Gude, eben heimgekommen und direkt mit dem ersten Briefumschlag den Feierabend versüßt:

Habe im April 2018 einen Rutscher in den Alpen gehabt, Öllache wurde von der Feuerwehr beseitigt. Sowas passiert mir net zum ersten Mal, also wusste ich, dass ich in circa nem Jahr (also jetzt, hihi) wieder Mal mit rund 100-150€ Feuerwehreinsatz rechnen kann. Gerade eben hab ich den Brief erhalten von Berchtesgarden: 875€! What the fuck? Kann ihr Bindemittel Krebs heilen oder warum das 6-fache als sonst üblich? Muss da Montag erstmal anrufen..

Wos jetzt tricky wird: Ich hatte der Haftpflicht nichts gemeldet, da schließlich kein Fremdschaden vorlag. ADAC gerufen, Moped heimgebracht und fertig. Die Streety ist schon lange verkauft und die Versicherung gewechselt. Kann ich es dennoch geltend machen, da jetzt erst ein Schaden vorliegt und ich zu dem Zeitpunkt bei Versicherung X versichert war oder hab ich Pech gehabt? Will da nicht blauäugig anrufen und mir gleich nen Bären aufbinden lassen

Grüße,

relevant ist hier ja der Zeitpunkt als du die Gute schlafen gelegt hast. Wobei du ganz explizit vermeiden solltest irgendwie zu erwähnen, dass dir die kommende Rechnung und damit die bereits entstandene Verbindlichkeit bereits klar war. Fraglich ist in dem Zusammenhang natürlich auch was sie dir da in Rechnung stellen und ob das überhaupt zutreffend ist. So aus Sicht der groben Fahrlässigkeit, die kennen ja (im Gegensatz zu uns hier ) deinen Fahrstil und deine Risikobereitschaft nicht.

Also lange Rede kurzer Sinn, check erstmal die Rechnung und ob diese wirklich so passend ist. Meine Devise dabei ist, erstmal anzweifeln und versuchen runter zu schrauben oder abzuwälzen (hier Versicherung) und wenn das nicht ohne zu große Gegenwehr geht direkt einen Anwalt kontaktieren.

Da die Ölbeseitigung die Folge des Betriebs des Motorrads war, ist das ein Fall für die Haftpflichtversicherung. Die wird auch die Höhe der Rechnung prüfen. Feuerwehreinsätze werden u.a. nach Zeit und Mannschaftsstärke abgerechnet. Ein kleinerer Ölfleck in der Stadt kann daher sehr viel billiger kommen als eine 4Liter Öllache auf einem einsamen Alpenpass. Zudem gibt es Unterschiede in den Gebührensätzen der Gemeinden. Natürlich wird die Versicherung auch prüfen, ob du deinen Obliegenheitspflichten gem. Versicherungsbedingungen nachgekommen bist (z.B. den Schaden rechtzeitig gemeldet hast) und ggf. nicht mehr regulieren.
https://www.geldtipps.de/versicherungen/...t-geht-leer-aus
Und mal unter uns, wer schon Erfahrungen mit so einem Fall hat, verhält sich mit langem Abwarten recht bräsig. Da ist es doch wie bei anderen kleinen Haftpflichtschäden pfiffiger, die Versicherung erstmal regulieren zu lassen (einschl. Prüfung der Forderungen) und ihr später zum Erhalt des Schadensfreiheitsrabatts die Kosten ggf. zu erstatten.
Der Fahrstil hat mit der Sache nichts zu tun, da ein Haftpflichtschaden schon aus der Betriebsgefahr des Fahrzeugs heraus zu zahlen ist. Selbst bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit wäre der Regressanspruch der Versicherung auf 5000€ begrenzt. Anders herum muss so ein Schaden auch dann bezahlt werden, wenn der Fahrer/Halter dafür nichts kann (technischer Defekt, Steinschlag im Ölkühler etc.).

Danke euch beiden Ich bin von einer deutlich kleineren Summe ausgegangen die ich wie gehabt aus eigener Tasche zahlen wollte bevor mir an der SF-Klasse gerüttelt wird, aber dass da rund 900€ bei rumkommen ist eine ordentliche Überraschung ich frag am Montag nach den Einzelheiten und hau mal meinen Versicherungsfuzzi an wie ich das mit der anderen Versicherungsgesellschaft angehen kann, mit dem sind wir zum Glück privat in gutem Kontakt.