Hallo,

ich muss den Smalltalk mal missbrauchen, da ich kaum weitere Foren nutze, wo ich diese Frage stellen könnte.

Mein Arbeitgeber möchte mich mit meinem (mündlichen) Einverständnis auf eine zweimonatige Dienstreise auf die arabische Halbinsel (Niederlassung der Firma) schicken. Ein paar Sachen wurden/werden bereits geklärt (medizinische Untersuchung, Krankenversicherung). Es existieren betriebliche Regelungen bzgl. Arbeitszeiten, Urlaub und Pauschalen bei Auslandsdienstreisen.

Jetzt habe ich im Internet gelesen, dass man normalerweise einen Entsendungsvertrag unterschreiben muss, damit die Entsendung der Sozialversicherung angezeigt wird. Brauch ich sowas? (sorry für die naive Frage, aber in meinem Bekanntenkreis hat es so noch niemanden betroffen :>) Als ich den AG gefragt habe, hat er mir eine Änderung des Anstellungsvertrages zugeschickt, wo er den Passus: "Der Mitarbeiter ist bereit für begrenzte Zeit Aufgaben im Ausland wahrzunehmen." ergänzt hat. Das werde ich natürlich nicht unterschreiben, da ich Ihm bereits deutlich gemacht habe, dass ich im Sommer Besseres (Motorrad fahren ) zu tun habe.

p.s.: Mir ist bewusst, dass mir hier keine rechtssichere Auskunft erteilt werden kann. Mir geht es ums Verständnis. Der AG schickt öfters Mitarbeiter da runter und ich bin anscheinend der Erste, der diese Frage so gestellt hat

Da fragst du doch besser die Sozialversicherung, was so eine Entsendung für spätere Ansprüche bis hin zur Rente (s. 6.2. in nachfolgendem Link) bedeutet und welche Unterlagen dort benötigt werden. Persönliche Meinungen oder mehr oder weniger passende Erfahrungen führen schnell aufs Glatteis. Hier eine Zusammenfassung wichtiger Punkte durch die IHK:
https://www.stuttgart.ihk24.de/internati..._Ausland/677296
Die Änderung der Arbeitsvertrages ist da erwähnt und offenbar kein "einseitiger Trick". Ob es für ein auf längere Sicht einvernehmliches Arbeitsverhältnis pfiffig ist, eine gegebene Zusage mit Hinweis auf die Priorität der sommerlichen Freizeitgestaltung zu widerrufen, musst du selbst überlegen.

Mir ist der Link bereits bekannt, eben weil ich versucht habe, mich diesbezüglich zu informieren. Eben daher würde 6.2 nicht zutreffen, da die ganze Geschichte zeitlich befristet ist und ich weiterhin beim gleichen AG beschäftigt bin (Ausstrahlung besteht). Die Frage ist, muss dies vertraglich irgendwo festgehalten werden zum Nachweis für Sozialversicherungen oder meldet das der AG einfach selbst irgendwo.

Das die Änderung des Arbeitsvertrages kein einseitiger Trick ist, ist mir bekannt, allerdings würde es zu einer Schlechterstellung meinerseits führen, da er momentan nur mit meinem Einverständnis Auslandsdienstreisen anordnen kann. Mit dem neuen Passus kann er sein Weisungsrecht aber auch ohne mein Einverständnis wahrnehmen. Die Zusage bezog sich auf eine einmaligen Zeitraum.

Hallo,

ich würde mir Rechtsrat von einem Fachanwalt für Arbeits-/und Sozialrecht einholen. Eine Erstberatung ist nicht übermäßig teuer.

Gruß Mannollo

Also ich war oft und viel auf Dienstreisen auf die arabische Halbinsel. (längster Aufenthalt 4 Monate am Stück). Aber weil es DIENSTREISEN waren, habe ich nie so einen Wisch unterschrieben.

Hey,
ich würde den Rat von @mannollo befolgen! Ich habe mich mal in ähnlicher Weise informiert, als es um meine Arbeit für einen Arbeitgeber mit Hauptsitz in der Schweiz ging. Für diesen Arbeitgeber war ich öfter auch in Ungarn tätig.
Das sollte alles soweit kein Problem sein - bis ich dann massive Schwierigkeiten bei der Zahlung des Kindergelds für meine Tochter bekommen habe. Da war echt abenteuerlich und ziemlich zermürbend. Dein Fall ist zwar etwas anders gelagert, aber in diesem Land bist Du als durchschnittlich logisch denkender Mensch häufig auf der Anwärterliste für die Arschkarte des Monats.
Viel Glück!

Beste Grüße,
Frank