Ich stehe vor enem Entscheidungs-Dilemma. Fahre jetzt seit gut 4 Jahren Street Triple 765 R (MJ2020) - ich mag das Bike sehr, hege aber den Wunsch mal Richtung "Landstraßen-Bummel-Bike" umzusteigem. Für meinen Fall jetzt keine Harley oder Indian, und auch keine 20 PS Royal Enfield Classic 350 sondern etwas aus der Hubraum und PS Mitte, konkret Triumph T100 / Speed Twin 900 oder Moto Guzzi V7 oder dergleichen.
Wir brauchen nicht drüber reden, dass die Streety technisch das "bessere" Bike ist, und zwar in nahezu jedem Punkt (Power & Punch, Bremsen, Fahrwerk usw usw usw.) - das ist mir bewusst. Aber ein 750-900 ccm Landstraßen Cruiser/Bummler kauft und fährt man ja nicht für seine Top-Rundenzeiten Eigenschaften.

Was mich umtreibt - wie kann ich nur meine Streety gehen lassen? Was, wenn ich zwischendurch doch mal eine Runde wieder zackiger fahren möchte? Meine Streety in dem Pflegezustand bekomme ich nie wieder - schon gar nicht für das Geld was ich vmtl. beim Verkauf bekommen würde ...:-(.


"BIKES teilt man nicht" - das habe ich schon oft gelsen und gehört - und ich verstehe auch all die Argumente. Aber gibt es wirklich gar keine Fälle, wo das funktioniert? Am liebsten würde ich meine Streety in die Hände von jemanden in der Nähe geben, und dann jährlich einen (fairen) Beitrag zahlen (vgl. Pferde-Sport Reitbeteiligung), damit ich das Bike Xmal im Jahr für Y Kilometer nutzen darf (mit nachrangiger Prio zum Hauptbesitzer). Das Landstraßen-Bummler Bike wird dann mein Haupt Bike.

Andere Ideen was ich machen könnte?

marty

fahre 1200 Speed Twin plus 765er Moto2

dachte auch es geht ohne 765er....

Der Trend geht zum zweitbike!

Die grundsätzliche Idee mit dem Zweitbike ist mir schon klar, ich habe da aber 2-3 Probleme:
A) WAF - women acceptance Faktor / meine Frau + sowie Platz in unserem Carport. 2 Bikes geht mal paar Monate aber nicht auf Dauer. Extra Stellplatz noch anmieten treibt wieder die Kosten
B) Für dauerhaft 2 Bikes fahre ich tendenziell zu wenig: Im Peak bin ich gut 5.000 km im Jahr Moped gefahren, es können im Jahr aber auch mal nur 3.000 bis 3.500 km sein (2023). Auf 2 Bikes verteilt finde ich wird es pro Bike schon arg wenig. Benzin und Reifen alles schick, das verteilt sich, aber manche relevante Kosten skalieren einfach nicht linear runter (Versicherung, TÜV, Jahres-Inspektion und 70%+ des Wertverllust).

Bevor ich die Streety überhastet verkaufe, würde ich sie vmtl. abmelden und einmotten. Habe hochgerechnet, dass ich selbst bei 2-3 Jahren Haltedauer vmtl. nicht mehr als 1.000 Euro an Wert verliere. Den ersten relevanten Schub Werverlust hat sie jetzt ja runter (ich rechne vorsichtig von 9.500 Euro neu 2020 inkl. Rabatt auf jetzt Zeitwert an privat wenigstens 6.000 vielleicht sogar 6.500 Euro).

Gibt es denn hier niemanden der Mopeds "teilt"? Kein Motorrad-Club, keine 2 besten Freunde - niemand?

Ich würde die Streety behalten.

Bummeln kann man mit jedem bike. Ist halt Kopfsache.

Wenn dir beim bummeln einer blöd kommt, hast die die Antwort unterm hintern.

Bummeln geht auch mit der Streety. Kopfsache.
Ein anderes Motorrad ist halt auch immer schön.
Für 6000 bekommst du kein solles Motorrad mehr.

marty, ich kann nachempfinden, was du meinst, zumindest glaube ich das...
Allerdings habe ich auch keine Lösung für dich.
Ich habe mich vor der Saison 2024 von meiner 765er Streety getrennt, das waren die gleichen Gedanken wie bei dir, das hat weh getan, das Teil lief wie Samt und Seide, auf dem Prüfstand mit Powercommander eingestellt, Leistung satt, geschmeidig und fulminant, so ein Teil kriegst du nie wieder, hab ich mir gesagt, und sie trotzdem weggegeben. Weil sie mich immer wieder getrieben hat. Weil ich hier in Brandenburg immer viel zu schnell auf den oftv geraden Straßen unterwegs war. Weil sie immer mehr Spaß gemacht hat, je höher ich sie gedreht hab. Und weil mir untenrum dann doch eine Handvoll Druck gefehlt hat.
All das war gerade bei ihren Vorteilen, was Schärfe, Präzision, Geschmeidigkeit und Fahrbarkeit betrifft, zu "ertragen", so lange ich kein Mopped gefunden hatte, was mich einfach ins Herz trifft, und du kannst mir glauben, ich bin ganz ganz viele gefahren. Ich wollte auch mehr Ruhe, mehr Entschleunigung, mehr Bumms aus den Ecken, weniger hoch drehen, mehr Leistung "aus dem Ärmel schütteln", aber was ich auch gefahren bin, irgendwas hat mich immer gestört oder war einfach nicht mein Ding. Von Triumph bin ich fast alle Zweizylinder gefahren, Ducati Monster, KTM 790 Duke, BMW-Boxer und F800 und 900R, selbst eine Husquarna Nuda war dabei, ja, so lange suche ich schon, nix war ein adäquater Ersatz, bis ich dann die GSX-8S gefahren bin, da sprang der Funke plötzlich über, das war das, was ich mir so vorgestellt hatte. Trotzdem hab ich sie im Abstand von Monaten mehrere Male Probe gefahren, und zum Schluss sogar über's Wochenende ausgeliehe, ich wollte auf Nummer sicher gehen, bevor ich meine Street dafür hergebe. Jetzt habe ich 40 PS weniger, und bisher kein einziges vermisst. Bei 6000 schieb ich den nächsten Gang rein, nur selten dreh ich mal drüber, und bin im Schwarzwald auch nicht langsamer als mit der Street, aber mit deutlich mehr Leichtigkeit, weniger Mühe und Konzentration.
Ich würde die Street so lange behalten, bis du etwas gefunden hast, was dich wirklich ins Herz trifft. Bei mir hat das nach der Street Jahre gedauert.

Hallo Marty,
behalte die Street und miete Dir (bei Bedarf zum Cruisen) ein Mopped Deiner Wahl bei einem Händler übers Wochenende. Dadurch kannst Du viele verschiedene Bikes ausprobieren.

Moin,

ohne das eine oder andere alternative Objekt überhaupt ausgiebig probegefahren zu haben, würde ich solch eine Fragestellung gar nicht erst angehen.

Ansonsten sehe ich es wie mein Vorschreiber und würde auf kurzfristige Anmietung zurückgreifen wollen, was zudem noch angenehme Abwechslung mit sich bringen würde.

Gruß, silent

Zitat von pitchfork im Beitrag #3

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Der Trend geht zum zweitbike!

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Danke für die Hinweise und Hilfestellung zur Entscheidung:

-) Die Auswahl eines alternativen "Landstraßen bummeln/genießen" Bikes da bin ich ja schon 1,5 Jahre unterwegs und hab auch schon bisschen Probe gefahren. Final entschieden WELCHE ist noch nicht, aber das OB ist für mich schon 100% klar.
-) Mit den Hinweisen werde ich die Streety auf jeden Fall nicht überhastet oder zu früh verkaufen. Mir steht ja die Option abmelden und in der Nähe irgendwo (sicher) unterzustellen - die Kosten für Haltedauer 12-18 Monaten sollten überschaubar sein. Und wenn ich "das neue/andere" (weil könnte auch gebrauchte sein) Bike habe und mehr als 1 Saison fahre, dann muss ich mir klar sein, ob ich allein mit dem leben kann, oder ob ich die Streety doch dauerhaft als Zweitbike behalten möchte.

Dann allein einen weiter guten und unfallfreien Saison-Start, auch wenn hier im Norden das Oster-Wetter aktuell nicht ganz so prall ist.