Zitat von Hellrider im Beitrag #40...holen sich die "Entwicklungsländer" eh ihre Mobilität nach Muster der westlichen Welt...
Ein Grund mehr, das unsere Musterlösung einigermaßen sinnvoll ist. Wo bleibt das Auto mit 20-30kW-Festdrehzahl-Verbrenner-Generator mit 2-4kWh-Pufferbatterie und Elektroantrieb? Reicht für Autobahnrichtgeschwindigkeit, kann locker Reichweiten über 1000km verwirklichen und wenn man will, kann man für ein paar Minuten mit bis zu 100kW spielen (bzw. einfach mal wen überholen). Sowas könnte mit unter 3l/100km eine umfangreiche und komfortable Individualmobilität bereit stellen - stattdessen sind die Vorbilder der westlichen Industrienationen 6-12-Zylinder-Maschinen mit 400-800PS, die auf den drei Kilometern zum Aldiparkplatz schon 3l brauchen, die praktisch nie warm werden und die schon garnicht in dem Bereich betrieben werden können, in dem ein Wirkungsgrad von über 20% entsteht. Wenn wir das der Welt als Modell zur Nachahmung bereitstellen, dann ist das imho kein zukunftsweisendes Signal.
Wohin uns der Klang-Wahn führt merken wir ja zur Zeit mit Steckensperrungen, wegen mir sollten alle Zubehörtröten eingestampft werden. Da lieber ein Nähmaschine statt Wochenende Fahrverbot.
Tirol sperrt einige Straßen nach Standgeräusch, Südtirol sperrt zeitweise für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (Sellajoch). Die Einschläge kommen dichter.
Solche Nachrichten erleichtern die Urlaubsplanung. Dort schonmal nicht hin. Man muss die Vorteile erkennen, die man als Anwender davon hat. Wieder ein Weg gespart.
Zitat von sakasanje im Beitrag #49Der Artikel ist tendenziös.
Ich stimme dir zu. Es steht ja auch im Artikel, dass die Probleme vor allem frühe Modelle extrem trifft. Ich wollte damit nur aufzeigen, dass es uns bei einem E-Motorrad auch richtig hässlich treffen könnte. Was machst du wenn dein Akku auf 50% runter ist? Ich würde mir dann ungern alle 70-80km die Beine in den Bauch stehen wollen, damit ich wieder bis zur nächsten Ladesäule fahren kann.
Wie geschrieben, im Moment sehe ich diese Art Motorrad im Moment nicht aus vielerlei Gründen. Vielleicht wird sich der Batterieantrieb aber auch auf Kurzstrecken durchsetzen und die längeren Wege werden wir irgendwann mit Wasserstoff oder einer bis jetzt noch gar nicht genannten Technologie besser bestreiten können.
#62 | RE: Das E-Moped24.04.2021 13:15 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2021 13:16)
ehm. Forum-Mitglied
So, komme grade von der Probefahrt mit der Zero SR/F zurück - falls das besser unter "Smalltalk Fremdfabrikate" passt darf es durch die Admins gerne verschoben werden.
Ich versuche mal halbwegs strukturiert meine Eindrücke zu schildern:
Motor / Antrieb - Leistung bzw. Vortrieb ist absolut faszinierend, rechts drehen und das Ding schiebt nach vorne wie angestochen (hab ich aber nur bis ca. 160kmh getestet...). Ich war ausschliesslich im Sport-Mode unterwegs. - Dabei ist die Dosierbarkeit (Ansprechverhalten, wenn man so will) wirklich top, Anfahren, Rangieren, Schritttempo geht nach kurzer Eingewöhnungszeit wirklich einfach. Auch Konstantfahren z.B. mit 50 in der Stadt super angenehm und easy. - Überholen ist damit unglaublich einfach und entspannt - praktisch kein Antriebsgeräusch, nur leises Surren. Dabei auch ganz leicht spürbare Vibrationen so dass man merkt dass der Motor arbeitet. - Durch das fehlende Geräusch fand ich es schwieriger die Geschwindigkeit einzuschätzen - um Kurven sportlich zu fahren muss man sich schon ein bisschen länger eingewöhnen: die Maschine war auf relativ geringe Rekuperation eingestellt, d.h. kaum Motorbremse und Runterschalten vor der Kurve geht ja nicht. Dadurch fühlt es sich deutlich anders an und der Gas anlegen ist wie oben beschrieben gut dosierbar aber doch anders. Ich denke man gewöhnt sich dran, ich würde definitiv mehr Motorbremse einstellen.
Bremse und Fahrwerk - das Mopped hatte erst 80km drauf, Außentemperatur grade so zweistellig und Reifen (Rosso III) waren an den Flanken noch ziemlich jungfräulich, bin also auch eher verhalten gefahren. Insofern bitte nur als erster Eindruck ohne Gewähr zu verstehen. - Bremsleistung ist gut, könnten aber mehr Initial-Biss haben. Ich kann mir vorstellen dass die Beläge auch noch nicht ganz eingefahren waren und das noch besser wird. - vom Fahrwerk war ich eher positiv überrascht. Ansprechverhalten und Feedback von der Front ist richtig gut, hinten auch völlig okay aber nicht auf Top-Niveau - Einlenk- und Kurvenverhalten etwas sperriger als z.B. auf der Streety, liegt wahrscheinlich auch am höheren Gewicht. Gewöhnt man sich aber schnell dran - angenehm großer Lenkeinschlag - das Bike wiegt 220kg und fühlt sich auch genau so an - passt und stört auch nicht, aber die Aussagen mancher Tester dass man das Gewicht nicht spüren würde kann ich nicht nachvollziehen. Fährt sich definitiv nicht wie eine Streety Bin danach wieder auf meine Street Twin mit 217kg gestiegen und so fühlen sich beide auch an
Bedienung und Ergonomie (zur Einordnung: bin 1,87m mit 90cm Schrittlänge) - recht ähnlich zur Streety bis auf den tieferen Sitz, ich würde mir definitiv den höheren holen (820mm statt 787mm), dafür kam meine Frau mit 1,62m auch gut klar. - Fussrasten recht hoch und vorne, Kniewinkel für wäre mir auf Dauer zu spitz (höherer Sitz, siehe oben) - Sitz etwas seltsam gepolstert, man sitzt wie in einem Loch mit hartem Rand - bin noch auf der verkleideten SR/S Probe gesessen, tiefere Rasten und höherer Lenker, auch nicht schlecht... - (der Verkäufer war mit dem Teil schon in Oschersleben, Schräglagenfreiheit sei kein Thema (die verkaufen auch Ducati und sonst fährt er Panigale) aber Motor nach 3 Runden überhitzt) - Bedienung über nur einen Mode-Schalter (drücken und li/re) eher aufwendig. Schalter für Tempomat rechts (???), Griffheizung nur über Menü. Kann amn sich sicher dran gewöhnen.
Was ist mir sonst aufgefallen? - Verarbeitung sehr ordentlich und es sieht in der Praxis wie ein sportliches Naked aus, auch Daumen hoch von meiner diesbezüglich kritischen besseren Hälfte - es ist einfach sehr wenig dran: keine Kupplung, keine Schaltung, kein Start-Knopf: das war mir theoretisch schon klar, fühlt sich trotzdem sehr gewöhnungsbedürftig an - das Ding muss nicht eingefahren und nicht warm gefahren werden, vor allem zweiteres finde ich schon sehr komfortabel - zu Reichweite mag ich nicht viel sagen da das ja keine normale Fahrt war: ich hab in einer Stunde und 45km 30% Akkuladung verbraucht, dabei eher mehr Gas gegeben als üblich. - beim Rück-Umstieg auf die Triumph dachte ich im ersten Moment "sch..., was ein Lärm"
Fazit Definitiv super viel Fahrspaß und für mich eine Alternative. Sound hat mir null gefehlt, im Gegenteil. Wurde auch gleich 2mal unterwegs angequatscht deswegen, kam gut an. Die Alltagstauglichkeit kommt natürlich sehr aufs Fahrprofil an, ich fahre zu 95% zur Arbeit oder Runden in der Umgebung bis 150km und da passt das. Laden kann man je nach Ausstattung (auch nachrüstbar) bis zu 12kW an normalen Ladestationen, DC-Schnellladen wie die Energica kann sie nicht - gibt aber auf dem Land auch noch kaum DC-Ladestationen. Über Preis-/Leistung (20k€ aufwärts) müssen wir nicht sprechen, das ist natürlich reine Liebhaberei. Ich fand es toll niemanden mit Lärm oder Abgasen zu belästigen.
Im Herbst will ich mal meinen Fuhrpark und Hobby (Rennstrecke weitermachen ja/nein?, kostet schon auch viel Geld und vor allem Urlaubszeit) neu sortieren und da würde ich heute nicht ausschließen wollen dass so ein Teil (evtl. auch die SR/S) einzieht und dafür 2 Verbrennerchen gehen müssen...
So, ist viel Text geworden. Wer trotzdem noch was wissen will, einfach fragen. Viele Grüße, Marc
Genauso würde mein Fazit wohl auch lauten, wenn da nicht der Preis wäre.
Aber ich denke, irgendwann wird das ja auch Massenware und die großen Japanischen Hersteller haben sich ja gerade diese Woche auf eine einheitliche, gemeinsame Akkuspezifikation geeinigt, so das auch zukünftig die Akkuproduktion aufgrund der Menge, wesentlich günstiger werden sollte. Ich denke in 2-3 Jahren werden die Preise für E-Mopeds deutlich in Richtung 10.000 Euro sinken.
Das mit der fehlenden Motorbremse dürfte für die alten Zweitacker Fahrer wie mein Mann kein Problem darstellen das war bei den Teilen genau so man musste halt anders Bremsen als beim Viertacker mit Bremswirkung.
Das bestätigt doch dass auch ein E Moped freude bringt. Das ganze hat aber dennoch den Haken dass für die Energie der Auspuff woanders hingelegt wurde und ob das Umweltfreundlicher ist bezweifel ich.
Zitat von Sausrumer im Beitrag #66Das bestätigt doch dass auch ein E Moped freude bringt. Das ganze hat aber dennoch den Haken dass für die Energie der Auspuff woanders hingelegt wurde und ob das Umweltfreundlicher ist bezweifel ich.
Zweifel, weil du es nicht wahrhaben willst? Es gibt bereits Studien, die selbst bei aktuellem deutschen Strommix E-Mobilität eine geringere Umweltbelastung bescheinigen. Ich frage mich manchmal, warum man das Thema bewusst versucht, über die Umweltschiene schlecht zu reden, nach dem Motto "Aber E-Mobilität ist doch auch umweltschädigend!!!". Ja, ist es und es erhebt auch nicht den Anspruch (nur in billigen Werbebroschüren und bei Fanatikern), umweltneutral zu sein. Aber es ist besser, als Verbrenner, daher der Wandel.
Wenn man E-Mobilität schlecht reden will, dann sollte man es über die Reichweite, die Ladezeiten und die Preise tun. Und ich vermute, bis auf die Ladezeiten werden sich an all diesen Dingen in den nächsten Jahren signifikante Verbesserungen ergeben. Und evtl wird der Verbrenner irgendwann komplett ersetzt, falls irgendwann Wasserstoff für die Langstrecke eingesetzt wird.
Zitat von Tripeline im Beitrag #69Und was machen die wo keine Photovoltaikanlage haben und auch sonst kein Strom in der Garage oder sogar Laternen Parker
Traurig, dass es in Deutschland noch Leute ohne Strom leben. Ich hoffe, du hast wenigstens fließend Wasser
@Tripeline Wohnst du zur Miete? Dann solltest du mal mit deinem Vermieter reden, die müssen für Mieter mindesten eine E-Ladestation zur Verfügung stellen. (ich bin Vermieter) Wenn nicht kann man den Strom aus der Steckdose nehmen und einen Öko-Stromerzeuger als Lieferanten wählen. Die stellen den genutzten Strom zumindest aus regenerativen Energiequelle zur Verfügung, auch wenn der im Netz mit konventionellen Strom gemischt wir. LG Peter
Zitat von 2006pez im Beitrag #71@Tripeline Wohnst du zur Miete? Dann solltest du mal mit deinem Vermieter reden, die müssen für Mieter mindesten eine E-Ladestation zur Verfügung stellen. (ich bin Vermieter)
Da warte ich lieber, bis die fahrbaren E-Untersätze per Photosynthese neue Kräfte tanken können. Ab September werden sich viele Vermieter vermutlich mit ganz anderen Sorgen plagen müssen.
Mein PV Anlage bringt 4,6 Kwh. Natürlich nur, wenn die Sonne ordentlich scheint und man lieber Motorrad fährt als lädt. D.H für eine Wallbox mit akzeptabler Ladedauer für eine KfZ Antriebsbatterie (ein Auto darf man ja gerne mitbetrachten) muss der Strom aus dem Netz kommen. Oder man hat zwei E-Motorräder. Eins zum Fahren und eins zum Laden. So richtig leise sind die E-Fahrzeuge auch nicht, irgendwann kommt die große Ernüchterung und Fahrverbote wegen der nervtötenden Pfeifgeräusche stehen im Raum. Als seinerzeit Motorfarzeuge die Pferdekutschen ablösten, war damit die freudige Erwartung verbunden, dass das schreckliche Hufgetrappel der Fuhrwerke durch die "leisen" Autos beseitigt würde. Wo wir da heute stehen, ist hinlänglich bekannt.
Zitat von 2006pez im Beitrag #71@Tripeline Wohnst du zur Miete? Dann solltest du mal mit deinem Vermieter reden, die müssen für Mieter mindesten eine E-Ladestation zur Verfügung stellen. (ich bin Vermieter) Wenn nicht kann man den Strom aus der Steckdose nehmen und einen Öko-Stromerzeuger als Lieferanten wählen. Die stellen den genutzten Strom zumindest aus regenerativen Energiequelle zur Verfügung, auch wenn der im Netz mit konventionellen Strom gemischt wir. LG Peter
Hallo Peter, ist nicht ganz richtig. Das Haus braucht eine gewisse Anzahl an Mieter damit der Vermieter sowas Installieren muss und gilt glaube ich nur an Neubauten. Mein ich zu wissen. wenn nicht berichtige mich.
Zitat von 6inline im Beitrag #73Mein PV Anlage bringt 4,6 Kwh. Natürlich nur, wenn die Sonne ordentlich scheint und man lieber Motorrad fährt als lädt. D.H für eine Wallbox mit akzeptabler Ladedauer für eine KfZ Antriebsbatterie (ein Auto darf man ja gerne mitbetrachten) muss der Strom aus dem Netz kommen. Oder man hat zwei E-Motorräder. Eins zum Fahren und eins zum Laden. So richtig leise sind die E-Fahrzeuge auch nicht, irgendwann kommt die große Ernüchterung und Fahrverbote wegen der nervtötenden Pfeifgeräusche stehen im Raum. Als seinerzeit Motorfarzeuge die Pferdekutschen ablösten, war damit die freudige Erwartung verbunden, dass das schreckliche Hufgetrappel der Fuhrwerke durch die "leisen" Autos beseitigt würde. Wo wir da heute stehen, ist hinlänglich bekannt.
Die Zero ist superleise, nur weil Energica das mit dem Getriebe so bescheiden gelöst hat bitte nicht auf alle E-Fahrzeuge verallgemeinern. Auch von den E-Autos hört man eigentlich nur Abroll- und Windgeräusche. Und wie oben schon von @2006pez geschrieben: jeder kann mit der Wahl des Stromanbieters 100% regenerative Energie einkaufen und damit CO2-frei fahren, auch ohne eigene PV, null Problem (mache ich schon seit 20 Jahren so). Und wie @sakasanje auch schon bemerkt hat: man kann sich über einiges bzgl. der E-Mobilität streiten aber dass E-Fahren leiser und umweltfreundlicher geht als Verbrenner ist ein no-brainer, Ausnahmen bestätigen die Regel.
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20.04.2021 11:14
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