Kennt ihr die Sorte Motorradfahrer, die sich maßlos überschätzt? Ich habe eine etwas andere Art davon kennengelernt.

Zum Sonntag verabredete ich mich mit einem alten Freund - nennen wir ihn Carlos - zu meiner ersten größeren Runde mit der Streety und hielt es für eine gute Idee, bei der Gelegenheit auch gleich einen ehemaligen Arbeitskollegen zu fragen, mit dem schon seit letztem Jahr eine gemeinsame Fahrt aussteht. Den Jungen nennen wir im weiteren Verlauf Kebab. Kebab wiederum riefzwei Freunde mit namens Alfonso und Momo.
So warten die reifen Männer Carlos und desMo_ mit ihrer alten CBR1000RR und der Ur-675R also an der Tanke auf die Jungspunde Kebab, Alfonso und Memo. Nach einem kurzen Kennenlernen staune ich nicht schlecht:

- Alfonso auf seiner GSX-R 750 und Einteiler, aber jungfräulichen Knieschleifern. Könnte man als ein gewisses Maß an Vernunft deuten.
- Kebab, der letztes Jahr seinen Motorradführerschein machte, auf seiner S1000RR. Mit 200PS. Und GoPro am Helm. Die Vernunft verabschiedete sich allmählich.
- Und Momo, der seinen Motorradführerschein vorletzte Woche machte, auf einer nagelneuen CB1000R - mit 150 PS. Und eine Kombi die ich anfangs für eine reguläre Softshelljacke und Arbeitshose hielt.

Jung, jungfräulich, zu viel Leistung und YouTube. Ich sahs kommen: Das wird heute ein wildes Geballer, das in irgendeiner Weise am Straßenrand oder in der Leitplanke enden wird.
Aber da ich selbst mindestens 3 von 4 Kriterien in meiner ersten Saison erfüllt hatte, habe ich die Vorurteile weggepackt und stattdessen den Jungs die Route, die wichtigsten Handzeichen und Gruppenregeln erklärt.
Vielleicht kann man sie ja mitziehen und auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
170km, 3 Stunden Fahrzeit, los gehts.

Ein kleines Stück Autobahn konstant mit 130, keiner reißt aus.
Rein in die kleine Ortschaft, deren Hügeln links und rechts schon erahnen lassen, was uns am Ortsausgang erwartet und jeder hält sich an das Tempo 30.
Kein Motorgeheule an den Ampeln, kein Alphatiergehabe.
Könnte doch ganz cool werden mit den Jungs.

Ortsausgang, letztes Haus vorbei, noch ein paar Meter Höflichkeitsabstand für das Trommelfell - und Drehzahl! Kurven! Linie! Links rechts links rechts! Was für ein Leben
Zumindest im 4. bis 5. Gang. In tieferen Gängen fahre ich nicht. Ist aber auch nicht "nötig", denn mit Ausnahme von Carlos sind die Scheinwerfer im Rückspiegel .... verschwunden
Tempo raus - sie sind wieder da.
Tempo rauf - sie sind wieder weg.
Ich rede nicht von wilden 180kmh sondern von vielleicht 100, stellenweise 120 in den Kurven und entspannt auf den Geraden. Ein rundes Schwingen und Spaß haben. Eigentlich.
Ich bin verwirrt.
Rechts ranfahren, blinken, warten. Nicht zum letzten Mal.
Im Laufe des Tages sollten vereinzelt selbst 70kmh in der 80er dazu führen, dass Carlos und ich die Jungs mehrmals aus den Augen verloren, weil Kebab und Memo mit ihren 60% Angststreifen nicht nur in den Kurven total Angst hatten, sondern sich selbst auf den langen Geraden mit ihrer brachialen Leistung gar nicht trauten, den Gashahn aufzumachen, um ein einsames Fahrzeug zu überholen. Rechts ranfahren, anrufen, Standort schicken, warten. Rechts ranfahren, Blinken, warten. Es ging einfach nicht vorwärts. Großzügig waren dafür ihre Pausen, in denen geraucht, übervorsichtig getankt, ein Liter an Softdrinks gekippt und GoPro-Aufnahmen bewundert wurden. Die Tour dauert dadurch länger.. und länger.. und länger.

An diesem Punkt hatte ich 2 Optionen. Entweder wir scheißen auf die Jungs und fahren ihnen davon - wobei Alfonso schnell dazulernte und allmählich auch seinen Spaß mit uns hatte - oder ich schlage ihnen vor, dass wir auf einer ziemlich coolen Strecke mal bisschen die sichere Linie rauf- und runterfahren. Ich entscheide mich für die zweite Option.
Die Jungs freuen sich über den Vorschlag, ich erkläre ihnen bissel was theoretisch und wir rollen los. Mich freut es auch, nicht nur irgendwo die Bestätigung zu haben, dass man Teil an der Erfahrung haben möchte, sondern auch, dass die Jungs sichtlich Interesse dran haben, besser zu werden und ich einfach in der Situation bin, ihnen helfen zu können. Carlos macht eine Pause und wartet solange auf uns. Vielleicht wird der Tag ja doch noch ganz schön

Ich fahre voraus, entspannt im 5. Gang, total legal innerhalb der StVO und sie folgen mir in einer Linie. Es ist an dieser Stelle bemerkenswert, wie man es schafft, auf dem linken Drittel zu fahren, während ich auf dem rechten Drittel bin und umgekehrt. Handzeichen hinter meinem Rücken, die auf die richtige Seite weisen, helfen nur bis zur nächsten Kurve. Der Abstand vergrößert sich von anfangs 15 Metern auf 50 und irgendwann muss ich wieder rechts ranfahren, blinken, warten.

Ich resigniere. Diese Jungs sind keine Raser. Sie sind keine famegeilen YouTuber. Sie sind auch nicht sportlich ambitioniert oder entspannte Genießer.
Sie sind komplett überfordert mit jeder Faser ihrer Motorräder und haben sich hinsichtlich ihrer Erwartungen und Vorstellungen maßlos überschätzt.

Wir sammeln Carlos auf und gurken die letzten Kilometer zu Ende. Der Tag dauert schon viel zu lange, meine Nerven liegen blank, daheim wartet schon die Familie mit dem Grill auf mich.
Mit einem kurzen Abschied gehe ich direkt auf die Autobahn um wenigstens hinsichtlich meiner Verspätung wieder Zeit gutzumachen. Meine geplante Ankunft zuhause um 15 Uhr verschob sich bereits auf 16:45.
Autobahnauffahrt, Baustelle, Stau.
Durchatmen desMo_. Du bist schon zu spät, ist halt so. Hetz dich nicht unnötig. Schlimmer kann es ohnehin kaum noch werden.
Ich gurke mit 60 durch die Baustellen. Regentropfen setzen ein..

Später einmal wird dieser Tag in den Geschichtsbüchern als der Tag einhergehen, an dem der große Imperator desMo_, der die Weltherrschaft an sich riss indem Quokkas zu ihrer Evolution verhalf und die süßen kleinen Motherfucker in Nuklear-Mechs steckte, den Anfang vom Ende der Vorherrschaft des Homo Sapiens Sapiens einläutete, beginnend mit einen kleinen Beitrag in einem irrelevanten Internetforum mit den Worten: "Kennt ihr die Sorte Motorradfahrer, die sich maßlos überschätzt?".

Seh ich anders.

Sich Überschätzende stecken irgendwo mit dem Vorderrad in einer engen Linkskurve in der Wand/Mauer/Böschung/Graben.

DAS ist scheisse. Die anderen müssen es nur lernen. Musste ich auch.

Die Überschätzung sehe ich hier eher in der Kombination aus Fahrkönnen und Leistung der Motorräder.

Und Leistung versaut gerne die Linie.

Also ich hatte Spaß am lesen
Aber am Ende ist doch alles gut so lange alle wieder heil zu Hause angekommen sind😉

Hallo @desMo_ ,

sehr schön und spannend geschrieben. Hatte zu beginn auch wirklich gedacht das dein Tag anders ausgeht .

Aber sehr cool das du versucht hast die Burschen mal etwas under deine Fittiche zu nehmen

Respekt für die Fahranfänger, dass sie nur so schnell (oder eben langsam) gefahren sind, wie sich trauten. Solche Gruppenerlebnisse führen zu oft ins Chaos, weil alle gesichtswahrend dranbleiben wollen. Z.B. beim Überholen von PKW, wo es dann hin und wieder auch mit 150PS für den letzten nicht mehr vor dem Gegenverkehr reicht. Amüsant zu lesen, aber das "Problem" lag wohl in der falschen Erwartungshaltung aller Beteiligten vor Fahrtantritt.

Haha, geile Kolumne!

@desMo_ Unabhängig aller anderen berechtigten und richtigen Kommentare hier, ich weiß ganz genau was man in dieser Situation fühlt

Wirklich sehr unterhaltsam geschrieben Danke dafür und mein tiefstes Mitgefühl. Aber ich bewundere Deine starken Nerven

In erster Linie dient meine erlebte Tragödie natürlich der Unterhaltung und ist mit Humor zu nehmen
Gruppenzwang kann sehr gefährlich werden. Ich habe 2 Mal erlebt, wie mir jemand aus einer Gruppe beim Hinterherfahren in die Leitplanke gerutscht ist, zum Glück ohne Verletzungen.
Darum gab es vorher ein "Briefing" mit klaren Ansagen und nach wenigen Kurven haben Carlos und ich schnell das Tempo aus der gesamten Tour rausgenommen. Alles andere wäre verantwortungslos.

Von jemandem, der bereits seine zweite Saison auf seiner 200 PS Rakete fährt und einem Fahranfänger, der schon seit 2 Wochen mit 150 PS unterwegs ist, kann man durchaus erwarten, auf einer 300 meter langen, leeren Geraden ein einzelnes Auto zu überholen Oder mir mit 60kmh in der 60er entspannt in einer Linie ohne nennenswerte Schräglage hinterherzufahren. Denn wer sich so eine Kiste zulegt hat eine gewisse Vorstellung davon, wie er Motorradfahren will und entsprechend die Erwartungshaltung an sich. Aber von dem, was man sich traut und dem, wo man mit solchen Raketen als Anfänger hinwill, herrscht ein gewaltiger Dissens. So eine Lernkurve ist brutal. Und hier findet die Überschätzung statt.
Aber eben nicht die klassische, sondern eine andere Art von Selbstüberschätzung. Eine, die nicht in der Leitplanke endet, sondern eine, die dazu führt, dass einem ein E-Bike ins Heck donnert

Zum Abschluss haben die Jungs am Abend Links für entsprechende ADAC Trainings erhalten. Dort haben Carlos und ich uns vor Jahren als blutige Anfänger kennengelernt...

Leider kann ich nicht so unterhaltsam und spannend schreiben…. aber was zum schmunzeln habe ich auch.
Als ich vor zwei Jahren meinen Junior zur Fahrschule chauffiert habe ist mir eine andere junge und etwas kräftige Fahrschülerin aufgefallen die auf ihrer eigenen, giftgrünen Kawasaki Rennkiste die Fahrstunden gemacht hat. Was schon ein Recht amüsanter Anblick für sich genommen war.
Zufälligerweise haben ich die junge Dame ziemlich regelmäßig über Wochen immer beim Bringen/Holen des Juniors wiedergesehen. So nach 5 oder 6 Wochen war sie dann wieder mal da mit großen Auflauf (Vater, Mutter, Schwester?, Freund…). Sie macht sich fertig zum Fahren…große Aufmunterungswelle der Begleitung (…drück dir die Daumen! Wird schon klappen! Kopf hoch!). Also denke ich, okay, die geht jetzt zur praktischen Prüfung.
Ne Woche später frage ich dann den Fahrlehrer, den ich persönlich auch gut kenne, ob denn die Dame mit dem giftgrünen Moped die Prüfung bestanden hat. Daraufhin guckt er mich total entgeistert an und fragt mich wie ich denn da drauf kommen würde? Also hab ich ihm die beobachtete Zeremonie beschrieben worauf er sich wegschmeißt vor lauter Lachen! Prüfung? Nein nein…das war das erste mal das sie im normalen Straßenverkehr und nicht nur auf dem Übungsplatz fahren sollte .
Abschließender Kommentar des Fahrlehrers, naja wenn das wichtigste Kriterium am Moped die Farbe ist (und das war wohl der einzige Grund warum des ein Supersportler sein musste) sollte man sich ein anderes Hobby suchen.

Realsatire fahre eigentlich nie mit solchen Überforderten. Kenne eigentlich nur die echten Übermütigen (der Eine ist irgendwann dann mal in hohem Bogen in die Wiese eingeschlagen), die Lernwilligen (die sich dann die Linie abschauen und dann irgendwann bei flüssigem Fahrstil nicht mehr im Spiegel kleiner werden trotz 48PS), die Komischen (Ü50, teure Ducati mit unerklärlichem gefährlichen/asozialen Verhalten). Die Sorte Übervorsichtiger mit Knoten im Kopf kenn ich nur von wenigen Frauen, in männlich kenn ichs nicht. Wobei der Eine aus meiner Box in Most... der war so stolz drauf, mit seiner S1000RR ne 2:09 geschafft zu haben. Musste mir verkneifen, dass ich ohne Fahrhilfen mit der halben Zeit meine 1:59 gemacht hab und das ist immer noch ziemlich langsam

Mei Mo, glaub mit denen wirst nicht warm. Aber sie gefährden zumindest Niemandem und scheinen trotzdem Spaß zu haben. Jeder nach seiner Fasson oder wie war das das?
"eine andere Art von Selbstüberschätzung. Eine, die nicht in der Leitplanke endet, sondern eine, die dazu führt, dass einem ein E-Bike ins Heck donnert" *PRRRUST*

(CB1000R und 150PS? Die haben doch mWn immer nur 125PS gehabt?)

Es soll auch schon Guzzis gegeben haben die meinten eine Gruppe Streetys aufmischen zu wollen.

DesMo nur geil wie du schreibst liest sich einfach super, zu mindestens hast du eine gute Tat getan und hast versucht den Jungs was beizubringen. Solltest du je mal in den Südschwarzwald kommen würde ich gerne mal mit dir fahren würde bestimmt Laune machen.

Gruß der Reifenfresser

Für Anfänger wäre eine Nackte wie die Street allein schon wegen der Sitzhaltung deutlich besser. Vielleicht hättest du die beiden mal ein paar Meter damit fahren lassen sollen .
Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen ... wirklich schön geschrieben .

Wichtiger und guter Tipl: Fahrtrainings.

Klasse, dass ihr in dem Fall euren Fahrspaß hinten an gestellt habt und den Jungs erstmal das kleine 1x1 beigebracht habt.
Mit etwas Glück bleiben sie am Ball und werden gute, entspannte Fahrer.

Hab leider schon beides gesehen und erlebt. Die Überforderten, denen nach drei gemeinsamen Touren komplett der Spaß am Fahren vergangen ist (trotz homogener Gruppe) und die Knallköppe, die nur ihr eigenes Ding machen wollten. Beides unangenehm, den einen kann man aber noch helfen.

Text/Story passt
Ansonsten seh ich das ganz nüchtern. Am Ende eines jeden Mopedtages geht's nur darum Spaß zu haben und heil zu bleiben. In dem Fall habt ihr eben das Beste draus gemacht.
Ich machs meist so, dass ich im Vorhinein weiß wie meine Mitbiker und ich unterwegs sein werden. Entweder flott oder gemütlich. Sind neue dabei fahren die hinten und man wartet oder auch nicht
Dass man irgendwann genervt ist kann ich verstehen aber da muss man einfach durch in dem Moment. Hat man ne kurze Zündschnur ist es besser alleine weiter zu ziehen mMn

Zitat von UmmelGummel im Beitrag #12

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Es soll auch schon Guzzis gegeben haben die meinten eine Gruppe Streetys aufmischen zu wollen.

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der Guzzifuzzi muss ja ein echter "Kunde" gewesen sein. Hoffe dem Jimny- und GS-Fahrer gehts gut. Wir haben nicht gerade viel Knautschzone...

Die guzzi ist dem Jimmy nach der Kurve hinten links ins Rad geballert. Was eben jenen veranlasste, den Kurvenradius der für ihn nicht einsehbaren linkskurve so weit zu verringern, dass er über die hohe Bordsteinkante auf der Innenseite fuhr. Deshalb mussten der TT und ich in die Eisen weil da auf einmal ein Auto vor uns stand. Knapp wars. Mein Anstand zum TT war, nennen wir es mal…. Grenzwertig, weil ich nach der Kurve überholen wollte.

Dem GSer ist glaube nichts passiert, nur die GS ist Quasi umgefallen.

@choker war die Polizei nicht in der Nähe weil einem anderen Mororrad ein Baum auf den Tank gefallen war?

zur Ehrenrettung der Guzzisten wollte ich nur am Rande anmerken:
Ich hab schon Guzzi-Fahrer erlebt, die sehr wohl wussten,
wie man diesen italienischen Stabilbaukasten artgerecht bewegt, und richtig Guzzi-Fahren ist nicht einfach,
zumindest die alten Dinger.
Und gerade bei denen kenne ich ein paar auf nachgeschärften LeMansen, da hätte so mancher hier
Probleme, dranzubleiben, geschweige denn, vorbeizufahren (mich eingeschlossen).

@choker
Es war eine kurzfristige Tour durch den schönen Westerwald.
Der GS Fahrer (Hauke?) war der Kumpel von @Eckes.
@LuKu der Guzzimeister ist mit Halbschuhen und Jeans angetreten.
Er hätte aber auch, nachdem er uns in der Nähe von Montabaur entgegen kam und dann gewendet hat um uns ins Gebachtal zu folgen bemerken können, dass wir nicht zum Blümchen pflücken unterwegs waren.

Am Ende sind wir nun wieder beim Thema - Maßlose Selbstüberschätzung.

Ich fahre nicht mehr mit Leuten die ich nicht kenne. Bei der letzten Gruppenfahrt hatte ich einen Gefahrensucher dabei. Vorher hieß es, alles ruhige Leutchen mit Tourenneigung. Äh nee, keine Ahnung was für ein Problem der hatte, aber ich habe selten so eine risikofreudigen Fahrer gesehen. Für solche Leutchen, die sich bewusst in Gefahr begebe, bin ich zu alt. Hab keine Lust den Vogel mit dem Spachtel vom Asphalt zu kratzen. Ich möchte einen schönen Tag verleben und nicht Moped - und Körperteile einsammeln müssen. Beim Moped fahren ist das wie beim Musik machen, wenn man nicht auf das Tempo der Mitstreiter steht, ist das wenig Sinnvoll. Dann fahre ich lieber alleine.

Reelle Chance für die Rookies nach dem Event zu merken, dass es Leute gibt, die sehr entspannt Dinge tun können, bei denen anderen die Muffe geht. Dass die Jungs so brav langsam blieben, ist bei den Monstergeräten wohl ein Glücksfall... am Anfang der Geschichte war noch nicht klar, dass das so gut ausgeht.

Ich hab auch 200tkm auf dem Mopped gemacht, bevor ich angefangen habe zu lernen, was ich alles nicht kann, oder einfach suboptimal mache. Hat bei mir freundschaftlichen Rat gebraucht. Aber ich war früher auch i.d.R. für mich alleine unterwegs und fühlte mich mit dem was ich kann relativ sicher. Was andere unter "artgerecht bewegen" verstehen, hatte ich aber nicht verstanden und war gelegentlich besorgt, ob der eine oder andere hinter der Kurve im Graben liegt, der mit unfassbarer Geschwindigkeit reingehalten hat, nachdem er mich vorher noch "waghalsig" überholt hatte.

Wenn einer ein Hyperirgendwas kauft, weil alle Weltmeister sowas fahren - geschenkt, sofern er nachher merkt, dass es leistungsmäßig auch eine einfache Mittelklasse getan hätte und entsprechend auch nur fährt, als ob mehr nicht drin wäre. Musste bei der schönen Threadstartgeschichte schmunzeln. "Schade um den Sprit" denk ich mir an solchen Tagen, wo ich vor lauter Unvermögen eines Begleiters nicht zum Fahren komme. Wenn keiner zu Schaden kommt, kann man da seinen Gleich- oder Großmut trainieren - hätt auch ganz anders ausgehen können.

Die Jungs sollen mal auf der Kartbahn Fahrzeugbeherrschung und Blickführung lernen und dann auf einen kurvigen Kringel gehen, um zu lernen, dass das was auf der Kartbahn mit 40-60 geht auch bei 80-160 machbar ist. Dass einer zwei Wochen nach dem Erhalt des Zettels schon was kann, ist einfach nicht erwartbar...

Danke @desMo_ für die sehr schöne Geschichte zum mitfühlen...