RE: SPEED TRIPLE 1200 RS (2021)

#826 | RE: SPEED TRIPLE 1200 RS (2021) datum

29.05.2021 18:04 (zuletzt bearbeitet: 29.05.2021 18:20)

Ich möchte jetzt gleich mal davor warnen nicht weiterzulesen wer meine negativen Ausführungen bzw die "Romane" ansich nicht ersehen kann! Haltet mir das am Ende nicht vor, es ist meine "derzeitige" Meinung.

Die Fahrt war letztlich kürzer als gedacht und ich musste erstmal ein heisses Bad nehmen. Also das war das allerletzte mit dem Wetter. Ich hatte Starkregen und Hagel und teils schon fast Aquaplaning mit dabei.
Das Motorrad sieht aus als hätte man es aus dem Fluss gezogen. :( Das bekomm ich nie wieder so sauber, weil das bei dem Teil irgendwie so richtig hinten alles reinkriecht. Hatte es noch nie, dass die Lederkombi vollkommen von hinten eingesaut ist. Wenns geregnet hat, waren es auch nur 12 Grad und ich hatte keine zweite Schicht drunter, einfach nur eisig wenn alles nass ist. Ich sag mir dann aber nur anhalten bringt auch nichts, man muss den Weg schaffen.
Dabei finde ich erwähnenswert, dass die Griffheizung zu wenig heizt auf Stufe 3. Bei der zweiten Street war sie schon ein wenig schwächer, aber immer noch brutzelnd nur hier hab ich kaum was gemerkt.

Zur Speed selbst.... also ganz ehrlich.... hab auf der Fahrt irgendwann meine Street vermisst.
Sicher weis ich noch nicht wie stark die Speed anschiebt, wenn man endlich frei fahren kann, aber wenn ich ehrlich sein soll, irgendwie ist es zweitrangig. Leistung ist eben doch nicht alles. Möglich das ich hier später meine Meinung auch wieder ändere.

Das Fahrwerk ist schon recht straff. Merkt man anfangs gar nicht so. Das Problem ist, würde ich sagen, vorne die Gabel. Es ist schon so wie ich mir das dachte.... dort sind zwar jetzt Komfortwerte eingestellt von der Werkstatt und man hat das Gefühl die Gabel wäre zu weich, aber gleichzeitig hat man eine Feder die nicht dazu passt. Ich frag mich ob man mit Federvorspannung irgendwie noch etwas erreichen kann, wobei die Vorspannung ja eigentlich keinen Einfluss auf die Härte haben soll.
Mir tut ordentlich der Rücken weh nach der Fahrt. Die Haltung ist etwas anders als auf der Street und ich muss aufgrund der Größe den Rücken ein wenig verbiegen und wenn das dann so hoppelt, geht das eben auf den Rücken.

Das nächste negative Lastwechselreaktionen. Die sind in der Tat wirklich deutlich, wobei darüber könnte ich fast drüberweg schaun, ausser man biegt irgendwie langsam ab, da hatte ich mal kurz das Gefühl das mir das Hinterrad wegklappt, weil ich das Gas zu weit weggenommen hatte und das dann anruckte. Man sollte also möglichst immer unter Zug fahren, was situationsbedingt ab und zu eben nicht gelingt.

Dann kommt noch etwas dazu und ich weis nicht ob sowas für eine tausender möglicherweise normal ist. Sie mahlt stark in den untersten Gängen, vor allem im ersten Gang beim losfahren ist es so, als würde man in einem viel zu hohen Gang anfahren und sie müsste richtig hart arbeiten. Ich kann mir nur vorstellen, das die Auslegung bei dem Hubraum als Kurzhuber suboptimal ist. Das ist eine Eigenart die wohl unter Charakter gezählt wird, denn zugleich hat man bei diesem Mahlen auch immer Vibrationen. Allerdings nicht so sirrende sondern eben, naja passend wie wenn so ein "dickes Aggregat" arbeiten muss. Das muss man wohl mögen, ich weis noch nicht was ich davon halten soll. Sie braucht wohl möglichst immer Drehzahl.

Positiv zu erwähnen ist wirklich der Quickshifter, egal ob hoch und runter, der geht noch besser als an der Street. Aber dafür hab ich wieder ein anderes Problem beim Schalten. Irgendwie ist die Hebelei da recht kurz und ich musste ab und zu nachhaken. Das nervigste allerdings, N geht schwer rein. Dazu @emu ist das bei deiner auch so ? Ich hab dann oft an den Kreuzungen gleich nur die Kupplung gezogen.

Das dunkle Display stört im Fahrbetrieb doch nicht so wie ich es mir erst dachte, da kann man akzeptieren. Allerdings nicht die Anzeigen ansich. Es gibt wohl keine Möglichkeit, das mittig zu haben und auf dem leeren Rest drumherum nicht wenigstens eine Kilometer- und schon gar keine Gesamtkilometeranzeige zu haben. Mich würde nicht stören, wenn das nur so klein wie die Temperaturanzeige ist, aber zumindest ne Info. Ebenso gibts keine Anzeige für die errechneten Kilometer die noch mit der Tankfüllung gehen. Also das ganze geht dann nur indem man sich das extra groß anzeigen lässt und damit der Drehzahlmesser auch zu Seite wandert. Und das auszuwählen ist auch umständlich und sollte wohl nicht während der Fahrt gemacht werden.
Hoffentlich bringt Triumph da noch irgendwie ein Update raus.

Ich hab heute also nichtmal ganz die 160 km geschafft, wobei die Werkstatt auch schon paar km drauf hatte, weis blos nicht wieviel, eben weil ich das mit der Anzeige erst gar nicht so realisiert hatte.
Somit bin ich auch noch nicht in den Bereich gekommen, wo ich wenigstens den 3500er Käse, der im sechsten Gang gerade mal für glaub 98 km/h reicht , hinter mich lassen kann.

Kniewinkel war mir erst nicht weiter negativ aufgefallen, aber dann bei über 100 km, machte es sich noch deutlicher bemerkbar als wie an der Street. Aber noch weis ich nicht ob meine lange Motorradabstinenz einen Einfluss hat.
Rechte Hand ist nicht eingeschlafen, dafür war die Stellung vom Daumen so komisch das mir der weh tat. Möglich das die mir die Kröpfung des Lenkers irgendwie nicht liegt. Hintern und rechtes Bein ist dafür eingeschlafen. Die Spiegel müssen weiter vor gedreht werden.

Mein vorläufiges Fazit und natürlich nicht das was hier jemand hören will, ich bezeichne die Speed in gewisser Weise als optischen Blender (wenn sie denn sauber ist...) und kann verstehen warum es bei den Testern keine direkte Euphorie gibt.
Ich hoffe das mich das Ende der Einfahrzeit noch von dieser Meinung abbringen kann.
Sicher werden einige der Sachen bei der nächsten Generation ausgemerzt, das nützt mir nur nichts. Und was das Fahrwerk angeht, kann ich nur immer wieder betonen, das jeder der das akzeptabel findet, mit hoher Wahrscheinlichkeit sein Gewicht von 85 kg bzw deutlichem plus damit verrät.
Auf der Landstraße selbst also wo man einigermaßen gute Straßen hat, da ist es ok, aber sobald es in Städte oder eben auf geflickte Straßen geht, dann summiert sich das und zumindest ich merke, wie es mich eher beginnt anzustrengen. Vor allem da ich auf dem Weg nach Hause zum Schluss immer eine Weile Kopfsteinpflaster fahren muss, zeigt sich mir die deutlich härtere Auslegung zur Street. Die Speed ist im Komfortmodus (vorausgesetzt die Werkstatt hat das korrekt eingestellt...werd da nochmal nachschaun) also härter wie die Street RS auf normal bis sportlich. Weis nicht ob ich meine großen Touren noch schaffe....

Und was ich bei der 20iger Street als ruppige Gasannahme bezeichnet hatte, ist ein absoluter Witz zur Speed und in dem Vergleich überhaupt nicht mehr erwähnenswert.

Wer ein Motorrad mit Charakter sucht, kein Riese ist, aber dafür 90 kg + auf die Waage bringt, der weder Nacken noch Rückenprobleme kennt, für den ist die neue Speed sicher ziemlich gut und der kann meinen ganzen Wortschwall vergessen.

Nebenbei, den Metzeler würde ich von den paar Kilometern rein vom Gefühl her als gut bezeichnen. Das was ich mit der Street schon immer gern gemacht hab, schaukeln ^^, geht mit der Speed und eben dem Reifen sehr gut. Und egal ob das oben bei den Bildern und dem neuen Reifen sarkastisch gemeint war, das Motorrad wurde mir ja angeliefert, also nicht vom Händler (oder mir ) zur Garage gefahren. Und daher ist der eben noch so speckig.

Ach und die Tankeinfüllöffnung ist nervig da wirklich gerade mal so klein das der Stutzen reinpasst. Man kann damit schlecht "vorbei schaun" um den Füllstand abzuschätzen.