Tach Forum,

die Aussichten für einen langen, kalten Winter 2013/2014 sind leider nicht zu verleugnen:
Warm anziehen und klicken

Daher braucht dieses Forum einen Winterfred, dessen Thema genügend Meinungsvielfalt für eine lange, ausufernde Diskussion zulässt. Meine Wahl fiel auf das o. g. Thema, weil es aufgrund der in die Streetie-Domäne eindringenden Modelle der "Mitbewerber" vorhandenen Assistenzsysteme auch "unsere" Motorradkategorie erreicht hat.

Seltsamerweise können wir (überwiegend) in unseren PKW´s gar nicht genügend elektronische Helferlein haben. Hier sind wir nicht mehr weit von dem selbstfahrenden Auto entfernt, und (scheinbar) alle finden es gut. Den meisten ist wohl gar nicht bewusst, daß mit Hilfe der Elektronik (z. B. ESP und angehängte Funktionen) heute Fahrzeuge auf den Markt kommen, die so beschissen sind, daß sie ohne Elektronik kaum fahrbar wären, zumindest der überwiegende Teil sie nicht fahren mögen würde ...

Droht das bei den Motorrädern auch?

Ich habe letztens einen Fahrbericht eines Motorradtesters gelesen, der bei einem Motorrad (150 PS) die ganze Zeit im "Rain"-Modus gefahren ist, weil da Leistungsentfaltung etc. am "schönsten" war und man auf die abgewürgten 60 PS oder so ja eh ganz gut verzichten kann. Beschert uns die Elektronik unfahrbare Hobel, die wir uns dann mit dem Joystick wieder zurechtmurksen müssen?

Ich würde mir jedenfalls (Stand heute) kein Motorrad kaufen, an dem man die Assistenzsysteme nicht alle abschalten kann (außer evtl. ABS, falls die Option der Abschaltung aufgrund gesetzlicher Vorschriften unzulässig ist). Und das nicht, weil ich mich für den Weltfahrer schlechthin halte, sondern weil ich "erfahren" will, ob das Motorrad auch ohne Elektronik (ich meine jetzt natürlich nicht die "Betriebselektronik" wie Gemischbildung, Zündung, Gassteuerung etc.) funktioniert. Erstaunlicherweise (oder auch nicht) hat hier ein aktuelles "Extremmodell", die KTM SuperDuke 1290R, hinsichtlich Ansprechverhalten, Bremsen, Fahrbarkeit sowohl mit als auch ohne Assistenzsysteme sehr gute Noten erhalten. Es scheint also zu gehen, und das bei 180 PS und 144 Nm aus einem 1.300 Kubik-V2! Trotzdem scheint man in den Entscheider-Etagen der Hersteller der Meinung zu sein, daß man ein Motorrad (insbesondere in den oberen Preis- und Leistungsklassen) ohne eine Fülle an Assistenzsystemen nicht verkaufen kann.

Kommt der Impuls also wieder von der überalterten, vollkaskogeilen, "Sicherheit geht vor Alles"- Motorradkundschaft?

Die Streetie - und so schlage ich wieder den Bogen zurück zu unserem Forum - ist für mich ein Paradebeispiel für ein exzellent fahrbares Motorrad ohne Elektronik (bzw. Assistenzsysteme). Und hier schließe ich die ABS-losen Baujahre ausdrücklich mit ein! Natürlich ist ein 675 ccm/106 PS "Mopet" grundsätzlich einfacher zu beherrschen als eine 200-PS-Tausender. Aber MV drängt ja nun mit assistengespickten Motorrädern auch in unsere Kategorie ein und liefert gleich mal ein gut geeignetes negatives Beispiel.

Also ihr Lieben, ich hoffe ihr seht die Relevanz des Themas und erwarte eine intensive und nachhaltige Diskussion - das Thema muss evtl. bis Mai/Juni aushalten ...

lg
andi

Das sehe ich zu 100% genauso wie Du - und ich denke, Du gibst auch die richtige Antwort:

Die TOTALE Sicherheit! Ein mindestens ebenso "stichhaltiges" Argument, wie der Umweltschutz.

Da werden in Essen (weil man von einem Stollen aus 1870 ! weiss) Züge umgeleitet und die wenigen, die fahren, bis auf 3km/h runtergebremst, obschon - sogar zu Dampflockzeiten - JahrHUNDERTE lang - ein Zug nach dem anderen darüberbretterte. Es könnte ja was passieren.

In Japan geht - gebaut auf einem tektonischen Spalt, am Meer - ein AKW hoch und Deutschland schaltet seine aus. Sicherheit. Umweltschutz.

Terrorgefahr - wir hören einfach mal "auf Verdacht" Leute ab - dient ja der Sicherheit...


Naja - die Menschen "sehnen" sich in vielen Bereichen nach einem - meiner Meinung nach TRÜGERISCHEN Gefühl - der Sicherheit, manchmal frage ich mich, wie ich - in den 70er Jahren geboren - überhaupt bis heute überleben konnte...?!

Im Auto, neben diversen Luftsäcken, sind es die Fahrhilfen, die die Kisten schwerer, synthetischer langweiliger machen und teils auch SCHWÄCHEN kaschieren.

Ob diese dabei immer im FAHRZEUG liegen oder beim Fahrer, dürfte sich zu 30/70 aufteilen, bezeichnend ist aber, das man tatsächlich in KAUM einem aktuellen Mobil das ESP ganz abschalten kann.

Im Motorrad (um nicht allzuweit abzuschwenken) - an sich schon eine, in unseren heutigen "Sicherheitszeiten" gradezu grotesk unsichere Sache, sah man sich tatsächlich am Ende der Wettrüststange zu einem solchen Treiben "genötigt" - soweit so gut, denn selbst ausgewachsene Tester hatten, ab der ersten R1 aufwärts doch ihre liebe Not, ob der Motorleistung - aber man wollte [musste?!] ja in immer höhere PS-Bereiche...

Na, und wie es so ist mit den "Neuerungen" - sind sie erstmal im High-End Segment etabliert, kullern sie nach und nach auch in die unteren Klassen...
DA sehe auch ich eine gewisse Gefahr!

Das ABS ein Sicherheitsgewinn ist, sollte hier nicht abermals hochgekocht werden, auch wenns 2 Seiten hat (dazu gibt es genug Input an anderer Stelle)!

Fahrhilfen - wie diverse Settings, oder gar Traktionskontrollen (im S 1000 Video, was hier irgendwo war, gut zu hören übrigens) WERDEN unweigerlich kommen - auch bei uns - allein schon, weils "Stand der Technik" ist und "immer mal was sein kann, auf der Strasse!" und es wirkt doch auch so futurelike.

Ausserdem muss man doch den Kunden was Neues bieten, damit die auch kaufen...

Ergo dürfte spätestens die nächste Street Triple auch eine Traktionskontrolle haben.

Braucht man nicht in der PS Klasse?

Na ihr seid gut: "Erstmals in der Geschichte ist die Vespa 946 mit Traktionskontrolle ASR ausgestattet. ASR schützt vor einem Durchdrehen und Wegrutschen des Hinterrades bei mangelndem Grip"

Diese Vespa, nur zur Info, hat als 125er Version stramme 11,6 PS und als feurige 150er 12,9 PS - und TRAKTIONSKONTROLLE... s.o.
Quelle: Piaggio


Daher sage ich: Ja, droht bei Motorrädern auch - und ICH finde es nicht gut, auch wenn ich sicherlich weit vom Eingreifen solcher Systeme entfernt fahre - mag ich beim Motorrad das "Mechanische" und Gradlinie in der Technik und finde/fände - auch das ist beim Auto seit JAHREN üblich - schon ein Ride by Wire (und wenns nur im Kopf ist) entkoppelt.

Aber drumherumkommen wird man bei Neukäufen zukünftig nicht.

Auf einen kurzweiligen Winter!

Hi,

nettes Thema.
Fing nicht alles mal damit an, dass ein gewisser Hersteller ein Auto baute, dass beim Elchtest umfiel?? Deswegen müssen nun alle ESP haben ??!!

Dialog beim Motorrad Händler: Ach, ich weis nicht, 180 PS sind mir zuviel. - Kein Problem, die Elektronik regelt alles !
Na toll, wozu fahr ich dann Motorrad?

Die Entwicklung wird aber mit Sicherheit auch "unsere" Klasse erreichen. Wie sagt der örtliche Susi-Händler: Die Gixxer kann so toll sein, wie sie will und zu 'nem Super Preis angeboten werden, das Ding ist ohne (umfassende)Assistenzsysteme unverkäuflich. Die Kunden wollen den Kram haben, also werden sie ihn kriegen. Irgendwann.

Schade eigentlich, nicht jede technische Entwicklung ist sinnhaft. Aber nach dem altbekannten Muster neuer -höher -schneller -weiter werden wir das bald haben. Ich wette, dass es nicht mehr lange dauert, bis die Motorradtester auch für 48 PS Motorräder entsprechende Grundausstattung fordern und das Fehlen mit bösem Punktabzug bestrafen (wie bei ABS).

Irgendwie schon paradox: man hat die letzten Jahre in eine aus meiner Sicht falsche Richtung entwickelt, mit immer mehr Leistung und muss daher über die Assistenzsysteme die übermäßige Leistung einbremsen.
Ich jedenfalls werde meine Street hegen und pflegen, dass sie bis zur Rente hält.

Grüß Jack

Das gute an der Sache ist, vielleicht ist die street nackt ohne Abs und jegliche Elektronik irgendwann noch beliebter und gefragter und man hat was gaaaanz besonderes

Jack und Ekrem - genau so sehe ich das auch und daher stören mich die "wenigen" Kilometer auf meiner Streety auch überhaupt nicht, denn ich plane auch absolut längerfristig mit ihr. Was besonderes ist sie doch jetzt schon, allein durch die nun völlig neu eingeschlagene Designlinie des Nachfolgers - aber bleiben wir beim Thema:

Die Entwicklung beim Auto zeigt doch just ähnliches - NIE waren Old- und Youngtimer beliebter, als heute, nie stieg ihr Marktanteil mehr - und schaut man mal in die Liste dieses bekannten Anbeiters, so findet man auch am Ende (scrollen) eine stetig wachsende Zahl, von alten Motorrädern... vor 3 Jahren waren dort nie mehr als 4 - 5 Stück drin. <--- wer mal in der Nähe ist: Anschauen, LOHNT sich!

Es gibt eine Sehnsucht an "Technik erFAHREN", bei vielen Benzinblütern, mich eingeschlossen!

Was mir übrigens noch mehr Sorgen macht ist: Wann fangen wohl die ersten "Pioniere" an, START/STOP im Motorrad zu etablieren? Meines Wissens gibt es bis dato nur einen Honda 125er Roller, der das macht - verständlich, immerhin braucht so ein Apparat ja auch satte 2,5Liter auf 100km, also - wenn man da nicht anfängt, wo dann...

Wann ziehen Motorräder nach?! Bleibt zu hoffen, das das auch zukünftig die kleinen Batterien NICHT hergeben - jene Honda hat einen Dynostarter... sprich Lima/Starter sind eins.

Möge aber diese Entwicklung uns verschonen... sie sei aber erwähnt, denn irgendwie isses ja auch ein "Assistenzsystem"...

Bikeaholic du sprichst da genau das richtige Thema an braucht ein erfahrener Fahrer den ganzen Regelmist,ich sage nein. ABS lass ich mir gefallen auf der Strasse da ist es oft nicht schlecht und hat schon so machen Unfall verhindert,auf der Renne nein.
Das Proplem liegt aber ganz wo anders,ich habe in einer Zeit Motorratfahren gelernt wo es diese Regelteile noch nicht gab, so muste ich erst mal richtig bremsen lernen,was natürlich nicht einfach ist wie jeder weiß der schon mal ohne ABS gefahren ist.
Die Jungen heute wissen doch teilweise gar nicht wie das ist ohne Helferlein.Hab vor kurzem mit einem jungen 1000 RR Fahrer
gesprochen ,er meinte ohne Helferlein würde er das teil nicht fahren das wär im zu gefährlich, und so geht es vielen, wenn der Mist mal unterwegs schnell ausfällt liegen sie mit ihren 200 Ps Böcken auf der Fresse.
Das nächste Beispiel die GSX R 1000 einer der besten Sportmotorräder für die Strasse, und wer fährt sie fast nur ältere die noch wissen wie es geht ohne Helferlein 185 PS sicher zu bewegen, und es werden immer weniger.
Wen ich meine 1290 ohne die ganze Elektronik die mir das Gefühl fürs Fahren flachbügelt bestellen hat können hätte ich das gemacht,so muss ich halt den Mist immer wieder ausschalten,zum Glück geht das.Ich habe zum Glück meine Trackionskontrolle
in der rechten Hand. Ich binn der Mann von Tripeline der das hier geschrieben hat , nur das es keine
Missverständnisse gibt, sorry ich konnte nicht anders.

Auf die Gefahr hin das eine oder andere Argument der Vorposter zu wiederholen, ich sehe das sehr ähnlich. Habe eh nie verstanden warum man erst mit exzessivem Aufwand Mörderleistungen aus den Motoren kitzelt, die dann mithilfe diverser Helferlein wieder gekappt werden, um das ganze fahrbar zu halten. Da kann ich auf die letzten 20-40 PS doch gleich verzichten und weiter selbstbestimmt fahren. Und mir das ganze Assistenzgeraffel sparen. Ich brauche nur eine direkte, verzögerungsfreie Verbindung am Gasgriff, crisp throttle response würde vielleicht der geneigte Insulaner sagen, und keine diversen Mappings für Regen, Innenstadt, etc. Bin versucht zu behaupten, das man, egal ob Bock oder Käfig, fast alle Assistenzsysteme durch einen aufmerksamen Fahrer/in ersetzen könnte.
A propos Käfige, wenn die Dinger schon so langweilig werden, das die Hersteller diverse Gimmicks (Infotainment, usw.) einbauen müssen, könnte man sich fragen ob da nicht irgendetwas schief läuft. Mal abgesehen davon, das deren Fahrer besser den Verkehr um sich herum beachten sollten ...

Grüße
Carsten

Assistenzsysteme um eh schon schnelle Motorräder noch schneller zu machen finde ich ähnlich überflüssig wie die meisten Vorposter.

Allerdings gibt es auch Entwicklungen die ich zumindest "interessant" finde. Da wäre z.B. das Bosch Schräglagen-ABS was zunächst bei KTM kommt, aber bald sicher auch bei anderen Herstellern. Ob man das jetzt persönlich braucht? Sicher nicht jeder. Aber es wird bestimmt ein paar Unfälle verhindern, und das finde ich schon mal eine gute Sache.

Quelle: http://www.motorradonline.de/news/neuhei...agen-abs/485540

Grüße,
Youngtimer

Es fehlt zwar noch ein wenig Dissenz in der Diskussion, aber das kommt bestimmt noch

@Tripeline : Hallo Tripeline´s Mann Ich denke, die Supersportler wie R1, Gixxer, FireBlade etc. sind nicht nur wegen der fehlenden Elektronik zu Standuhren beim Händler geworden. Der Markt in diesem Segment ist insgesamt völlig eingebrochen. Selbst die Abrülla RSV 4, absoluter Vorreiter in Sachen racingorientierter Assistenzsysteme, wird nur in homöopathischen Stückzahlen verhökert. Trotzdem hast du recht: Selbst gestandene Superbike-Heizer, die bei Nennleistungen von 160-170 PS noch nach Tuning geschrien haben, trauen sich jetzt mit ner 190 PS-ZX10er nicht mehr aus der Garage. Ist doch bekloppt, oder??
Glückwunsch übrigens zur 1290 SD. Welchem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, daß du schon eine bewegen kannst?
Kann man die Einstellungen nicht mit einem Dongle aus dem PowerParts-Programm speichern?
****Hüstel**** Sorry für OT

René hat schön die "Komfortsysteme" ins Spiel gebracht. Da die Superbikes als Technologieträger aufgrund ihres verschwindend geringen Verkaufserfolges nur noch für eine "Randgruppe" taugen, finden mittlerweile viele sogenannte Innovationen ihren Weg zunächst über die Reiseenduros (Wachstumssegment, finanzkräftige Klientel) und Power-Nakeds (da tummeln sich häufig die früheren "Gebückten", also auch technikaffine Kundschaft). Da ich selten Weltreisen durch menschenleere Wüstenregionen unternehme (ein gerne verwendetes Argument gegen den Elektronik-Overkill, da ja die meisten GS-Fahrer ständig in irgendwelchen Outbacks unterwegs sind ), könnte ich mich mit der elektronischen Unterstützung der Fahrwerksoptimierung durchaus anfreunden.
Warum? Ganz einfach: Studiere hier mal die diversen Fahrwerksfreds und erkenne, daß ein Großteil der Motorradfahrer mit gar nicht oder falsch justierten Fahrwerken unterwegs ist. Je mehr Einstelloptionen das jeweilige Fahrwerk bietet, umso höher sind auch die Fehlerquoten. Viele - auch gestandene - Motorradfahrer lassen das Fahrwerk daher i.d.R. "in Ruhe". Ich behaupte von mir, das Fahrwerksthema halbwegs zu blicken und habe unsere Motorräder auch eingestellt bzw. modifiziert. Aber trotzdem nutze ich kaum die Möglichkeiten der Anpassung auf unterschiedliche Gegebenheiten, sondern fahre fast immer mit dem gleichen SetUp. Hier halte ich die elektronische Verstellung mit wenigen Knopfdrücken und vorkonfigurierte SetUps für unterschiedliche Beladungs- und Straßenzustände für einen Komfort- und sogar Sicherheitsgewinn. Zumal die Systeme nicht mehr zig Kilogramm Mehrgewicht bedeuten.

lg
andi

Ich hatte das Aha-Erlebnis bereits vor drei jahren, als ich mal eine Rocket Roadster fahren durfte, als meine zu Insp. war. An der sind die ersten drei Gänge elektronisch
eingebremst. Sonst könnte man gar nicht normal losfahren, wegen zuviel Dampf. 2,3 L und 220 Nm sind wohl doch irgenwie zuviel.
Was die Ass.-systeme angeht kann man anscheinend nicht einfach sagen, jau oder nee. Gibt es hier gute und böse? Ich glaube eher, dass wir uns auf einem Trip befinden.
Wir werden ständig, insbesondere bei Konsumgütern manipuliert. Was wirklich gebraucht wird ist schon lange nicht mehr entscheident, sondern was für Bedürfnisse geweckt
werden können! (Und die meisten wollen nun mal den längsten haben, auch wenn sie dann immer drauftreten)

Ich hab auch nichts gegen Assistenzsysteme, was aber ne Sauerei ist der Zwang!

Man wird mittlerweile gezwungen solches Zeug zu konsumieren, weil man einfach keine andere Wahl hat.

Genauso wie man mittlerweile verarscht wird, wos nur geht. Sei es Erdbeerjoghurt mit Aroma und Farbstoff statt Erdbeeren oder Autos, wo der Sound durch Soundgeneratoren mit Auspuff oder Ansaugtrakt erzeugt wird oder sogar durch die Lautsprecher eingespielt.

Der Masse ist sowas viell. egal, einfach weil sie ahnungslos ist oder es nicht interessiert, aber wenn es die Masse kauft, müssen alle anderen drunter leiden.

Mittlerweile macht die Nachfrage auch nicht mehr aus, was letzendlich angeboten wird, sondern den Leuten wird durch Werbung, Gehirnmanipulation oder einfach dass sie keine andere Wahl haben aufgezwungen, was sie kaufen.

Is doch klar, dass sich Assistenzsystem gut verkaufen, wenn man eh keine andere Wahl hat und überall welche dabei sind
Dann wird unter dem Vorwand, dass sich das Zeug gut verkauft weiterentwickelt und in immer mehr Fahrzeugen verbaut.

Die Sicherheit immer als Vorwand, was sicherlich nicht unbedingt falsch ist, es bringt allerdings wenig oder vernachlässigbar mehr Sicherheit, dafür aber sehr viel mehr Gewinn für die Industrie.

Sind sich ja prinzipiell alle einig hier. Schön, dann will ich auch mal.


Ich hätt gerne eine Traktionskontrolle.

Leider geht mir die Fähigkeit aus tiefer Schräglage im Scheitelpunkt der Kurve das Gas so aufzuziehen, dass das Rad mit gröstmöglichem Schlupf beschleunigt völlig ab. Ich werds auch nicht ohne Assistenz lernen, dazu sind mir die möglichen Verletzungen nach einem Highsider zu arg. Eine gut eingestellte Traktionskontrolle lässt Dich genau an der Grenze entlang schnellfahren. Wenns gut läuft, lernt mans dann noch ohne, indem man die Grenze immer weiter verschiebt.

ABS brauch ich nicht.

Ach ja, ich spreche vom Rundkurs, nicht von der Straße, eh klar.

Marquez /Pedrosa in Aragon 2013
http://youtu.be/HhsNJg1NLFg

Wir werden wohl nicht verhindern können das Leistungsstarke Motorräder mit all den elektronischen Helferlein mittlerweile ausgestattet sind. Wenn die ganzen Helferlein allerdings ausgeschaltet werden können, kann man damit leben.
Sonst sollte man sein Motorrad selber bauen.

He Bikeholic nicht das du mich falsch verstanden hast ,meine eigene 1290 ist noch nicht da .
Ich hatte nur weil ich die richtigen Leute kenne in Spain auf der Renne die Möglichkeit die 1290 und die neue 1000 RR zutesten und zwar mit Helferlein und ohne, und ohne ist der Fann viel besser aber nur mit Erfahrung richtig auszureitzen,das Gefühl ist nicht zu beschreiben nur geil fast besser als Sex, und ganz klar 3-1 für KTM die BMW kommt da nicht rann.

Gruss Mann von Tripeline

Zitat von Organspender im Beitrag #13

---

Sind sich ja prinzipiell alle einig hier. Schön, dann will ich auch mal.


Ich hätt gerne eine Traktionskontrolle.

Leider geht mir die Fähigkeit aus tiefer Schräglage im Scheitelpunkt der Kurve das Gas so aufzuziehen, dass das Rad mit gröstmöglichem Schlupf beschleunigt völlig ab. Ich werds auch nicht ohne Assistenz lernen, dazu sind mir die möglichen Verletzungen nach einem Highsider zu arg. Eine gut eingestellte Traktionskontrolle lässt Dich genau an der Grenze entlang schnellfahren. Wenns gut läuft, lernt mans dann noch ohne, indem man die Grenze immer weiter verschiebt.

ABS brauch ich nicht.

Ach ja, ich spreche vom Rundkurs, nicht von der Straße, eh klar.

---

Zitat von Bopper im Beitrag #12

---

Ich hab auch nichts gegen Assistenzsysteme, was aber ne Sauerei ist der Zwang!
...

---

He bikeaholic da hast du recht mit deiner Aussage, ich kenne ein paar die Langstreckenrennen fahren und davon fahren die Besten fast alle 1000 GSX R die unteranderrem das erfolgreichste Motorrad in dieser Rennsparte ist, BMW fahren meistens die neuen weil sie meinen damit schneller zu sein ,was aber nicht der Fall ist. Und bei den Landstreckenrennen geht es vor allem um Beständigkeit und Zuverlässigkeit und da ist der Gixxer vom feinsten.
Genauso wie es welche gibt die glauben mit einer HP4 sind sie das Maß der Dinge und sich dann wundern wenn eine normale RR
mit Renabstimmung die bessern Rundennzeit bringt, die HP ist was für die Strasse wo der Belag oft scheiße ist und das elektronische Fahrwerk die Strasse glattbügelt.

Gruss Mann von Tripeline

Der Fortschritt, auch wenn es als solcher vielleicht nicht empfunden wird, ist nicht aufzuhalten. Früher wurde die Mechanik ausgefeilt und heute kommt eben die Elektronik dazu. Selbst im Rennsport ist das doch mittlerweile Normalität und wer vorne dabei sein will, muss damit gut umgehen können. Das dient ja nicht nur dazu, Otto-Normalbiker vor dem eigenen Übermut zu schützen. Vor den Assistenz- kommen noch die Regelsysteme. Bspw. der hier zu Recht mit großer Sympatie bedachte Zweizylinder der 1290er Duke mit den großen Einzelhubräumen und Querschnitten wäre doch motorseitig mit rein mechanischen Mitteln nicht darstellbar gewesen. Jedenfalls nicht gleichzeitig mit der Spitzenleistung, dem Drehzahlband und einer fahrbaren Gasannahme. Warum soll jetzt der elektronische Gasgriff mit der dahinter stehenden Regelung besser oder akzeptabler sein, als eine Traktionskontrolle oder ein ABS? Letzteres ist ja das beste Beispiel dafür, dass auch ein geübter Fahrer nicht alles zu jeder Zeit im Griff haben kann. Asphaltkontakt wegen Überbremsens des Vorderrads ohne ABS gibt es häufig genug. Zudem sind die modernen Systeme doch so ausgereift, dass sie wirklich erst im letzten Moment eingreifen und überhaupt nicht in Erscheinung treten, wenn der Fahrer alles richtig macht. Gewichtsmäßig dürften sie gegenüber dem durchschnittlichen Übergewicht des Mitteleuropäers auch keine wirkliche Rolle mehr spielen.
Die Frage, warum man sich ein hochgezüchtetes Power-Bike kauft, um dann für den Alltagsbetrieb die Leistung wieder heruntergegeln zu lassen, ist mehr als berechtigt. Ich habe sie mir vor einem Jahr auch gestellt und mich dann (nach direktem Vergleich u.a. mit der Speed) für die Street Triple entschieden.

Zum ABS: War ich lange dagegen. Früher sackschweres Equipment, teigige Bremsen, Regelintervalle die viel Freude ins Spiel brachten, wenn das ABS vorm Anbremsen der hochalpinen Kurve oder Kehre auf miesem Belag die Bremse aufmachte usw. Seit dem ABS an meinem Kürbis bin ich aber zufrieden. Weil man das ABS in 99,9% der Fälle nicht merkt und die Bremse trotzdem ein Gedicht an Dosierbarkeit und Performance ist. Und abschaltbar ist es auch. Das Gewicht spielt wirklich keine entscheidende Rolle mehr, schon gar nicht wegen des fehlenden gewichtstuning beim Fahrer, wie 6inline so treffend schrieb

Was mich wundert: Wo sind hier die Fundamentalisten? Alles niveauvolle Beiträge, treffend begründete Meinungen, fundierte technische Erläuterungen. So wird das aber schwer, den Winter zu überbrücken, Leute.
OK, vielleicht würde der Fred in einem Triumph-Klassik-Forum etwas kontroverser ausfallen, aber auch hier wird es doch wohl Meinungen geben, wie "ein richtiges Motorrad hat sowas nicht"!?

lg
andi

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir bei den Autos innerhalb der nächsten 10 Jahre hinten einsteigen können. Und wenn wir ehrlich sind wollen das viele von uns auch. Wer hat schon Bock auf rush hour in der Stadt oder Stau auf der Autobahn. Da kann man entspannt hinten sitzen und seine Zeitung lesen, o. ä.
Beim Motorrad sehe ich persönlich keine solche Entwicklung. Ein Motorrad fährt nicht alleine los, da der Fahrer zumindest bisher für die Balance zuständig ist.
Bei einem Auto bist Du Insasse, beim Motorrad bist Du integriert, ein Teil des Ganzen. Die Fortbewegung kann ohne Dich nicht stattfinden.
Die Assistenzsysteme finde ich grenzwertig ABS okay, aber warum jammern alle über zu wenig Leistung und kaufen sich dann Motorräder mit 150+ PS, die wiederum mit teuren Helferlein ausgerüstet sind, damit man die überbordende Leistung wieder einfangen kann. Geht da nicht vielleicht ein Motorrad mit weniger Leistung, das am Ende auch noch fahrbar ist?
Über den Winter kann jeder mal darüber nachdenken warum so eine tolle Tausender gut und gerne über 15.000,-- € kostet.
In diesem Sinne wünsche ich eine besinnliche Adventszeit.

Zitat von gschaefti im Beitrag #21

---

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir bei den Autos innerhalb der nächsten 10 Jahre hinten einsteigen können. Und wenn wir ehrlich sind wollen das viele von uns auch. Wer hat schon Bock auf rush hour in der Stadt oder Stau auf der Autobahn. Da kann man entspannt hinten sitzen und seine Zeitung lesen, o. ä.

---

Eine tolle Sache für unsere Motorradkollegen ,die aus einer Kurve eine Gerade machen,wäre auch ein
Kurvenspurassistent mit Tempomat u.Schräglagensensor eine Empfehlung wert.
Kommt man auf eine Kurve zu misst der Assistent die Geschwindigkeit,Fahrbahnbreite u.den Kurvenradius.
Durch die errechneten Werte wird die Geschwindigkeit u. Schräglage elektronisch so angepasst,daß man nicht auf die Gegenfahrbahn
geraten kann.
Das Gleiche gilt natürlich auch beim rausbeschleunigen aus einer Kurve.

Ich denke mal in 4-5 Jahren ist es soweit.

Zitat von 6inline im Beitrag #19

---

Der Fortschritt, auch wenn es als solcher vielleicht nicht empfunden wird, ist nicht aufzuhalten. Früher wurde die Mechanik ausgefeilt und heute kommt eben die Elektronik dazu. Selbst im Rennsport ist das doch mittlerweile Normalität und wer vorne dabei sein will, muss damit gut umgehen können. Das dient ja nicht nur dazu, Otto-Normalbiker vor dem eigenen Übermut zu schützen. Vor den Assistenz- kommen noch die Regelsysteme. Bspw. der hier zu Recht mit großer Sympatie bedachte Zweizylinder der 1290er Duke mit den großen Einzelhubräumen und Querschnitten wäre doch motorseitig mit rein mechanischen Mitteln nicht darstellbar gewesen. Jedenfalls nicht gleichzeitig mit der Spitzenleistung, dem Drehzahlband und einer fahrbaren Gasannahme. Warum soll jetzt der elektronische Gasgriff mit der dahinter stehenden Regelung besser oder akzeptabler sein, als eine Traktionskontrolle oder ein ABS? Letzteres ist ja das beste Beispiel dafür, dass auch ein geübter Fahrer nicht alles zu jeder Zeit im Griff haben kann. Asphaltkontakt wegen Überbremsens des Vorderrads ohne ABS gibt es häufig genug. Zudem sind die modernen Systeme doch so ausgereift, dass sie wirklich erst im letzten Moment eingreifen und überhaupt nicht in Erscheinung treten, wenn der Fahrer alles richtig macht. Gewichtsmäßig dürften sie gegenüber dem durchschnittlichen Übergewicht des Mitteleuropäers auch keine wirkliche Rolle mehr spielen.
Die Frage, warum man sich ein hochgezüchtetes Power-Bike kauft, um dann für den Alltagsbetrieb die Leistung wieder heruntergegeln zu lassen, ist mehr als berechtigt. Ich habe sie mir vor einem Jahr auch gestellt und mich dann (nach direktem Vergleich u.a. mit der Speed) für die Street Triple entschieden.

---

Als erstes, die Streety braucht nach meiner Meinung keine Assi-Systeme. Wenn man mit verstand fährt, hat man die kleine immer unter Kontrolle und Sie läßt sich auch hervorragend kontrollieren. So erging es mir letztens das ich Mittags bei schönsten Sonnenschein und Plus Graden zur Arbeit mit der kleinen gefahren bin und als es abends halb elf wieder nach Hause ging, war es an einigen Stellen doch schon etwas sehr glatt. Nur an einer Stelle ist mir mal das Hinterrad etwas weggerutscht da ich ein wenig zuweit das Gas aufgedreht habe, aber dank des doch sehr geradlinigen Drehmomentverlaufes und einer gefühlvollen rechten Hand konnte ich Sie ganz einfach und sicher wieder einfangen ohne mich auf die Fresse zulegen.

Das aber früher oder später in fast allen Motorrädern die Assi-Systeme verbaut werden, läßt sich nicht verhindern. Man braucht doch nur dem unmündigen Bürger zu erzählen das die Elektronik alles richtet und man doch viel sicherer damit unterwegs ist. Das die Elektronik die Fahrfehler ausbügelt, aber das die physikalischen Grenzen damit nicht aufgehoben werden wird dann verschwiegen. Und darin besteht doch die Gefahr, das eine Entwicklung wie bei den Autos entsteht. Das sich Personen ans Steuer setzen und eigentlich nur dank Elektronik auf der Straße bleiben bzw jeglichen Spürsinn für gefährliche Situationen verlieren. Frei nach dem Motto, die Elektronik beschützt mich. Wie hat mal so ein junger Spund an einer roten Ampel zu mir gesagt, " er hat ja gute Bremsen und ABS / ESP" als ich ihn fragte was er sich denkt bei Tempo 70 mit einem Abstand von gerade mal 2 Metern hinter mir herzufahren. Und das ist leider kein Einzelfall gewesen.