Aus gegebenem Anlass hier meine Fall & ein Frage: Wenn bei einem Vollkaskoschaden das beschädigte Fahrzeug als ein wirtschaftlicher Totalschaden abgerechnet wird. Dann bekommt der Fahrzeugbesitzer erstmal nur den Reparatur-Betrag ohne MwSt & abzüglich des Restwertes vom beschädigten Fahrzeug.
Jetzt bin ich mir jedoch unsicher ob ich bei einer Ersatzbeschaffung (neues Motorrad) mit ausgewiesener MwSt auf der Rechnung, dann evtl. doch die MwSt rückwirkend von der Versicherung bekommen kann?
Kannst du bekommen. Ob es dafür Bedingungen wie "Verjährungsfristen" gibt, fragst du besser bei deiner Versicherung nach. Nicht alle regulieren gleich.
Vielleicht sollte ich hier dazuschreiben dass der Schaden ohne Fremdverschulden verursacht wurde & laut Gutachten der ermittelte Wiederbeschaffungswert sich am Privatmarkt orientiert hat, deshalb ist die Mehrwertsteuer nicht ausweisbar.
Habe im www recherchiert & scheinbar sind diese beiden Punkte relevant dafür ob die MwSt erstattet wird oder nicht. Allerdings habe ich keine identischen oder nur unzureichend beschriebene Beispiele online gefunden, an denen ich meinen Fall vergleichen kann.
Das Gutachten würde ich gerne sehen, bzw. prüfen lassen. Der Wiederbeschaffungswert (Preis der für ein vergleichbares, unbeschädigtes Moped marktüblich ist) kann eigentlich nicht ohne Umsatzsteuer ermittelt werden. Entweder ist die als Regelbesteuerung (19%) oder als Differenzbesteuerung (2,3 %) im Preis enthalten. Hintergrund: Das Fahrzeug wird (auch) von Händlern zum Kauf angeboten, deren Verkäufe immer (!) Umsatzsteuer beinhalten. Entweder offen ausgewiesen (19%), wenn der Händler selbst so erworben hat (z.B. bei einem Vorführer) oder ohne gesonderten Ausweis (2,3%) wenn der Händler das angebotene Fahtzeug von Privat abgekauft hatte (zB bei Inzahlungnahme).
Schafft der Geschädigte sich ein Ersatzfahrzeug für das totalbeschädigte an, steht ihm auch die Erstattung der im Kaufpreis enthaltenen Umsatzsteuer zu, wenn die 1) die offen ausgewiesen wurde und 2) bis zur Höhe der im Wiederbeschaffungswert enthaltenen Ust.
Ich würde auch prüfen lassen, ob anstatt der von der VK gewünschten Totalschadenregulierung nicht doch eine Reparaturlösung ("130%-Schaden") in Betracht kommt und für dich günstiger sein könnte. Dafür gelten dann besondere Regeln.
Alle sagten: "Das geht nicht" - Dann kam einer der das nicht wusste und hat es einfach gemacht.
Ich würde auch prüfen lassen, ob anstatt der von der VK gewünschten Totalschadenregulierung nicht doch eine Reparaturlösung ("130%-Schaden") in Betracht kommt und für dich günstiger sein könnte. Dafür gelten dann besondere Regeln.
Uns wurde damals gesagt, dass die 130%-Regelung nur bei "besonderen Liebhaberfahrzeugen" (kein Zitat, meine Umschreibung) in Betracht käme, z.B. Oldtimern oder hochwertigen Fahrzeugen. (Bei uns ging es damals um einen zehn Jahre alten Sorento, der durch reines Fremdverschulden Totalschaden hatte.) Es kann aber sein, dass das von Versicherung zu Versicherung, bzw. von Gutachter zu Gutachter unterschiedlich gehandhabt wird. Fragen kostet jedenfalls nicht, ich würde es versuchen.
Der Abzug der MWSt wird bei der Schadensregulierung immer vorgenommen. Erstattung ist dann abhängig davon, wo das Ersatzfahrzeug gekauft wird. Ob bei der Feststellung des Wiederbeschaffungswerts Händler- oder Privatmarktpreise angesetzt werden hängt davon ab, wo vergleichbare Fahrzeuge überwiegend gehandelt werden und wirkt sich auf die Regulierungssumme aus. Dazu reicht heute ein Blick in die einschlägigen Internetportale. Mal eben ein weiteres Gutachten anfertigen lassen ist leicht(fertig) dahingesagt, denn das ist nicht billig und muss vom Auftraggeber bezahlt werden. Das lohnt nur, wenn erste Gutachten offenkundig realitätsfern ist und man deswegen gute Aussichten hätte, die Kosten auf dem Rechtsweg zurückzuholen. Der ermittelte Wiederbeschaffungswert scheint hier aber nicht in Frage zu stehen. Auch da reicht der Blick ins Netz für eine Einschätzung.
Zitat von Flame im Beitrag #5deinen Beitrag hierzu. Wo kann ich das denn überprüfen lassen?
Die von mir beschriebene Prüfung führt ein Rechtsanwalt durch, nicht ein/der GUtachter oder gar die (ggf. selbst zahlungspflichtige) VK-Versicherung. Zu klären sind eben zwei Rechtsfragen, nicht aber tatsächliche.
Alle sagten: "Das geht nicht" - Dann kam einer der das nicht wusste und hat es einfach gemacht.
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28.06.2018 22:47
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