Hallo liebe Street Triple Fahrer,

da meine Street Triple mittlerweile schon knapp 7 Jahre auf dem Buckel hat und schon lange aus der Garantie draußen ist, überlege ich mir den Wartungsplan etwas zu "individualisieren".
Bisher habe ich das Motorrad jährlich zur Inspektion gebracht, sei es anfangs zum Händler oder später zu einer freien Werkstatt.
Sie geht langsam auf die 50000km zu. Dabei habe ich natürlich nicht jedes zweite Jahr eine große Inspektion machen lassen, sondern zwischendrin meistens 2 Kleine und im 3. Jahr die Große, da ich nicht jedes Jahr 10000km gefahren bin.

Da ich auch nicht mehr so extrem viel fahre, sind die Inspektionsfixkosten schon ein ziemlicher Batzen Geld der anfällt. Kleine Inspektion 200-300, Große bis zu 700 hier im Raum, also für ca. 10000km in 2 Jahren 1000 Euro nur für Inspektionen, bei einem Motorrad, was evtl. noch 3000-4000 wert ist.

Was spricht großartig dagegen, die Inspektionsintervalle auf 2 Jahre auszudehnen und die Große Inspektion machen lassen, wenn wirklich neue 20000km voll sind?
Was ich sowieso immer selbst kontrolliere ist:
- Ölstand und Qualität
- Reifen
- Kühlwasser
- Kette
- Bremsbeläge/Flüssigkeitsstand
- Beleuchtung, Hupe, Killschalter, Ständerschalter etc.

Das Öl sollte ja 2 Jahre keine Probs machen. Wenn man eh mal was nachfüllt, wird es sowieso wieder mit neuem durchmischt oder ich mach halt einfach selbst nen Wechsel einmal im Jahr.
Genauso die Bremsflüssigkeit, da reicht es ja alle 2 Jahre den Wassergehalt zu messen und evtl. zu wechseln.

Luftfilter (den evtl. alle 2 Jahre mitmachen lassen?), Zündkerzen, Ventile, das reicht ja nach 20000km.
Bei solchen Sachen wie Kühlwasser wechseln, Schwingenlager, Lenkkopflager fetten, das ja eigtl. genauso (ich glaub manche Werkstätten machen das sowieso trotz hoher Preise nicht mit).

Vielleicht hab ich jetzt auch was vergessen.

Jedenfalls wollt ich nur fragen, was ihr zur Idee meint: Die typischen Sachen eh laufend kontrollieren und wechseln, wenn es nötig ist. Bremsflüssigkeit und Motoröl inkl. kleiner Inspektion nach 2 Jahren in der Werkstatt. Nach 20000km (etwa 4 Jahre) eine Große in der Werstatt?
Demnach sollte man nur noch alle 2 Jahre ca. 500 Euro zahlen und macht eigtl. keine großen Abstriche in der Sicherheit/Pflege?

Was fällt euch generell zu dem Thema noch so ein?
Was spricht dagegen?
Wie macht ihr das sinnvoll?

Hallo Bopper!

Da auch meine Streety schon einige Jahre auf dem Buckel hat und ich jetzt auch nicht die große Kohle habe, um diese fröhlich bei der Werkstatt abzuladen, mache das bei meiner Lady wie folgt:
Einmal im Jahr (Winter) selbst:
Ölwechsel (~10€ der Liter Öl und ~10€ der Ölfilter)
Bremsflüssigkeit (kostet so gut wie nichts)
Sämtliche Hebel/Gelenke schmieren (auch die Bremsenführungen bei den Schwimmsätteln) (Außer Lenkkopf- und Schwingenlager) sowie Überprüfung aller Schraubverbindungen und Schlauchschellen

Kühlflüssigkeit mache ich alle 2-3 Jahre, geht auch selbst gut von der Hand, das Entlüften ist im Werkstatthandbuch gut beschrieben.
Achsen und Radlager werden bei jedem Reifenwechsel gefettet (Montage am Motorrad mache ich auch selbst, Aufziehen und Wuchten macht der Reifenhändler für 15€)
Luftfilter habe ich gegen einen K&N getauscht der wird halt immer kontrolliert und gegebenenfalls gereinigt
Die Zündkerzen habe ich auf Iridium gewechselt, da ist auch relativ lange Ruhe (40000km+)
Das Fahrwerk habe ich bei 25000km überarbeiten lassen (mit neuem WP Federbein), da werde ich jetzt mal 20-30000km fahren, bis ich das servicieren lasse...
Das Öl habe ich einmal versucht 2 Saisonen (~15000km) durchzufahren, man hat allerdings schon am Ende der letzten Saison an einer teigig werdenden Schaltung die Alterung bemerkt (Mobil1 15W50)...

Was für solche Arbeiten wirklich zu empfehlen ist, ist ein Zentralständer ala Bike-Tower!

Soll heißen:
Kleine Inspektion kostet bei Selbstarbeit keine 100€ an Material und man weiß, was wie gemacht wurde
Lenkkopf- und Schwingenlager lasse ich bei jedem zweiten Ventilspieleinstellen fetten - das ist eigentlich das Einzige, wofür sie in die Werkstatt kommt und das halt wirklich alle 20000km...

Schonmal danke für die Antworten.
Also Werkstatthandbuch, Zentralständer und Ahnung hab ich daheim^^

Mir gings jetzt auch gar nicht so sehr drum, was man alles selbst machen kann, sondern eher einfach die Inspektionen in der Werkstatt seltener werden zu lassen und umzuplanen, ohne dass die Quali leidet, da ja die Kontrolle der ganzen Verschleißteile und sicherheitsrelevanten Sachen eh von mir selbst erfolgen.
Vielleicht weiß ich selbst gar nicht, welche Anworten ich hören will, sondern wollte einfach mal das Thema ansprechen

Ehrlich gesagt hab ich auch gar nicht Lust alles selbst zu machen. Also Bremsflüssigkeit wechseln mag ich nicht so, Kühlwasser erst recht nicht etc.

Das mit dem Motoröl ist schonmal ein guter Punkt, dass man das ältere Öl in der Schaltung bemerkt.
Das ist wohl beim Motorrad bei den mehrere Ölfunktionen einfach empfindlicher als beim Auto.

Aktuell ist es jetzt mal so geplant:
- letzten Oktober war die letzte große Inspektion in der Werkstatt
- jetzt unterm Jahr kontrollier ich die Sachen eh selbst. Da werden zb ziemlich sicher wieder neue Reifen fällig und evtl. vorne neue Beläge usw.
- Oktober diesen Jahres, fahr ich dann NICHT zur jährlichen Inspektion, sondern mache einen Ölwechsel selbst
- Unterm Jahr 2017 wieder normale Kontrollen der Verschleißteile/sicherheitsrelevanten Sachen etc.
- Oktober 2017 lass ich dann wieder ne vollwertige Inspektion nach Checkliste machen

Also so hab ich das eher gemeint.
Gar nicht die Lust so viel wie geht selbstzumachen. Einfach die Sachen erledigen, wenn sie fällig sind, aber nach 2 Jahren anstatt nach 1 Jahr den Profi die Inspektion machen lassen, um Geld zu sparen, weil es mit den Sachen, die man eh selbst macht, gar nicht so oft notwendig ist.

edit: da ich es jetzt grad in der Wissensdatenbank gesehen hab: Bei der 40000er neues Gabelöl? Ich glaub meine Werkstatt hat das gar nicht mit gemacht. Steht zumindest trotz 920Euro nicht mit dabei
Ist das nicht unbedingt notwendig bzw welche Nachteile hat man außer evtl. in die Tage gekommenes Dämpfverhalten?

Meine wird bald 8 und daher schiebe ich die Inspektionen auch über ein Jahr hinaus. Ich fahre allerdings auch eher wenig, durchschnittlich 1.500 km jährlich (dank Job und Family). Längster Zeitraum zwischen 2 Inspektionen war 2,5 Jahre (Fahrpause nach Geburt meines Sohns), aktuell lasse ich so alle 18 - 20 Monate einen Jahresservice machen. Zuletzt im Februar wieder, da habe ich alle Flüssigkeiten wechseln lassen, Kühlflüssigkeit sogar zum ersten mal, obwohl die Werkstätten das schon viel früher mal hätten wechseln sollen laut Plan, aber nicht gemacht haben. Flüssigkeitswechsel zu Hause geht dank Tiefgaragenstellplatz mit striktem Reparaturverbot nicht. Geschichten wie Überprüfung sämtlicher Schrauben/Drehmomente, Luftfilter, Zündkerzen (Iridium), Bremsbeläge, Abschmieren (inkl. Zerlegung Umlenkhebelei), Räderaus-/-einbau für Reifenwechsel etc. mache ich (trotzdem) selbst.
Mein Moped steht trotz verlängerter Serviceintervalle laut Werkstatt "wie neu" da und ich kann rein technisch auch keinerlei Probleme ausmachen. Alle bisher an meiner tätigen Werkstätten (Ex-T Ottobrunn, T München, T Gera, T Südostbayern) haben auf Nachfrage immer nur die wirklich nötigen Dinge getan, gerade auch wegen der geringen Laufleitung. Ventile sollen erst gemacht werden, wenn ich wirklich mal an die 20tkm herankomme, unabhängig von der Zeit. Was nächsten Winter mal gemacht wird, ist Gabelservice + Federn (Daytona FB bereits verbaut) und in dem Zug gleich Lenkkopflager checken und schmieren.
Thema Öl - ich selbst habe beim Fahren bisher keinen erheblichen Unterschied zwischen > 2 Jahre alt und neu gespürt. Was ich jedoch bemerkt zu haben denke - mit der alten Brühe (Öllevel max., alter langer Messstab) hatte ich zuletzt nach wochenlanger Standzeit beim Kaltstart (egal ob Tiefgarage eher warm oder eher kalt) ca. 30 - 60 sec deutlich hörbares Klackern der Steuerkette. Gestern habe ich das Moped nach dem Service Ende Februar (also > 4 Wochen Standzeit) das erste mal wieder gefahren, und siehe da, das Steuerkettengeräusch ist deutlich geringer und verschwindet schon nach etwa 10 sec, habe extra darauf geachtet. Ob's wirklich am Öl liegt? Am Kettenspanner selber wurde zumindest nicht Hand angelegt.
Ich denke nicht, dass die Street gleich stirbt, wenn man den Service mal zeitlich etwas hinausschiebt, die 10.000 km würde ich aber nicht unbedingt stark überziehen.

Jo, denk ich werd es auch so machen, wie oben bereits geschrieben, dann hab ich auch wieder ein bischen mehr Spaß, weil ich mal was anderes mach, als nur kontrollieren und Räder aus und einbauen. Mal n schöner Ölwechsel ist ja schnell gemacht und man hat Spaß beim Öl raussuchen und pflegen, genauso bei anderen Sachen^^

Hab ihr noch irgendwelche Anregungen zu der Gabelölsache?
Also unbedingt notwendig nach 40000km oder nicht so wichtig?

Ich merk jetzt zb. eigtl. kein anderes Fahrverhalten als früher, aber das wird ja auch eher ein schleichender Prozess sein.

Noch zur Info:

Ich hab mal bei 2 Triumphhändlern angerufen.
Beide haben gemeint, dass sie das Gabelöl nicht wechseln, nur wenn man was negatives an der Dämpfung merkt oder auf ausdrücklichen Kundenwunsch.

Man würde höchstwahrscheinlich keinen Unterschied merken und dafür lohnt sich ein Aufwand von über 200 Euro nicht, weil ja die Gabel ausgebaut werden muss usw.

Hört sich auf jeden Fall vernünftig an und das hat mein Gewissen beruhigt.

Ich denke wenn ich was an der Gabel machen lass, dann gleich eine Überarbeitung von Wilbers, wenn man eh schon soweit alles zerlegt hat und ein neues Federbein.
Aber das muss ich mir noch überlegen, ob ich das Geld wegen einmal Rennstrecke im Jahr ausgeben will. Denn so beim normalen Fahren auf den mittlerweile gammligen Straßen, find ich die originale immer noch OK.

Ich kann mich täuschen, aber die Wartungsinspektionen sind grundsätzlich an den gefahrenen Kilometer festgemacht, alle 10'000km. "Ungrad" kleiner Service, "grad" = grosser Service... Wenn einer bei 3'000km pro Jahr dann halt mal über 3 Jahre für 10'000km braucht, nun denn - da verdreckt auch der Luftfilter nicht... (ausser er macht seine Sonntagsfahrten in der Wüste )

Womit jedoch nicht zu spassen ist ist die Bremsflüssigkeit: nur mal den Wassergehalt messen geht gar nicht , das alte muss raus und neues rein und korrekt entlüften! Und das mindestens alle 2 Jahre .

Aber wie gesagt, ich mag mich täuschen und habe keine Erfahrung damit, bei 20'000km pro Jahr - Spartipp: ich lass' die 10'er weg .

Gabelöl war bei 40'000km gewechselt worden - ich hab' nichts gemerkt und bin mir nur einfach sicher, dass da nirgends Spiel ist und alles ok ist (warum sagt das WHB nichts zum Federbein hinten? wie lange hält das denn?)

Kosten pro Jahr: Bei 20'000km sind das dann schon mal 1.500 EUR Benzinkosten plus 2 Sätze Reifen (meine Z8 halten recht lange) und die grosse Inspektion mit Ventileinstellung und (!) Bremsflüssigkeit...

Zum Federbein: Ist halt ein "geschlossenes System" und ein Ölwechsel nicht vorgesehen. Dennoch altert natürlich aus das Dämpferöl (wenns kein Luft-Federbein ist ) und es gibt meines Wissens auch Betriebe, die das Federbein "öffnen" und warten können. Das "schlimme" bei der Wartung des Fahrwerks (Gabel, Federbein) ist, dass sich die verschlechternden Eigenschaften sehr langsam einstellen und der Fahrer das "ausgleicht". Aber wenn aus einer Gabel nur noch zähflüssige, klebrige Masse rauskommt statt Öl, dann fragt man sich, wie das noch durch die kleinen Dämpfungsbohrungen durch soll ... Will jetzt nicht zwingend jedem auffordern, die zwei Jahre einzuhalten, aber ganz ausser acht lassen würde ich das auch nicht.

Ansonsten finde ich es unproblematisch, die Wartungen in Zeit- und Laufleistungsintervalle sinnvoll aufzuteilen, da sind hier schon die wesentlichen Aspekte gepostet worden.
Öl- und Filterwechsel aber einmal pro Saison!! Und zwar gerade bei Kurz- und Wenigbetrieb.

lg
andi