Hallo zusammen,

wollte mit euch meine Erfahrung mit einem defekten Kühler und Triumph teilen.

Vorgeschichte:
Juli 2012 - Nach einem selbstverschuldeten Sturz habe ich einen verzogenen (aber dichten) Kühler und einen nicht mehr laufenden Kühlerlüfter. Zur Niederlassung gebracht und da der Kühlerlüfter nicht einzeln zu bestellen ist und die Chance besteht, dass der kaltverformte Kühler später mal undicht werden könnte, gebe ich auf Empfehlung des Händlers eine Reparatur in Auftrag welche beide Teile durch Neuteile tauscht. 901€ Teilkosten + Arbeit 102,35€ (11,5AW). NL FFM.
06.08.2012 - Abholung des reparierten Fahrzeugs.

Hauptakt:
26.7.2014 - Nach 23 1/2 Monaten und irgendwas um die 12-15 tkm. Bei einer Ausfahrt steuere ich 200km entfernt von daheim eine Pause an. Plötzlich steigt massig Dampf von unter mir auf. Kühler ist undicht und macht "Pipi" in einem strammen Strahl auf meinen Krümmer. Das Bild zeigt den Wasseraustritt, Perspektive ist links neben dem Motorrad stehend auf die Rückseite des Kühlers schauend. Von der Vorderseite sieht man nichts. Keinerlei äußere Einwirkung sichtbar oder auf Basis der Stelle plausibel.
Dank overle komme ich selbst und meine Maschine am Abend noch daheim (nochmals großen Dank!)



27.7. 2014 Ich informiere die Niederlassung (mittlerweile nach Rosbach umgezogen) mit dem Hinweis auf die noch laufende Gewährleistungsfrist und ausführlicher Fotodokumentation.
28.7. Tags drauf Rückmeldung aus der Werkstatt, dass man einen Garantieantrag einreichen wird. Und dass man das Motorrad bei mir abholen wird, sobald die Zustimmung eingetroffen ist.
14.8. Nach erneuter Nachfrage wird das Mopped am 14.08. abgeholt für eine Garantiereparatur. Triumph bestätigt die Kostenübernahme des Kühlers.
31.8. Ich frage nach dem Status der Reparatur
1.9. Antwort: Kühler ist ausgebaut. Aber Ersatz noch nicht geliefert, soll nächste Woche kommen.
11.9 Ich frage nach dem Status der Reparatur
12.9. Antwort: Kühler ist leider noch immer nicht lieferbar. Soll nächste Woche kommen.
16.9. Ich werde informiert - Reparatur fertig, Motorrad kann abgeholt werden. Zusätzlich die Info: "Da die Teilegarantie nur das defekte Teil an sich abdeckt, ist die Arbeitszeit in Höhe von 95€ von Dir zu bezahlen."
19.9. Ich hole das Motorrad ab. Erkläre meinen Standpunkt, dass im Rahmen eines Gewährleistungsfall die Arbeitskosten nicht vom Kunden zu tragen sind. Wir einigen uns darauf, dass ich den Rechnungsbetrag unter Vorbehalt bezahle (mit Vermerk und Stempel auf der Rechnung) und wir das im Nachgang klären.

Epilog
21.9. bis 21.10. Erläutere meinen Standpunkt schriftlich, bitte um Rückerstattung des unter Vorbehalt bezahlten Betrags mit Angabe meiner Bankverbindung. Es folgen zahlreiche E-Mailwechsel in Anfangs freundlichen, später betont neutralem Ton zu dem Thema. Mit Mechaniker, Werkstattleiter, Niederlassungsleiter. Keine Einigung.
3.11. Ich stelle eine Anfrage bei Triumph Deutschland (an den Pressesprecher).
5.11. Freundliche Antwort über das Feedback. Information, dass die Anfrage intern weitergeleitet wurde und dass sich jemand bei mir melden wird.
14.11. Bekomme die Mitteilung von der Niederlassung, dass mir der Betrag erstattet wird.
1.12. Nachfrage da noch kein Zahlungseingang.
3.12. Zahlungseingang des Erstattungsbetrags.

na da haste ja was hinter dir

aber wie auch hier schon oft diskutiert wurde, ist das ganz normaler triumph-"kundenservice" ... wobei andere hersteller auch nicht viel besser sind

über den letztlich glücklichen ausgang, solltest du dich dennoch erfreuen dürfen.

Hallo Sencer,

Sehr unrühmlich, das ganze.
Schade, dass sowas nicht schneller und geräuschloser abgewickelt wird.

Gruß Jack

Ihr trefft es ziemlich genau. Ich stehe dem ganzen durchaus ambivalent gegenüber. Das ganze ist ja nur eine sehr grobe Zusammenfassung. An einigen Stellen ist mir schnelle und unkomplizierte Reaktion entgegengekommen. An anderen Stellen deplatzierte Sturheit, wenn man offensichtlich falsch lag. Und dann handelt man zwar am Ende wieder richtig, aber dermaßen (gefühlt) widerwillig, dass zwar am Ende die Kohle da ist aber nicht das Vertrauen.

Zitat von doncrawalo im Beitrag #2

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über den letztlich glücklichen ausgang, solltest du dich dennoch erfreuen dürfen.

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Zitat von Jack im Beitrag #3

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Schade, dass sowas nicht schneller und geräuschloser abgewickelt wird.

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Mich erschreckt gerade die in meinen Augen elend lange Reparatur- bzw. Ersatzteilbeschaffungsdauer So ein Kühler ist doch kein "geht doch nie Kaputt, das legen wir nicht auf Lager-"Teil Von den Preisen für so ein geschiss mal ganz abgesehen

Aber auch ein gutes Beispiel, dass man mit einer ruhigen, in der Sache aber hartnäckigen, Verhandlungsstrategie meistens doch ans Ziel kommt. Wobei ich unterstelle, dass du @Sencer deine Forderungen ähnlich sachlich vorgetragen hast, wie du hier den Ablauf schilderst.

Bei mir bleibt aber auch ein fader Beigeschmack, dass man seinen berechtigten Ansprüchen derart hinterher laufen muss. Es entsteht der Eindruck - nicht nur bei Triumph - dass man hier auf darauf setzt, dass der Kunde die Lust verliert, das akzeptiert oder whatever und man noch etwas Geld "gespart" hat. Wobei der Imageverlust wohl schwerer wiegen dürfte ...

lg
andi

Bei der ersten Kühlerreparatur 2012 war Abgabe 26.7. und Abholung 6.8. Es geht also auch schneller.

Ja, ruhig und sachlich bleiben ist sicher das A und O. Ich glaube auch nicht, dass die Einzelpersonen mit denen ich da zu tun hatte (allein) dafür verantwortlich wären. Das Problem scheint systemisch zu sein. Sprich die Anreize und Prozesse sind gar nicht so ausgelegt, dass die Leute das tun können was richtig ist im Sinne einer langen, produktiven und damit auch finanziell für Triumph vorteilhaften Kundenbindung.
Ich hatte ursprünglich mal geplant nach 3 Jahren das Fahrzeug zu wechseln und das ABS bei der neuen Street wäre da vlt. schon ausschlaggebend gewesen. Aber Bauchgefühl sagt mittlerweile erstmal weiterfahren und schauen und dann ggf. doch auf was anderes (iSv. andere Marke) wechseln.

Kann ich nachvollziehen. Die Markenbindung zu Triumph ist bei mir auch nicht mehr so stark ausgeprägt. Kommt halt auf das jeweilige Mopped an ...

Bin ja noch in anderen Markenforen unterwegs, z. B. KTM. Hier hat man ja zumindest preislich einen klaren Premiumanspruch. Aber die Erfahrungsberichte der User zum Thema Umgang mit dem Kunden/der Sache anlässlich von Garantie- oder Kulanzfällen löst auch nicht immer Begeisterung aus, tlw. eher heftiges Kopfschütteln. Markenwechsel ist also auch kein Allheilmittel

lg
andi