Hinterher ist man immer klüger. Dass ein respektabler Teil unserer Pharmaindustrie dort fertigt, wo es billig ist, war lange Jahre gefällig, weil unter anderem dadurch unsere Krankenkassenbeiträge auf erfreulich niedrigem Niveau waren. In anderen Wirtschaftszweigen wird auch mehr und mehr, großteils sehr unnötiger Mist, in immer größeren Mengen zu einem immer günstigeren preis von immer größeren Unternehmen gefertigt - die letztlich mit ihrer sinnfreien Produktion von Technikspielzeug und Luxusgütern "systemrelevant" werden - dass grad zu wenig Leute Spargel stechen (Spargel ist vielleicht ein Luxusproblem, bildet aber grad pressewirksam unsere Versorgunglage hinsichtlich Agrarprodukten ab) ist wohl nicht systemrelevant... der Verbraucher hat auch lange Zeit die billigen Ägyptischen Kartoffeln bevorzugt und spanisches Obst und italienisches Gemüse... war viel billiger und alle haben profitiert. Ob die Italiener und Spanier jetzt noch ernten können - da kommen die Erntehelfer ja auch nichtmehr rein... male sich jeder selbst aus.

Für den kleinen Mann (sag ich jetzt mal so und meine damit völlig undifferenziert "uns Normalos") ist es sehr einfach, der Politik oder "denen da oben" erst vor zu halten, dass sie die verfügbaren Mittel völlig unwirtschaftlich einsetzen und in Ausnahmesituationen sich zu beschweren, dass man da viel früher viel mehr Geld hätte ausgeben müssen.
Ich frag mal so rum, wer von denen, die jetzt so unzufrieden mit der Politik sind, für den Fall der Arbeiktslosigkeit, den Zusammenbruch der Sozialsysteme privat ausreichend vorgesorgt hat. Das kann ja irgendwie auch als denkbare Entwicklung befürchtet werden - aber ich glaub die Einbauküche und der Jahresurlaub schienen irgendwannmal viel wichtiger, als die akribische Vorbereitung für eine denkbare, aber im Moment nicht konkret drohende Situation. (das jetzt bitte nicht als Androhung eines Horrorszenarios verstehen, sondern als einfachen und natürlich hinkenden Vergleich - kein Kopfkino, sondern nur ein Kurzfilm...)

Also, wer von uns hat ausgesorgt? Wer wird sich nachher nicht sagen lassen müssen, dass er früher etwas hätte beachten können? Wer traut sich jetzt noch zu sagen, dass "die anderen" an irgendetwas hätten denken und vor allem schon in der Vergangenheit hätten handeln müssen?

Die Steuerung der aktuellen Maßnahmen scheint mir sehr maßvoll und vor allem choreographisch multidisziplinär derart gut choreographiert, dass ich zwei Szenarien für denkbar halte (einen davon komplett unwahrscheinlich)
a) sehr gut vorbereiteter Krisenplan
b) komplette Verarsche bzw. so eine Art globaler Probealarm

Ich glaube an a) und freue mich über die sehr transparente und behutsame Einführung von begründbaren und ausgewogenen Maßnahmen. Unsere Politik ist offenbar vorbereitet und irgendwer muss im Vorfeld sehr wirksame Regeln für Kommunikation und Öfentlichkeitsarbeit entwickelt haben. Vorhalten kann man der Politik bestenfalls, dass die Maßnahmen eine Woche früher hätten starten können - und die Perspektive dass nach Ostern alles wieder normal sein wird, war imho defintiv zu optimistisch... wir werden noch eine ganze Weile länger mit dem Thema zu tun haben. Ich weiß auch nicht mehr als die offiziellen Zahlen - aber die deuten für mich auf einen Prozess hin, der in den kommenden 6 Monaten kaum "save" beherrscht sein wird wenn wir nicht konsequent Regeln beachten. Es geht da nicht um die Regeln der Regierung, sondern um Sachzwänge die sich durch Covid ergeben.

Wenn wir die Hand auf der heißen Herdplatte liegen haben und die Regierung empfiehlt, die Hand runter zu nehmen, sollten wir nicht darüber diskutieren, ob die Regierung a) das Einschalten des Herds hätte verbieten müssen oder wir b) uns jetzt bitteschön nicht schon wieder "von denen" was sagen lassen wollen.

Nur noch eine Sache, weil da anscheinend so draufrum geritten wird. Das bereits im Vorfeld hätte etwas getan werden können kommt nicht von mir, warum sollte man sich sowas aus den Fingern saugen. Die Einsicht ist aufgrund irgendwelcher Studien dort selbst gekommen. Es ist nur ein Fakt der genannt wird, keiner der vom kleinen Mann ausgeht der sich über die da oben über ihre möglichen Versäumnisse aufregt.... man kann es aber dann natürlich selbst bewerten.

Zum Einkauf ansich, gerade was tägliche Waren angeht versuche ich schon immer deutsches Zeugs einzukaufen. Das wird natürlich unmöglich bei Dingen die hier gar nicht hergestellt werden. Dieses Forum würde nicht exisitieren wenn wir nicht alle etwas britisches hier hätten, was ja im Grunde genommen von der Herstellung her auch nicht britisch ist....
Äh und Urlaub hab ich schon ewig nicht mehr gemacht ^^.

So damit versuche ich nun erstmal nur noch Mitleser hier in diesem Thread zu werden ^^.

https://www.tagesschau.de/inland/corona-...ostern-101.html

Gruß
michhi

Heute gab´s positive Nachrichten von der Versicherung. Bei uns in Österreich werden ab nächsten DI wieder die Kennzeichen ausgegeben .
Ausfahrten werden zwar noch keine allzu großen drinnen sein aber bei gutem Wetter geht´s dann mit dem Moped in die Arbeit und über einen kleinen Umweg nach Hause.

grüße
Martin

Jap Martin, stimmt.
Ich muss Anfang Mai zum 1. Jahresservice und damit die Garantie bestehen bleibt muss ich ja "notgedrungen" 😉 auch fahren.

Das Angebot eines Werkstattersatzfahrzeuges werd ich diesmal auch in Anspruch nehmen, ist mir dann doch lieber als mit Öffis hin und her zu fahren.

Cool finde ich das die 57a Pickerlüberprüfung entfällt da ja bei uns jetzt auch für einspurige Neu-Fahrzeuge die 3-2-1 Regelung gilt.

Das heisst einfach ein neu gelochtes Pickerl bei der Versicherungsstelle abholen und tauschen. 👍