Da wir im Fahrverbote-Thread sehr politisch ausgeschweift sind und der Wahl-O-Mat vermutlich leider erst Ende August verfügbar ist, möchte ich den Startschuss für einen entsprechenden Thread - und für eine äußerst debattenreiche Bundestagswahl - gerne mit dem Politnavi setzen:

Der Politnavi: Klick
Das ist ein mit privaten Mitteln finanzierter "Navi", der eigene politische Positionen mit denen der bestehenden Parteien abgleicht und grafisch zeigt, wo man sich im Politikspektrum befindet.

Spannend dürfte es aus vielen Gründen werden: 16 Jahre GroKo neigt sich dem Ende, eine stark veränderte CDU, eine stark strudelnde SPD, der grüne Zeitgeist, rechts ist wieder salonfähig, Korruptionsskandale, Rassismusproblematik, Genderdebatte, eine Jugend im Anmarsch denen Freizeit und Selbstverwirklichung a la Influencer und Youtuber wichtiger ist, als 40 Jahre für einen Konzern zu ackern, die FDP strebt den höchsten Werten seit langem entgegen, die Elektromobilität und die Digitalisierung verändern das Land, wir wissen immernoch nicht wohin mit zig Geflüchteten, ungewohnte und kritische Lebenssituationen durch COVID-19 machen uns zu schaffen, Motorradfahrer sind nach Juden und Moslems die neuen Sündenböcke des Landes UND: vom Mond aus betrachtet ist all das weiterhin scheiß egal.

Ich möchte darum bitten, dass jede politische Position, egal wie links, rechts, grün oder plazentafarben es ist, mit Respekt behandelt wird.

Wichtig ist zudem eine Frage lieber zu überspringen, wenn man sich über die jeweiligen Positionen nicht im Klaren ist, man hin- und hergerissen ist oder einem auch die Definition nicht eindeutig genug ist. Alles andere führt zu Verfälschungen der Ergebnisse, darum habe ich aktuell 9 Fragen übersprungen und werde es nach genug Recherche wiederholen. Und wer weiß, vielleicht ergeben sich bei genauer Recherche BEIDER Positionen eines Punktes ja neue Perspektiven Sobald der Wahl-O-Mat da ist wird es spannend, wenn man beide Ergebnisse vergleichen kann.

Ich mache den Anfang. Drückt man bei den beiden Grafiken auf die drei horizontalen Balken, kann man die Bilddateien herunterladen (wir haben ja ein gewisses Durchschnittsalter im Forum )

Mein Ergebnis:

Moin,

hab den Navi getestet und bin da gelandet wo ich mich politisch auch sehe. Also passt erstmal. Allerdings sind manche Fragen schon in der Formulierung wertend und bringen einen dadurch in eine bestimmte Richtung. Im Großen und Ganzen aber sicher für Unentschlossene eine gute Orientierung. Schauen wir mal welche Themen der Wahlkampf in den Fokus bringt.

Zitat von frank66 im Beitrag #2

---

Allerdings sind manche Fragen schon in der Formulierung wertend und bringen einen dadurch in eine bestimmte Richtung.

---

Moin,

nun, neben einigen grundsätzlich lenkenden Formulierungen z.B. "Der Mindestlohn ist prinzipiell eine sinnvolle Einführung gewesen." Hier wird "prinzipiell" im Sinne von "funktioniert nicht" verwendet. Also "im Prinzip ja -aber...
Ähnliche Formulierungen die einem das Ergebnis offerieren gab es häufig. Wer steckt hinter diesem Politnavi?

Zitat von frank66 im Beitrag #4

---

Ähnliche Formulierungen die einem das Ergebnis offerieren gab es häufig. Wer steckt hinter diesem Politnavi?

---

Laut diesem Programm wäre ich zwischen SPD und den Grünen Nun nicht wirklich getroffen Meine Meinung vertritt keine der großen Parteien. Jede der Parteien hat irgendwo Dinge, mit denen ich mich identifizieren kann. Leider scheitert es meist am Gesamtpaket des Programmes oder an den Menschen, die für ein Amt antreten wollen. Aber man sieht schön, das solche Programme recht wenig mit der wirklichen Einstellung des Befragten zu tun haben. Zumindest in meinem Fall.

Zugegeben, man merkt, dass der Politnavi aus privaten Mitteln kommt, darum habe ich auch wie im Einganspost erwähnt jede vierte Frage übersprungen.

Aber man darf da zwei Sachen nicht verwechseln: Was Politiker und Parteien in ihrem Programm fordern und was sie in Regierungsverantwortung tatsächlich entscheiden, sind traurigerweise zwei Paar Schuhe.

Würden wir nun einen Wahl-O-Mat haben, der uns nach den Entscheidungen der Politiker bewertet, würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Partei dabei herauskommen

Darum ist uns nach der Ideologie einer Partei und ihrem Parteiprogramm zu bewerten die einzige Möglichkeit, da die allerwenigsten bis keiner von uns sämtliche Bundestagsdebatten verfolgt, dokumentiert, die Aussagen kategorisiert
und nach 4 Jahren des Hortens von Entscheidungen und Abstimmungen Bilanz zieht, wer ihn am ehesten vertritt. Ganz im Gegenteil, wir beschäftigen uns nur mit der Spitze des Eisberges.

Alternativ bliebe noch paar hundert Seiten Parteiprogramme analysieren, aber da sind wir wieder bei den ersten beiden Zeilen.

Insofern ist meiner Meinung nach tatsächlich um dieser Komplexität her zu werden der Politnavi - oder besser: der Wahl-O-Mat sobald er da ist - die praktischste Lösung für einen ersten ideologischen Impuls.

Interessanterweise zeigt mit der Polit-Navi genau den Standort, wo ich mich gerade selbst auch einordnen würde.
Traditionell eher links, aber bei allen nur eine kleine Schnittmenge.
Das ist nun die erste Wahl, bei der ich absolut nicht weiß, was ich wählen soll. Es spricht mich weder ein Kandidat, noch ein Programm (habe mich damit auch noch nicht näher befasst) wirklich an.
Man könnte wirklich sagen, dass ich mit meinen 34 Jahren Politik-müde bin. Das erschreckt mich selbst, da ich mich als informierten und interessierten Menschen bezeichnen würde. Mag mir gar nicht ausmalen, wie es "einfacheren" (nicht wertend gemeint, bezieht sich eher auf Möglichkeiten und Zeit für Informationszugang) gehen mag.

Ist das eigentlich so ein deutsches Ding? Dass man seine politische Positionierung nicht preisgibt, selbst wenn man hinter einem Pseudonym versteckt ist? So wie auch beim Gehalt? Wenn ja muss ich den Integrationskurs wiederholen

Zitat von desMo_ im Beitrag #9

---

Ist das eigentlich so ein deutsches Ding? Dass man seine politische Positionierung nicht preisgibt, selbst wenn man hinter einem Pseudonym versteckt ist? So wie auch beim Gehalt? Wenn ja muss ich den Integrationskurs wiederholen

---

Zitat von desMo_ im Beitrag #9

---

Ist das eigentlich so ein deutsches Ding? Dass man seine politische Positionierung nicht preisgibt, selbst wenn man hinter einem Pseudonym versteckt ist? So wie auch beim Gehalt? Wenn ja muss ich den Integrationskurs wiederholen

---

Ja daaannnnn... kann man den Thread gerne wieder einstampfen

Ich bin halt kein guter Deutscher aber für dieser Erkenntnis benötige ich kein "Politnavi"

Anbei mein Ergebnis... übrigens hab ich den Test 2 mal gemacht, beim zweiten mal hab ich alle Fragen übersprungen zu denen ich keine konkrete oder vielmehr eine zu vielschichtige Meinung hatte als sie stumpf einsilbig zu beantworten. Das Ergebnis war aber dennoch deckungsgleich....

Das Profil passt eigentlich ganz gut jedoch gibt es eine massive Abweichung

Es stimmt, ich bin eher liberal, auch wenns im Ergebnis weniger offensichtlich ist auch hab ich manchmal eine sehr sozialistische Meinung, Fairness, Moral, Ethik sind wichtige Themen bei mir mir trotzdem finde ich es wichtig kapitalistisch zu denken ohne die "Grundregeln" zu verletzen. Auch ob die Zuordnung der Parteien so gut passt wage ich zu bezweifeln. Ich Whäle Kommunal auch anders als bei einer Bundestagswahl. Andere Aufgaben andere starke Player nach meiner Auffassung.

Lustigerweise lande ich im "Wahl-O-Maten" immer bei AFD und NPD... hier aber mal ein erheiterndes Ergebnis

Über Geld reden erzeugt Neid.
Das Problem ist halt nur, wenn man das Geld ausgibt, erzeugt das den gleichen Neid, weil die Leute darüber ja auch wissen, wieviel Geld man ausgeben kann.

Ich finde das Thema schwierig, im Freundeskreis geht das noch ganz gut (homogen gemischt). Mein Schwager ist aber nicht so übermäßig gut aufgestellt, da vermeide ich es einfach. Spiegelt sich dann leider bei den Kindern wieder, da wir unseren dann lieber hochwertigeres Spielzeug kaufen, während es anderswo dann das günstige ist... Geld ändert da das Mindset, mich jucken die 15€ mehr dann z. B. nicht.

Nu aber wieder zurück zum Thema!

Ich habe offensichtlich zu viele Fragen ausgelassen. Gleichzeitig stimme ich, nachdem ich mir die Zeit zum Durchdenken genommen habe, der ersten Einschätzung von @frank66 zu. Viele Fragen sind teilweise tendenziös und meiner Meinung nach auch nicht gut durchdacht. Gleichzeitig wundertes mich etwas, dass ich selbst bei kompletten Widerspruch als auch kompletter Zustimmung nicht genau zentral lande. Hier hätte ich die Zahl der Fragen besser gewichtet und teilweise auch korrigierende Fragen mit eingesetzt. Aber ich habe auch keine Ahnung von Befragungen und deren Auswertung.



Leider lande ich nicht bei meiner favorisierten Partei, den Grünen Ich hätte mich deutlich liberaler eingeschätzt. Kann allerdings daran liegen, dass ich die komplette Freigabe aller Drogen für keine gute Idee halte.

Ich finde die Fragen auch teilweise tendenziös, aber das ist beim Wahl-O-Mat auch nicht anders. Und im richtigen Leben würde ich die meisten nicht mit "ja" oder "nein" sondern mit "das kommt drauf an" beantworten. Was mir bei der Ergebnisdarstellung des Wahl-O-Maten viel besser gefällt: er gibt eine Nähe zu jeder Partei in % an und nicht in so einer Karte die aus meiner Sicht völlig sinnfrei ist. Es gibt sicher Politikfelder da ist die AFD liberaler als die Grünen oder andersrum.
Und in der Realpolitik habe ich ggf. an einigen Stellen mehr Überschneidung mit der CDU als mit der Linken.

Hier mein Ergebnis, wenig überraschend und ich hatte mich dazu ja auch bereits geoutet:



Edit: beim Wahl-O-Mat kann man die Fragen auch selbst noch gewichten.

Willkommen im Club!

Ich stehe auch zwischen grün und links mit Tendenz nach links und bin dabei liberaler wie die FDP

Bei mir ganz genauso - zwischen links und grün? Wobei das so überhaupt nicht meinen politischen Ansichten entspricht, dachte ich

Sicher das das nicht eine Wahlkampfseite der Grünen ist ???