Hi an alle,

sicherlich "turnen" in diesem Forum echte "Streety-Spezialisten" herum, die einem "Rookie" einen guten Tipp geben können???

Die Frage, die sich mir bei bzw. nach meiner letzten Dolomiten-Tour stellte ist:

In welchem Gang fahrt Ihr enge Kehren???

Ich persönlich nutze den ersten Gang nur zum Anfahren; ansonsten ist er mir viel zu "ruckelig".

In normalen (weitgeschwungenen) Kehren kam ich gut mit dem 2. Gang klar.

Engere Kehren (z.B. Aufstieg zum Manghen-Pass in den Dolos) waren für mich allerdings doch ein wenig "problematisch", da es im 2. Gang in ein "Kupplungs-Dauer-Ziehen" ausartete, was sich nicht gerade positiv auf meine "Kurven-Linie" auswirkte (ich benötigte die GESAMTE Fahrbahn um hochzukommen und somit absolutes "NO-GO" für den Gegenverkehr!)...

Wie haltet Ihr (als Experten) die enge Kurvenfahrt (1. oder 2. Gang)???

LG
Susy

wenn ich nicht im rennmodus unterwegs bin bei dem jedes PS wichtig ist fahre ich eigentlich nie im 1. Gang.
also fahre ich die kehren im 2. Gang.

Kann pauke nur zustimmen. Selbst auf engsten, verwinkelten Strässchen reicht der zweite Gang ohne Kupplungseinsatz. Selbstverständlich gehts auch im Ersten ohne ruckeln. Der Vorteil der Streety liegt bei engen Kehren im niedrigen Gewicht, kombiniert mit der Fahrwerksgeometrie und dem traktorenartigen Antritt aus niederen Drehzahlen. Mein Tipp einfach weiter üben.

also ich bin nun wirklich kein freund von diesen sch.... engen kehren aber selbst fürs stilfser joch hat der 2. gang gepasst....
war nur eng, als der T3 entgegenkam

weiter geschwungene fahre ich im 3.

gruss aus kölle
angela

Normalerweise kann man mit dem 2. Gang schon sehr langsam fahren.
Wenns nich grad bergauf geht reicht auch das Standgas aus um das Motorrad im 2. anzutreiben.

Entweder deine kehren sind echt so sau eng, dass du die Kupllung ziehen musst, dann würd ich evtl. doch den 1. nehmen auch wenns rucklig is oder aber du fährst einfach zu langsam durch die Kehren oder ziehst die Kupllung zu früh. Normalerweise klappt das wie gesagt alles im 2.

Vor allem bei Kehren is die Blicktechnik wichtig, werde nicht zu langsam und schau richtig weit in die Kurve rein, da wos nach der Kehre schon weiter geht.

Servus Susy,

Wie du hier siehst, fahren viele Spitzkehren im 2. Gang. Das ist problemlos möglich.
Eventuell wäre es wichtig noch die anderen Faktoren des Kurvenfahrens zu betrachten.

Da wäre eines die Linie - die Spitzkehren nicht am Kurveninnere anfahren, sonst kommst du eben auf die Gegenfahrbahn. Oft kann man ja auch schon noch oben gucken, ob ein Auto kommt, wenn keins kommt fahre ich die Kurve auch schon mal gern sehr weit außen an (Straßenäußere), aber nur wenns spritziger zugeht . In der Regel würde ich sie aber auf der Kurvenäußeren Seite (deiner Fahrbahn) anfahren und Richtung Scheitelpunkt fahren.

Noch wichtiger ist dann auch noch der Kurvenblick. Guckt man nur Richtung Kurvenrand, fährt man auch eher an den Kurvenrand. Daher die Regel - immer ins Kurvenende gucken. Ist vielleicht bei Spitzkehren dann etwas ungewohnt, aber damit hast du dann ein guten Kurvenverlauf.

Ein kleiner Punkt ist vielleicht noch die Kurventechnik. Ich nehme mal an du fährst normal im "Legen"-Modus - Motorrad und Fahrer haben eine Linie in der Schräglage. Es kommt hier sehr drauf an wie schnell man fährt. Ich fahre zwar nicht im Hangoff auf der Straße, aber verlege das Gewicht gerne ins Kurveninnere, geht aber auch nur bei schnellerem Tempo. Am besten normal auf der Streety sitzen bleiben und die oberen 2 Punkte beachten.

...klar es gibt noch weitere Punkte (z.B. Fußhaltung auf den Rasten) aber das ist erstmal nicht so wichtig. Die Punkte hier könnte man auch noch weiter ausreizen, was hier nun wahrscheinlich die nachfolgenden Beitragsschreiber tun werden :-), daher war das für mich erstmal nur der Überblick.

Viel Spaß und
Gruß Martin

Moin Susy,

zur Gangwahl ist schon alles gesagt, denke ich. Deine Beschreibung mit Hinweis auf "in den Gegenverkehr kommen" lässt vermuten, das a) die Linienwahl für die engen Kehren nicht ganz richtig ist oder/und b) Du die Kehre noch zu schnell ansteuerst. a) ergibt sich am besten, wenn Du mal mit jemandem unterwegs bist, bei Du Dir das abschauen kannst, b) sollte auch im 2. Gang so weit runter möglich sein, dass es Dich nicht auf die Gegenfahrbahn trägt.

Mit meinem Bückeisen (1000er, ziemlich lang übersetzt) gehts ausschließlich mit halb gezogener Kupplung und ausschließlich im ersten Gang um die engen Kehren. Sonst hackt der V2 derart in die Kette, das gar nichts rund geht. Ist halt so und war bisher auch nicht schädlich.

CU
Streetster

15er Ritzel rein dann passt der 2. perfekt für so Sachen

ich benutze in engen kehren auch gerne einmal die hinterradbremse und den 2ten gang um das mopped zu stabilisieren. näturlich sollte man diese nur mit gefühl betätigen aber gegen eine falsche linienführung bringt das auch nix.

Vielleicht lenkst du einfach nur etwas zu früh ein? Gerade bei engen Kehren macht es schon sehr viel aus, wenn man nur 1-2 Meter zu früh einlenkt und man merkt es meist selber nicht, weil sich die Auswirkung erst viel später (eben beim Kurvenausgang) bemerkbar macht. Musste auch erst üben dass man in die Kurve reinguckt, während man aber noch weiter gerade ausfährt, da man instinktiv ja eher dort hin fährt wo man hinguckt.

Lässt sich leicht auf einem weiten Parkplatz austesten wenn man ein paar Marker aufstellt bzw. mit Kreide aufmalt. Lohnt sich!

Generell ist es mal ne Fahrtechnische Frage. Nicht jeder kann Kehren in der selben Geschwindigkeit fahren.
Normalerweise ist mit etwas Erfahrung jede Kehre im 2. machbar, auch mit dem normalen Ritzel. Wenn ich allerdings auch nach der Kehre schnell auf Tempo kommen will, nehm ich in sehr engen Rechtskehren gerne mal den 1. Gang. Ich hatte vor der Street noch kein Motorrad das so einfach im 1. Gang bewegt werden kann. Allerdings aufpassen das Du nicht zu stark am Kabel ziehst, denn der Hintern kommt dann richtig schnell rum..

Heli

In Kehren drücke ich die Streety deutlich. D.h. Innenarm lang, Außenarm angewinkelt, das Moped "nach unten" drücken.

Grüße, Thomas

tach

pauschal kann man das nie sagen, ansonsten halt ich es da wie nkay... gegen das gebremste
hinterrad anfahren, funzt mit übung super, und verleidet auch den strich nicht...
kehre bergan auch wieder anders als kehre bergab...

gibt da in den vogesen bei wildenstein, richtung la bresse, eine super strecke zum "treppensteigen" üben

http://maps.google.de/maps?saddr=wildens...mra=ls&t=m&z=13

die ein "paar" mal rauf und runter, dann solltest du es können

gas

markus

Das Drücken habe ich auch jahrelang gemacht, das Problem irgendwann reicht die Schräglagenfreiheit nicht mehr...
Probiert mal leichtes Hang Off ggf. mit etwas Hinterragbremse wenn es enger werden muss (enger = weniger Geschwindigkeit).
Drücken wende ich nur noch für nicht planbare / schnelle Richtungswechsel an. z.B. beim Ausweichen oder Training dazu.
Der Blick, das finden der Linie ist das A und O....... aber das ist ja allen bekannt

@Susy ich denke auch der Zweite sollte funktionieren

Grüße - Franky

Hanging-Off hat in engen Kehren überhaupt nichts verloren und schon gleich gar nicht bei Ungeübten
oder Motorradneulingen
Das sind mal Tipps...

Was denn nun? Überhaupt nichts, oder nur bei Ungeübten oder Neulingen?
Nur wer probiert kommt weiter, es muss ja nicht bei der ersten Passfahrt probiert werden.
Außerdem habe ich leicht geschrieben, aber das kann nur beurteilen wer es schon probiert hat...
Es gibt ja genügend Übungsmöglichkeiten im geschütztem Raum ..... aber ich will hier mal kein neues Fass aufmachen,

die Frage ging ja um die Gangwahl

Kehren durchfahre ich regelmäßig am Knie..

das ist gut dann fällst nicht um wen ich an dir vorbeifahre.
mal im ernst ein anfänger fährt bestimmt nicht mit knie am boden, wichtig ist in erster linie die blickführung.

Immer auf die Zuschauer am Straßenrand, am besten winkend :-)

Hanging Off muss ja nicht gleich Knie am Boden heißen, schon gar nicht auf öffentlichen Strassen.
Aber wie willst du denn ein wenig Körpergewichtsverlagerung in die Kurve hinein sonst bezeichnen?
Die meisten Motorradfahrer, egal ob Anfänger oder nicht sitzen nun mal leider stocksteif auf dem Möp.
Wann geht denn in einer Rechtskurve der Blick leichter zu den Zuschauern (die schlauen stehen ja innen )
beim Drücken oder beim Hineinlegen

Laut Titel geht's hier um enge Kehren (wie z.B. Stilfser Joch etc.)
und ihr fangt hier mit Knie am Boden an...

Wow, soviele Antworten in so kurzer Zeit - vielen Dank!

Ich denke, ich werde es einfach weiter üben müssen; offenbar bin ich einfach zu langsam in den Kehren, so dass es dann ohne Kupplung einfach nicht geht.
Problematisch ist dies eigentlich immer nur in Rechtskehren bergauf; bergrunter und links rauf/runter ist kein Thema.

Wie gesagt ging's bei normalen Pässen (z.B. Mendelpass) eigentlich auch ganz gut und ohne Kupplung. Den Manghen-Pass fand ich bei der Auffahrt aber schon verdammt eng (wir sind im Norden hoch in "Molina di Fiemme") und dort hab ich mir ziemlich einen abgebrochen.





PS
Habe nun endlich auch den "Bei Antworten informieren"-Button gefunden, so dass ich meine Posts künftig schneller wiederfinde

Rechtsherum bergauf dürfte für die meisten die "schwierigste" Kehre darstellen, dann noch abhängig von der Steigung innerhalb der Kehre. Hier fährt man erstens die engste Linie und muss zweitens noch gegen den "Instinkt" langsam zu fahren gegen die Steigung anbeschleunigen. Blickführung ist hier schon mal das aller-aller-allerwichtigste, so weit voraus wie möglich. Nicht mit Kupplung dosieren sondern mit der HR-Bremse gegen das Gas arbeiten wurde ja ebenfalls schon gepostet. Der erste Gang ist gut fahrbar, wenn man sich nicht am Lenker/Gasgriff festklammert und dadurch die Dosierung erschwert. Locker bleiben!! Ich bin ein schwerer Fahrer und muss enge Kehren bergauf häufig im ersten Gang fahren um anschließend genügend Beschleunigungsvermögen zu haben (ich weiß, abnehmen oder kleineres Ritzel vorne ) Solange ich locker bin, habe ich auch kein Problem mit der Gasannahme. Achte auf deine Linienwahl. Fahre die Kehre so weit außen an wie es geht, wenn du (der Blick ist ja eh nach oben in Fahrtrichtung gerichtet, nicht wahr ) den Gegenverkehr einsehen kannst, nimm ruhig noch die Gegenfahrbahn. Dann möglichst spät einlenken mit deutlichem Lenkimpuls und so früh wie möglich wieder Gas anlegen. Wenn du den Radius halten kannst, stabilisiert beschleunigen deine Linie!!!
Wenn du sicherer bist, musst du immer weniger weit "ausholen", d. h. der Tipp mit der Gegenfahrbahn soll nur zum üben helfen (man übt schließlich immer von leicht nach schwer), kannst dich ja auch nicht darauf verlassen, keinen Gegenverkehr zu haben. iel muss es daher schon sein, mit "deinem" Verkehrsraum auszukommen.

lg
andi

Gerade der Manghenpass ist keine leichte Aufgabe und nicht gerade als Maßstab für fahrerisches Können von "Anfängern" geeignet.
Wer sich mal, während der Pause an der Manghen Hütte, die Gesichter der eintreffenden Eisentreiber anschaut, wird bei 90% Erschöpfung und maximale Anspannung erkennen.

Will sagen, da geht es viel zu Eng und unübersichtlich zu, um gerade hier Kehren zu lernen.
Wer einmal den BOgen raus, hat kann dann auch den Manghenpass "locker" fahren. Aber den Bogen sollte man doch woanders suchen.
Anfänger sind hier einfach überfordert, wenn sie auch noch mit Verstand unterwegs sein wollen.

Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht den Hype um den Manghenpass. Viele Kurven ja, aber eine bes... als die Andere.
Der Flow kann da gar nicht aufkommen, weil man entweder irgendein zweirädriges Rindvieh auf der Gegenfahrbahn hat,
ein vierrädriges im Weg rumsteht, ein vierrädriges italienisches sein Leben und das aller Anderen riskiert, oder ein echtes italienisches Rindviech dumm rumsteht.
Wenn mal kein Rindviech rumsteht, dann liegen überall seine glitschigen Hinterlassenschaften...

Es gibt sooo viel geilere Strecken da unten.

Ja, ich "durfte" den Manghenpass dieses Jahr 2 x bei REGEN fahren...

Hallo zusammen,

ihr seid echt die Spezialisten
Bleibt weiter in "Euren Dolos" und übt weiter...

Viel Spaß dabei vom offroader