Hallo zusammen,


ich fahre nun seit wenigen Jahren Motorrad und würde gerne besser / schneller fahren. Ich hatte jetzt einige Trackdays und Kurventrainings am Spreewaldring und Größ Dölln und habe versucht mich da ans Limit ranzutasten. Vorher habe ich auch auf öffentlicher Straße "trainiert" (Harz oder Erzgebirge). Niemals mit dem Messer zwischen den Zähnen, aber rückblickend schon zu schnell für den öffentlichen Straßenverkehr. Ich hatte zwar nie einen Verkehrsunfall, aber habe trotz weniger Jahre Fahrerfahrung schon einige Stürze miterlebt und die gingen nicht immer glimpflich aus. Nach jedem Trackday kann ich super entspannt auf der Straße fahren, weil ich mich irgendwie abreagieren konnte und das finde ich super.

Mein nächstes Ziel ist es nun mal Rundenzeiten zu messen und sukzessive schneller zu werden. Auf dem Spreewaldring fahre ich mittlerweile schon konstant eine solide Linie dank einiger Runden hinterm Instruktor. Der Speed ist allerdings noch ziemlich unter dem, was meine Streety könnte. Laut Instruktor ist meine Körperhaltung + Linie schon ganz gut, aber der Kurvenspeed ist zu niedrig, weil ich zu wenig Schräglage fahre. Mein Knie kommt trotz dessen, dass ich schon sehr weit das Bein abspreize nur hin und wieder auf den Boden (vor allem beim Rausbeschleunigen, wenn das Fahrwerk ein bisschen in die Knie geht). Die Bremspunkte können noch optimiert werden. Ich trau mich nicht das Gas direkt aufzumachen im Scheitel bzw. mit mehr Verzögerung tief in die Kurve/Schräglage reinzubremsen.

Also es gibt noch einige Baustellen, aber ich weiß nicht wirklich wie ich mich da rantasten soll. Was würdet ihr zuerst angehen? Wie tastet man sich am schlausten an das Limit ran ohne unnötiges Risiko?

Freue mich auf Euren Input!

LG
Christian

Hallo Christian,

mit nem Instruktor auf der Renne ist doch schon mal ein guter Anfang.

Ich habe bisher immer 2-3 Tages Trainings mit Instruktor gemacht.
Wenn du zwei Tage mit Doc Scholl in Dölln warst, hat dich der Instruktor so fit gemacht das du neue Knieschleifer brauchst.

Renntraining allein hilft nur bedingt. Du brauchst sehr gute Instruktoren, sonst bringst du dir selbst murks bei.

Jörg

Was sagt denn der Instruktor zu deinem Knieschleifwunsch? Gabs mal ein Sitzeinweisung? (Knieschleifen per se ist kein Indiz für Geschwindigkeit, das hat viel mehr mit dem Sitzen auf den Motorrad zu tun als Schräglage und Bein abspreizen)
Hattest du das Gefühl, irgendwann nicht mehr hinterher zu kommen (nicht so schnell in die Kurve rein, wie der Instruktor oder nicht so schnell rausbeschleunigt)? Was sagte der Instruktor dazu?
Gab's eine Videoaufzeichnung (gesagt bekommen ist immer etwas deutlich anderes als selbst die Fehler zu sehen)?

Auf Rundenzeiten fahren bringt meiner Meinung nach gerade am Anfang wenig. Auf der öffentlichen Straße zu "trainieren" würde ich vermeiden, außer du hast Bock, irgendwann im Gegenverkehr zu landen. Mal abgesehen von der Abweichung von der StVO.

Spreewaldring kann ich dir die TRC-Termine (Alternativen per Absprache) anbieten, da könnten wir theoretisch zusammen fahren. Der Cup selbst interessiert mich wenig, ich fahr nur aus Spass an der Freude. Ansonsten kann ich speziell am Spreewaldring 2 Kurven zum Schleifen empfehlen: Teich-Kurve für Linksrum und Omega-S für Rechtsrum. Auf die würde ich mich konzentrieren und den Rest normal fahren.

Machste doch richtig. Ist doch egal, ob das Knie unten ist oder nicht, das bremst eh nur. Imho trainierst du auf der Strecke im wesentlichen Abläufe und Linienwahl, das macht sich im Straßenverkehr ganz gut bezahlt, vor allem, weil man nicht mehr in Panik gerät, wenn man sich mal "verschätzt". So kriegt man es dann auch entspannt gerettet.

Mehr Kurvenspeed ist im wesentlichen Überwindung bis man es einschätzen kann. Das doofe daran ist, dass du dann nicht mehr nach Gefühl fährst, sondern außerhalb der Komfortzone. Irgendwann überwindet man mal zu viel und liegt im Kies. Mir hilft aber, sehr früh und sanft in die Kurve reinbremsen, das gibt mir mehr Kontrolle darüber, wann ich die Bremse auslasse. Lustigerweise macht das in den Rundenzeiten gar nichts aus, einfach 20m eher anzufangen zu bremsen. Der Rest bleibt Körperhaltung und Blickführung. Wenn deine Körperhaltung halbwegs passabel ist, kommt das Knie übrigens eher spät runter. Um die Kollegen mit Bananenhaltung und die drei Fragezeichen kannste dann Kreise fahren und hast immer noch 2cm Chicken Strips auf dem Reifen.

Zitat von pitchfork im Beitrag #2

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Hallo Christian,

mit nem Instruktor auf der Renne ist doch schon mal ein guter Anfang.

Ich habe bisher immer 2-3 Tages Trainings mit Instruktor gemacht.
Wenn du zwei Tage mit Doc Scholl in Dölln warst, hat dich der Instruktor so fit gemacht das du neue Knieschleifer brauchst.

Renntraining allein hilft nur bedingt. Du brauchst sehr gute Instruktoren, sonst bringst du dir selbst murks bei.

Jörg

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Zitat von sakasanje im Beitrag #3

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Was sagt denn der Instruktor zu deinem Knieschleifwunsch? Gabs mal ein Sitzeinweisung? (Knieschleifen per se ist kein Indiz für Geschwindigkeit, das hat viel mehr mit dem Sitzen auf den Motorrad zu tun als Schräglage und Bein abspreizen)
Hattest du das Gefühl, irgendwann nicht mehr hinterher zu kommen (nicht so schnell in die Kurve rein, wie der Instruktor oder nicht so schnell rausbeschleunigt)? Was sagte der Instruktor dazu?
Gab's eine Videoaufzeichnung (gesagt bekommen ist immer etwas deutlich anderes als selbst die Fehler zu sehen)?

Auf Rundenzeiten fahren bringt meiner Meinung nach gerade am Anfang wenig. Auf der öffentlichen Straße zu "trainieren" würde ich vermeiden, außer du hast Bock, irgendwann im Gegenverkehr zu landen. Mal abgesehen von der Abweichung von der StVO.

Spreewaldring kann ich dir die TRC-Termine (Alternativen per Absprache) anbieten, da könnten wir theoretisch zusammen fahren. Der Cup selbst interessiert mich wenig, ich fahr nur aus Spass an der Freude. Ansonsten kann ich speziell am Spreewaldring 2 Kurven zum Schleifen empfehlen: Teich-Kurve für Linksrum und Omega-S für Rechtsrum. Auf die würde ich mich konzentrieren und den Rest normal fahren.

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Es gibt meiner Meinung nach keinen Plan a) der adaptiert werden kann. Grundsätzlich hast du schon einen guten Anfang gemacht. Wenn du jetzt mehr möchtest spreche mit einem Anbieter (Motomonster, Hafenegger, TripleM, Speer Racing usw. usw.) und schildere denen deinen Wunsch und deinen Ist-Zustand. Diese werden dir sicherlich etwas vorschlagen. Das was sich für dich gut anfühlt würde ich in die engere Wahl ziehen.. Meiner Erfahrung nach solltest du vielleicht einen ganzen Tag mit Instruktor als Einzelcoaching buchen.. Da lernst du dann sehr viel.. Dies ist aber nicht günstig, soviel vorab… Auch topsbk (Max Neukirchner) macht sowas z.B.
Du wirst hier viele Meinungen und Empfehlungen hören, dass ist auch gut und richtig so. Trotzdem muss es für dich nicht 1:1 passen, deshalb meine Empfehlung sprechen und nachfragen…
Wenn ich dir noch einen gut gemeinten Rat geben darf.. Schau nicht auf Rundenzeiten… Das behindert dich nur…
Viel Spass, was immer es auch werden wird.

Zitat von schnip im Beitrag #6

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[quote="sakasanje"|p365999]Was sagt denn der Instruktor zu deinem Knieschleifwunsch? Gabs mal ein Sitzeinweisung? (Knieschleifen per se ist kein Indiz für Geschwindigkeit, das hat viel mehr mit dem Sitzen auf den Motorrad zu tun als Schräglage und Bein abspreizen)

Mir geht es nicht primär darum Knie zu schleifen und/oder Angstreifen abzufahren. Hinten habe ich keinen Streifen mehr und vorne noch ein paar Millimeter (180er S22 hinten). Was mir wichtig ist einen Indikator für das "Limit" zu haben damit ich weiß wann Schluss ist. Wenn ich das weiß kann ich auch mehr Schräglage fahren ohne mich unsicher zu fühlen. So jedenfalls meine Logik...

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Zitat von businesskasper im Beitrag #8

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Zitat von schnip im Beitrag #6

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[quote="sakasanje"|p365999]Was sagt denn der Instruktor zu deinem Knieschleifwunsch? Gabs mal ein Sitzeinweisung? (Knieschleifen per se ist kein Indiz für Geschwindigkeit, das hat viel mehr mit dem Sitzen auf den Motorrad zu tun als Schräglage und Bein abspreizen)

Mir geht es nicht primär darum Knie zu schleifen und/oder Angstreifen abzufahren. Hinten habe ich keinen Streifen mehr und vorne noch ein paar Millimeter (180er S22 hinten). Was mir wichtig ist einen Indikator für das "Limit" zu haben damit ich weiß wann Schluss ist. Wenn ich das weiß kann ich auch mehr Schräglage fahren ohne mich unsicher zu fühlen. So jedenfalls meine Logik...

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Dann würde ich dir einen anderen Ansatz empfehlen. So'n Hightech-Edelgerät taugt an der Stelle nicht um das Limit zu erfahren. Kauf dir einen 0815-Storch, pack da ein paar 0815-Reifen drauf und dann fahr damit. In meinem Fall ist es eine Xt660R mit Heidenau K60 drauf und ja solche Enduros sind super dafür und sehr gut beherrschbar.
Die hochwertigen Fahrwerke und Reifen zeigen eben erst sehr spät Grenzbereich. Da sind andere Dinge vorher tückisch, wie bspw. der feuchte Fleck, den du gerade übersehen hast.

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Deshalb sucht man den Grenzbereich auch nicht auf der Straße. Ich bin auch schon mit leicht überhöhter Geschwindigkeit um Ecken gekommen, wo plötzlich jemand aus dem Waldweg rauskam. Eine Street als Hightech-Edelgerät, also ich weiß ja nicht Wenn man sich ansieht, mit was für Gerätschaften auf Rennstrecken angerückt wird, dann ist die Maschine vergleichsweise normal. Wer wirklich mit relativ niedrigem Risiko schnell Grenzbereiche erfahren will, fährt zur nächsten Pitbike-Strecke und düst da rum.

Auf der Rennstrecke das Limit zu erfahren braucht entweder viel Talent, viel Zeit oder viel Geld. Im Idealfall hat man alles 3 und fährt MotoGP (Sturzstatistik mal checken, da wird das "Limit" auch erfahren). Erfahrungsgemäß sind die wenigsten Privaten darauf abgestellt, so dass du das eigentlich vergessen solltest. Ich habe das alles durch (ADAC Kurventraining, Schräglagentraining aufm Spreewaldring, Einsteiger-Renntraining usw., auch mal Ausleger-Motorrad - fand ich enttäuschend, weil zu früh aufsetzend) und sobald du einmal ein gewisses Niveau erreicht hast, kannst du diese Sachen meiner Meinung nach knicken. Zur Kontrolle sind die mal ganz gut (externer Blick sieht Fehler eher) aber ansonsten ist das Geld lieber in richtige Trainings und Instruktoren investiert.

Was meiner Meinung nach viel hilft, ist ein vernünftig eingestelltes Fahrwerk. Selbst ich als talentloser Fahrer konnte da deutliche Unterschiede feststellen und wenn das Fahrwerk passt, spürst du auch deine gewünschte Indikation viel besser. Auf dem Hinterrad hast du bereits einen verbauten Indikator (Traktionskontrolle) und zumindest in Verbindung mit abgefahrenen Slicks konnte ich auch spüren, wie der Reifen in den Slide übergeht (Trackmodus). Das Vorderrad ist bei den älteren 765er fast überall falsch eingestellt gewesen und wenn man keine Ahnung hat, dann denkt man, dass man gar nichts merkt. Richtig eingestellt oder umgebaut ergibt sich hier erst ein Vorderradgefühl, wo man anfangen kann, das Limit zu erfahren. Das hochwertige Reifen und Fahrwerke den Grenzbereich erst spät anzeigen, mag in Einzelfällen stimmen, der Regelfall ist das aber absolut nicht, denn dafür sind die ja da (eine bessere Indikation). Und die Street, richtig eingestellt und mit vernünftigen Reifen, ist ein sehr schöner Regelfall.

Erstmal anfangen und sehen wo das hinführt.. Wenn es Spass macht und du mehr willst, kannst du dir ein zweites Bike, Reifenwärmer, Werkzeug, neuen Kombi, zweiten Helm, Handschuhe als Ersatz, Anhänger, Bus, Wohnmobil, zweiten Satz Felgen usw. kaufen… Am Anfang erstmal langsam und lernen.. Du wirst verwundert sein, was mit einem bisher rein genutzten Strassenbike alles geht, sofern man es richtig gelernt hat… Investiere am Anfang das Geld in Trainings, nicht in Material, das geht später immer noch. Und nochmal, spreche das mit seriösen Anbietern ab, dann klappt das schon.
Ich spreche da aus Erfahrung, habe das alles durch, bis zum T-Cup, wo ich aber kläglich versagt habe und mich dann mit meiner Vorverletzung noch weiter verletzt habe und dann schlussendlich aufgeben musste. Und trotzdem habe ich wieder Lust, mal sehen was nächstes Jahr passiert.
Auch hier ein Fazit: Nicht zuviel am Anfang investieren, alles absprechen, nicht zuviel denken und einfach mal machen, Spass haben, lernen und dann weitersehen.

@sakasanje Die Idee mit dem Pitbiketraining ist super. Das werde ich definitiv probieren. Habe eh noch einen Gutschein offen, den ich zum Geburtstag bekommen hatte für ein Pitbiketraining. Die Ducati hat sich mein Kollege übrigens nicht auf der Straße, sondern auf dem Spreewaldring zerschossen.

Bzgl. der Trainings bspw. auf dem Spreewaldtraining hatte ich ein ähnliches Gefühl. Das erste Kurventraining war noch eine Offenbarung. Das Renntraining danach hat mir persönlich dann nicht mehr so viel gebracht. Fand den Instruktor vom Renntraining allerdings auch nicht sympathisch und seine Art zu Lehren nicht hilfreich. Zurzeit habe ich das Gefühl die meisten Fortschritte zu machen, wenn mir einfach jemand die Linie vor fährt. Stur hinterherfahren klappt gut und ich komme aus meiner Komfortzone raus ohne mich unwohl zu fühlen.

Das mit dem Limit war vielleicht falsch ausgedrückt. Zurzeit habe ich (noch) kein Interesse daran das physikalische Limit zu spüren, sondern erstmal mein persönliches Limit zu überwinden und dabei ein paar Reserven zum physikalischen Limit zu behalten. @businesskasper sagte ja ganz richtig, dass man dann außerhalb der Komfortzone unterwegs ist und nur eine Frage der Zeit, bis man sich mal zu viel traut... Ich will einfach versuchen es möglichst safe zu machen. Mir ist bewusst, dass Stürze halt leider dazugehören.

@possi Der Ansatz klingt vernünftig. Genau so möchte ich es machen.

Für das lösen einer Blockade braucht es Zeit und einen Instruktor der da nicht nur vor fährt und hinterher fragt obs Spaß gemacht hat.

Bei Speer gehe ich mit. Bei M3 und Motomonster nicht.

Ja ich bin oft mit Doc Scholl unterwegs und bin sicher nicht unvoreingenommen. Hat aber seinen Grund warum ich nach dem Test anderer Instruktoren wieder zurück bin.

Hier sollte man auch zwei volle Tage einplanen und nicht nur eine Turn buchen.

Jörg

Hm, bei Motomonster fährt mein Lieblingsinstruktor und auch bei seinen Kollegen hab ich bis jetzt noch keinen schlechten erwischt. M3, hat in der Tat Luft nach oben. Speer, Hafeneger, Doc Scholl hab ich keine Erfahrungen.

Deshalb vorher anrufen und schildern was man vorhat. Jeder hat ein anderes empfinden. Am Besten ist sicherlich ein VIP Training als komplette Einzelinstruktion. Da lohnt es sich mal z.B. bei folgenden umzuschauen. topsbk (Max Neukirchner), F73 Academy (Christof „Fifty“ Höfer)… Hafeneger (Stefan Neble, Darius… etc.. —> auch hier sind super Instruktoren unterwegs.. ) Sowas in der Art… Aber nochmal.. Das kostet auch ordentlich.. Wichtig auf jeden Fall 2 Tage oder mehr.. 1 Tag finde ich lohnt sich nicht..
Und nur einmal zum Vergleich bzgl. serienmässiges Motorrad..
Im T-Cup war das eine oder andere Mal Arne Tode mit dabei.. Mit ihm hatten wir die Möglichkeit den einen oder anderen Turn zu fahren…. Wir eigentlich alle mit gepimpten Streetys und Slicks.. Er mit einer komplett serienmässigen Streety mit Strassen-Sportbereifung… Den meisten von uns ist er um die Ohren gefahren und konnte allen irgendwie weiterhelfen..
Linie, Blickführung, Körperhaltung, richtig Bremsen usw….
Ich möchte damit nur untermauern, dass es meiner Erfahrung nach wichtig ist zu fahren, fahren, fahren, fahren.. Lernen, lernen, lernen…
Jetzt habe ich genug dazu geschrieben.. Du wirst dich schon sinnvoll entscheiden..

Das persönliche Limit überwinden versuchen, geht oft schief. Ich habe einige Gruppen-Ausfahrten miterlebt, bei denen Leute eine Speed mitgegangen sind, mit der sie total überfordert waren... in einer langgezogenen Kurve mit 100 km/h bin ich vollkommen entspannt hinter einem hergefahren, der im Scheitelpunkt plötzlich das Motorrad aufgestellt hat und dann ins Gelände abgeflogen ist... er hat dann hinterher ehrlich gesagt, er hätte "plötzlich Angst bekommen", das wäre ihm auch schon vorher in anderen Kurven so gegangen. Er hat Riesen-Glück gehabt, dass in dieser Kurve keine Felsen oder Bäume waren, wie zuvor an anderer Stelle. Ich habe ihn gefragt, warum er denn eine Geschwindigkeit mitfährt, die schneller als sein persönliches Limit ist und nicht einfach langsamer fährt...
Mir war Gruppenzwang immer völlig egal. Ich komme auch mit einem breiten Angststreifen zur Ausfahrt. Ich muss mich immer absolut sicher auf dem Motorrad fühlen und die Sache im Griff haben. Sonst hätte ich auch keine Freude beim Fahren, sondern es wäre Stress. Die Speed kommt dann mit langer Fahrpraxis automatisch - das fühlt sich dann aber gut an.

Und ja: Ein Fahrtraining ist eine gute Sache, die Blickführung zum Beispiel oder das Motorrad durch "Drücken" in die Kurve zwingen, das muss man verinnerlichen.

Die persönlichen Blockaden zu überwinden kostet Zeit und Fahrpraxis.

Kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als das Knie auf den Boden sollte und nicht wollte...
Immer irgendwie Popowasser gehabt. Die Fahrzustände, die einem normal vorkommen, verschieben sich nur mit Praxis: fahren, fahren fahren.

Possi: Auch ich hatte so einen Moment im Cup mit Arne Tode, der einfach weil ers kann und Spass hat, vor mir fahrend mit beiden Rädern driftend die Kurven angefahren ist. Das ist seine Komfortzone, wars für mich nicht... Heute darf es schon mal ein paar Meter vorne und hinten Striche ziehen, so what?

Will sagen: die Überwindung der eigenen Grenze kann man nur selbst erfahren, leider gibts manchmal auch Aua und krummes Gerät.

Aus meiner Erfahrung sollte man sich klare Ziele setzen, an denen man am Trackday arbeitet, engagierter Instruktor ist immer gut und hilfreich. Hatte da auch schon einige. Richtig schlecht fand ich nur Herrn Fuchs, der irgendwie gar keinen Bock auf mich hatte, seinerzeit in Brünn, rausgeschmissenes Geld. So was kommt auch mal vor.

Einen Tipp möchte ich auch noch geben. Fahre nie, wenn du dich nicht gut fühlst. Nichts stört das lockere fahren mehr, als eine Blockade (egal ob geistig oder körperlich).

PS: Wie sagt man so schön? Fahre nie schneller, als dein Schutzengel fliegen kann.

Zitat "Will sagen: die Überwindung der eigenen Grenze kann man nur selbst erfahren, leider gibts manchmal auch Aua und krummes Gerät"

@Organspender
Ich kann wirklich nicht verstehen, wie man einen Sturz billigend in Kauf nehmen kann. Meine Devise war immer, NIEMALS abzusteigen, denn selbst ein "Umfaller" in Schrittgeschwindigkeit kann übelste Verletzungen nach sich ziehen. Aber Dein Nick "Organspender" ist ja passend.

Ich bin nur einmal im Leben gestürzt, das war auf dem Nürburgring/Tourifahrt mit 18 Jahren. Da glaubte ich, ich bin der tolle Hecht und habe es drauf... das war so prägend für mich, dass ich in den folgenden 45 Jahren nicht ein einziges Mal gestürzt bin. 3x auf Holz, aber ich tue alles dafür, dass das weiter so bleibt.

Dein Ernst, nee oder?

Wenn du mit Deinem Moped auf die Rennstrecke gehst, ist es für die eigene mentale Gesundheit unerlässlich, dass Du Dich davon bereits verabschiedet hast.

Keiner will stürzen! Keiner will Aua! Passiert trotzdem.

Mein größter Horror war und ist, von hinten abgeräumt zu werden, kannst nämlich gar nix mehr machen. Hatte ich zum Glück noch nicht. Meine Stürze waren bisher immer Selbstdoof.

Ok, Rennstrecke... ich würde das niemals tun, jedenfalls nicht im Wettbewerb. Auf der Straße lauern vielfältige Gefahren, die es auf der Rennstrecke nicht gibt: Autos, LKWs, Traktoren, Gegenverkehr, Felsen, Bäume, Leitplankenstützel und Idioten, mit denen man einfach rechnen muss.

Der Fredersteller hat explizit Trackdays angesprochen und die restlichen Antworten beziehen sich meist darauf. Ja Rennstrecke, was sonst?

Oh, dann will ich nicht weiter die Spaßbremse sein😉

Auch aufgrund meiner geringen Größe bin ich die ganze erste Ringsaison nie mit dem Knie am Boden gewesen.
Was meiner Meinung nach am meisten bringt hinsichtlich Kurvenspeed ist die richtige Blicktechnik. Versuche möglichst früh den Kurvenausgang anzuvisieren, je weiter du vor schaust desto sicherer wirst du dich fühlen. Am Anfang gehört da einiges an Überwindung dazu und man neigt dazu den Scheitelpunkt viel zu lange anzuschauen, bis man fast drauf ist.
In dem Zug hilft es auch den Blick vom Instruktor zu lösen, da er meist zu nah vor einem ist. Schau, dass du seine Punkte triffst, aber schau ihn dabei nicht konstant, sondern nur gezielt beim Einlenkpunkt an.
Du wirst sehen, dann kommt das mit dem Kurvenspeed und damit das Knieschleifen ganz von alleine. Wenn man dann schneller wird reduziert sich das Schleifen meist eh wieder von selbst, aber das ist eine andere Geschichte

Danke an alle für die sehr hilfreichen Tips! Top Community hier :)

Ich habe für mich selbst folgende Sachen mitgenommen:

- Erstmal keine Rundenzeiten messen
- Mit Pitbike trainieren
- keine Fahrtrainings mehr (Schräglage und andere)
- Turnweise oder gleich einen kompletten Tag mit Instruktor fahren. Anbieter wurden ja hier genannt. Die werde ich demnächst mal abtelefonieren und weiter schauen.

Wenn es Fortschritt gibt werde ich hier berichten.


LG
Christian