Ja, das musste ich auch erst zweimal lesen bevor ich begriffen habe worum es eigentlich geht

Wasserstoff, das wird wohl auch die Zukunft sein, besonders im Fernverkehr, auch gut vorstellbar bei Lokomotiven oder Schiffen, aber im Motorrad? Aber es scheint nichts unmöglich.

Dass Honda, und in Zukunft wohl jeder Motorradhersteller sich mit dem Thema befassen muss steht wohl außer Frage, und gerade die kleinen Mopeds werden da einen sehr großen Anteil haben, gerade im Asiatischen Markt, dort würde ohne die Mopeds der Stadtverkehr wohl schon kolabieren. Als flinken Stadtfahrzeug ist so ein Roller oder kleines Motorrad sicher sehr gut geeignet.

„Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ (Mark Twain)

Ich fühle mich bei der momentanen Verunsicherung an die Zeit um 2000 erinnert, als Motorräder noch keinen Kat haben mussten.
Mein Interesse an Elektromobilität ist momentan beim Fahrrad erschöpft. Mir stellt sich allerdings die Frage, ob nicht die Individualmobilität insgesamt in Frage steht, zumindest was die Massenverbreitung des Autos betrifft:
verstopfte Straßen, zugeparkte Lebensräume und unterbesetztes bewegtes Volumen.

Zitat von Stefan im Beitrag #103

---

„Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ (Mark Twain)

Ich fühle mich bei der momentanen Verunsicherung an die Zeit um 2000 erinnert, als Motorräder noch keinen Kat haben mussten.
Mein Interesse an Elektromobilität ist momentan beim Fahrrad erschöpft. Mir stellt sich allerdings die Frage, ob nicht die Individualmobilität insgesamt in Frage steht, zumindest was die Massenverbreitung des Autos betrifft:
verstopfte Straßen, zugeparkte Lebensräume und unterbesetztes bewegtes Volumen.

---

Probefahrt, die zweite: Energica EsseEsse 9

Warnhinweis: wer E-Moppeds eh überflüssig findet bitte einfach nicht weiterlesen.

Nachdem man aktuell nicht sooo viele Ablenkungen hat habe ich mir heute noch eine Probefahrt mit der Energica EsseEsse 9+ RS gegönnt.

Das Fahren mit E-Motor habe ich ja oben schon bei der Zero SR/F beschrieben, lässt sich auch auf die Energica übertragen.

Die Unterschiede:
- größerer Akku, habe auf 48 fröhliche km 25% verbraucht also sollten ca. 200km realistisch drin sein (Zero eher 140km)
- Geräusch durch das geradverzahnte Getriebe: deutlich lauter als Zero aber nicht zu laut und nicht unangenehm. Hat den Vorteil dass man eine akustische Rückmeldung zur gefahrenen Geschwindigkeit bekommt, ähnlich wie beim Verbrenner
- das hohe Gewicht (270kg) merkt man im Stand deutlich, in Fahrt kaum
- Fahrwerk ist ähnlich dem der Zero, vorne richtig gut, hinten okay, spricht vorne schön sensibel an. Die Öhlins-Option bräuchte ich nicht.
- insgesamt vom Gefühl etwas näher an einem "normalen" Motorrad als die Zero aber kein großer Unterschied, vielleicht lag es auch daran dass es nicht mehr die erste E-Fahrt war
- Sitzbank etwas höher, Rasten weiter hinten. Meine Frau (162cm) ist auch Probe gesessen, aber in der Verbindung hohes Gewicht und hohe Sitzbank wäre das für sie nicht fahrbar. Bei der Zero hat es für sie gepasst, dafür würde ich dort eine höhere Zubehörsitzbank verbauen.
- Verarbeitung vom feinsten, Verkleidungen aus Alu statt Plastik, unglaublich viele Frästeile. Wirkt wie ein Custom-Aufbau, nicht wie Serie.

Insgesamt ein sehr überzeugendes Fahrerlebnis. Als ich danach wieder mit meiner Street TWIN gefahren bin hat sie mich im Vergleich sehr an die alte DKW von meinem Schwiegervater erinnert
Was ich nach den beiden Probefahrten gestehen muss: wenn ich mich für ein neues Motorrad entscheiden müsste würde es mir mittlerweile sehr schwer fallen einen Verbrenner zu nehmen. Ich glaube die geplanten Tests von 890 Duke R und Speedy 1200 kann ich mir sparen.
Aber das ist nur meine sehr sehr subjektive Sicht.

Welche ich nehmen würde? Sehr schwer zu sagen. Akkukapazität, Verarbeitung und "Made in Europe" spricht für Energica, Gewicht und Wartungsfreiheit für Zero. Viel zu teuer sind beide.

VG Marc

ich bin der Elektromobilität gegenüber sehr aufgeschlossen, aber ein Gewicht von 270kg wäre für mich
diskussionslos ein Ausschlussgrund.

Das Gewicht spielt auch nur eine subjektive untergeordnete Rolle, es kommt viel mehr drauf an wie es verteilt ist, Schwerpunkt und Geometrie können hier sehr gut kaschieren.
Und mal ehrlich wer Moppeds aus den gar nicht mal so weit entfernten 90´er gefahren ist weiß wie schwer die damals waren.
ZXR 750 mit 230-235Kg war dar normal und das bei einem Sportmotorrad mit dem der gekonnte Andrücker heute noch aktuelle Supersportler verballern kann!

Interessant wäre möglicherweise ein E-Krad mit halb soviel Batterie (also "nur" 40-60kg) und stattdessen eine 20KW-Brennstoffzelle (die wird auch irgendwas um einen Zentner wiegen - man spricht von 400-500 Watt/kg). Damit und einem 5kg-Wasserstofftank könnte man vermutlich ziemlich ungehindert eine 140kmh Langstreckenfahrt von 4-500km ohne Nachladepanik absolvieren und im Spielealltag knallt man mit 100kW maximaler Motorleistung den Berg hoch und lädt immer dann den Akku wieder auf, wenn man weniger als die Brennstoffzellenleistung vom Antrieb fordert... wenn man auch runterzus knallen muss (mir fehlen da meist die Eier, aber es gibt ja Leut, die mehr können), dann hilft vielleicht das Verbindungsstück zum nächsten Tourhöhepunkt, um den Akkuladestand wieder herzustellen.

Vorteile gegenüber reinen Akku-Stromern wären der geringere Akkubedarf und der umweltneutrale Stoffkreislauf. Nachteile sind die eingeschränkte Dauer mit hoher Leistungsentnahme und ein grottiger Wirkungsgrad (Gesamtprozess: ca. 60-70% bei H2-Elektrolyse + 30-60% in der Brennstoffzelle... also realitätsnah etwa 0,6*0,3=0,2... auch nicht besser als ein falsch betriebener Verbrenner).
Man sollte solche Prozesse idealerweise mit "überflüssigem" Strom speisen... also dann wenn zuviel Wind, oder zuviel Sonne ist... da wir regenerativ gerade nur "zuspeisen" kann noch nicht davon ausgegangen werden, dass wir uns einen so schlechten Wirkungsgrad leisten können... wenn der Strom für den uneffizienten Prozess aus einem Kohlekraftwerk kommt, ist es ein ziemliche Umweltsauerei.

Gumperts Konzept ist klasse: moderate Dauerleistung für Langstrecken bzw. "Notbetrieb" gepaart mit einem Akkupack und einer Motorisierung, die Spaß für eingeschränkte Zeitdauer versprechen.
Sowas kann man aber auch statt mit dem heiklen Brennstoffzellenwirkungsgrad ähnlich effizient mit einem Festdrehzahldauerläufer (z.B. 300ccm, 6kRPM,20kW, 40% Wirkungsgrad). Damit würde die Energie immer mit höchster Effizienz erzeugt, wodurch der Gesamtenergieverbrauch zwangsläufig sinkt. Maximal 5l/h kann eine solche Maschine dann fressen - egal ob Auto oder Motorrad - wäre mal ein erster Schritt in eine ressourcenschonendere Zeit bevor wir soviel "Ökostrom" übrig haben, dass wir damit H2 erzeugen müssen.

In dem Beitrag des Bayerischen Rundfunks über den Antrieb des Herrn Gumpert ist übrigens sehr schön zu erkennen, wie Politik und Branchenverband gegen das Konzept mauern, da man sich gemeinsam aufs Irrlichtern und den batteriebetriebenen Holzweg festgelegt hat. Gegen Ende des Beitrags findet ein fachlicher Gedankenaustausch zwischen Gumpert und einem Herrn Lamm statt. Jener forschte früher bei Mercedes über dasselbe Methanol-Konzept und berät heutzutage BMW.
Während Lamm dabei immerzu „glaubt“, weiß Gumpert im Gegensatz dazu, worüber er spricht.
Da dachte ich mir am Freitag, mal schauen, ob dem Gumpert nicht ein anderer Freistaat unter die Arme helfen könnte, wo ich doch schon mit zwei passenden Ansprechpartnern zu dem Thema grad zusammen saß. Auch in der Runde wurde die Idee komplett ignoriert.

Zufällig schon jemand hierdrüber gestolpert?

Zumindest so zu Anfang, ganz "speed triple-sk" und schon sehr augenfreundlich.

Danach bleibt davon leider nur 'ne Streety mit darunter geschnalltem Sicherungskasten.

Da hat irgendeiner ne Street Triple als Vorlage in Photoshop (Triumph TE-1 Photoshop-Modell) benutzt, dass wird sicher so nicht kommen. Alleine das man zu faul war, den ESD-Halter an den Rasten wegzuretouschieren, zeugt von mehr Schein als Sein.

Ich denke, der Prototyp wird sich ziemlich sicher an der Speed orientieren. Zum einen wegen der Leistung, zum anderen wegen der Preise. Die ersten Modelle werden sicher nicht billig, da bietet es sich an, einen richtigen Technologieträger zu bauen. Ist ja bei Autos nicht anders.