Guter Hinweis.
Ergänzung:
Das jüngste Urteil des BGH dazu ist aus dem Oktober. Erst damit hat der BGH auch die bis dahin offen gebliebene Frage der Verzinsung dieser zu Unrecht verlangten Bearbeitungsgebühren zu Gunsten der Verbraucher entschieden.
Wer jetzt noch selbst schreiben will, sollte es aber wirklich sofort tun. Der Zugang des Schreibens allein ändert am Eintritt der Verjährung zum Jahresende noch nichts. Dafür muss ggf. mehr getan werden.
Wenn jemand Rechtsberatung braucht, mache ich das gern. Ich bin noch bis 23.12. im Büro. Danach ist Schluß für dieses Jahr.

Habe das o.g. Anliegen meiner Bank mitgeteilt und folgende Antwort erhalten:

"Sehr geehrter Herr .... ,

ihr Schreiben zum Thema Bearbeitungsgebühr haben wir erhalten!

Wir werden Ihnen die gem. BGH-Urteil vom 28.10.2014 zum jetzigen Zeitpunkt nicht verjährten Bearbeitungsgebühren aus Kulanz und ohne Anerkennung einer Rechtpflicht erstatten. Die Erstattung erfolgt auf das bei uns hinterlegte bzw. von Ihnen bekannte Konto.

Bitte haben Sie jedoch Verständnis, dass die Erstattung aufgrund des hohen Anfrageaufkommens einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Weitere Maßnahmen Ihrerseits zur Unterbrechung der Verjährung sind nicht erforderlich und es besteht für Sie keinerlei Notwendigkeit , einen Anwalt zu mandatieren, einen Mahnbescheid zu beantragen oder das Ombudsmannverfahren zu betreiben.

Mit freundlichen Grüßen
......... Bank

Die Mitteilung wurde maschinell erstellt und ist daher nicht unterschrieben. "

Ich habe denen eine 3 wöchige Frist gesetzt.
Kann ich aufgrund dieser Antwort auf eine Rückzahlung hoffen? Oder betreiben die eine sogenannte Zeitverzugstaktik ??

Guido, die bezahlen gerne. Denn nach diesem Urteil bleibt denen keine andere Wahl.

Sag ich als ehemaliger bänker.

Gruß

Gutes Thema! Habe auch Antwort von der Bank bekommen, werd nicht so schlau draus. Sie nehmen auch gleich Bezug auf das Urteil vom 28.10.2014 und schreiben mir gleichzeitig, dass bislang nur eine Pressemitteilung vorliegt und sie die Entscheidungsgründe abwarten müssen ?! Was meint ihr, korrekt?
Habe keinerlei ZUsage, dass sie das Geld erstatten, ich musste noch mal so ein Erstattungsardformular ausfüllen....

Und was macht ihr, wenn sich die Bank überhaupt nicht rührt??

Ok, ich warte noch etwas ab, der Brief war vom 14.11.14.

Hab grad mal geschaut und juchuuu....hab die Bearbeitungsgebühr von der einen Bank erstattet bekommen, zwar ohne Zinsen...aber immerhin. Hatte jedoch keine Antwort auf meinem Brief bekommen....haben die Summe einfach heute überwiesen.

Mal sehen was die Commerz macht..

Hab grad mal nachgeschaut: In meinem Darlehensvertrag unserer Immobilie von 2006 heißt es:
"Der effektive Jahreszins schließt die Bearbeitungsgebühr ein und berücksichtigt u.a. ein evtl. Disagio, verteilt auf die Zinsfestschreibung."

In der Aufstellung davor heißt es: Bearbeitungsentgelt: 0.00%

An anderer Stelle heißt es aber auch:" alle im Zusammenhang mit der Bearbeitung, der Bestellung der vereinbarten Sicherheiten
sowie der Auszahlung des Darlehens entstehenden Gebühren, Provisionen und Kosten sind vom Darlehensnehmer zu zahlen..."

Was ist nun davon zu halten? Hab ich eine Chance?

Für alle, hier die zinsformel, um sich auszurechnen, wieviel Zinsen es ausmacht:

K x P x T
-----------
36000

K= Kapital, hier die Bearbeitungsgebühr
P = Zinssatz in %, hier 5
T= Zeitraum in Tagen, wobei pro Monat 30 Tage und pro jahr 360 Tage gerechnet werden

Das ganze dann geteilt durch 36000

Viele Grüße.
Kurt

@ Luku
Nein, du kannst und musst nichts unternehmen. In deinem Fall hat die Bank gerade keine Pauschale berechnet.
@ all
Der anzusetzende Zinssatz ist variabel. Der BGH hat den Verbrauchern Zinsen wie bei Verzug zugesprochen.
Das sind 5 ProzentPUNKTE ÜBDER DEM BASISZINSSATZ.
Der wird zweimal jährlich neu bestimmt, am 01.07. und 01.01.
Der zu zahlende Zins liegt also darüber oder darunter (wenn der Basiszinssatz negativ ist, wie derzeit)

@ Mythos
Wegen der Zinsen musst Du ggf. noch vor dem Jahresende die Verjährung hemmen.
Sonst verlierst du die Zinsen endgültig - darauf spekuliert deine Bank offenbar.

Werde meiner Bank mal auf ihre gierigen Finger klopfen und Sie erneut, unter Androhung zur Anwendung entsprechender Rechtsmittel zur Zahlung auffordern.
Natürlich mit der Angabe einer Zahlungsfrist. Offensichtlich scheuen sie ja die entstehenden Kosten, wenn ich jemanden "mandatiere".

Kann man das Ombudsmannverfahren empfehlen - im Fall das die Bank nicht zahlen möchte?

@triplemania: Großes Lob von meiner Seite aus und vielen Dank für deine immer absolut kompetente Hilfe, nicht nur in diesem Fall und nicht nur in Rechtsfragen! Dein Engagement, vor allem auch im Nachbarforum, ist wirklich außergewöhnlich!

Zitat von doncrawalo im Beitrag #12

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.....Offensichtlich scheuen sie ja die entstehenden Kosten, wenn ich jemanden "mandatiere". ...Kann man das Ombudsmannverfahren empfehlen - im Fall das die Bank nicht zahlen möchte?

---

Im Fall von @doncrawalo hat die Bank doch schon geschrieben, dass sie zahlen wird. Wieso jetzt noch weiteren Aufwand und Kosten verursachen

Das nur die nicht der Verjährung unterlegenen Gebühren erstattet werden, geht mit dem BGH-Urteil konform.

Die gewählte Formulierung "aus Kulanz und ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht" finde ich zwar auch etwas merkwürdig, aber die Bank hat sich ja zuvor klar auf das BGH-Urteil bezogen.

Anders sehe ich das bei @Mythos. Ohne klare Aussage der Bank zur Erstattungswilligkeit würde ich geeignete Schritte einleiten (zumindest ankündigen) um die Verjährung zu hemmen. Die Aussage, die Urteilsbegründung abwarten zu wollen, heisst nichts anderes, das sie "Munition" suchen um ggfs. Ansprüche ablehnen zu können, die nicht 1zu1 mit der zugrunde liegende Klage überein stimmen.

lg
andi

Also ich bin - anders als andere - etwas unentspannt, wenn ein milliardenschweres Unternehmen solche Sophismen von sich gibt.
Wirklich niemand verlangt von den Banken, dass bereits verjährte Rückforderungsansprüche bedient werden.
Wirklich jeder kann und darf aber erwarten, das sich die Geldhäuser an Recht und Gesetz halten, z.B. auch an ein - wenn auch für sie nachteiliges - BGH-Urteil.
Wenn der BGH urteilt, dass - und in welcher Höhe - dem Kunden auch Zinsen auf die zu Unrecht gezahlten Bearbeitungsgebühren zu erstatten sind, würde ich erwarten,d ass die Zinszahlung zusammen mit der Erstattung der Bearbeitungsgebühr erfolgt: Das würde schon vom Arbeitsaufwand her einen Sinn machen.
Anders wird es aber hier geschildert:
- Nur die Bearbeitungsgebühr ist bereits beim Kunden eingegangen, oder
- im "Beschwichtigungsschreiiben" der Bank ist von einer Zinszahlung gerade nicht de Rede, oder
- es wird (für mich: dreist und frech!) von eienr ZAhlung ohne Anerkennung einer Rechtspflicht gesprochen.

Das alles ist sicher kein "Lapsus", sondern erfolgt mit System:
NUR ein ausdrückliches Anerkenntnis (auch hinsichtlich der Zinsen) der Bank würde die laufende Verjährung hemmen.
Das erst die Veröffentlichung der Urteilsgründe abgewartet werden sollte, bevor - nur aufgrund der Pressemitteilungen des BGH - Zahlungen erfolgen, vermag ich nachzuvollziehen. Das taugt als Ausrede aber schon länger nicht mehr. Auch das im Moment letzte Urteil des BGH vom 28.10.2014 ist längst veröffentlicht und im Internet auf der Seite des BGH für jedermann im Volltext nachzulesen.

Ich bin an sich ein geduldiger Mensch. Wenn mich aber jemand - der es ersichtlich besser weiss - so auf die Rolle schieben will, werde ich sehr schnell sehr ungeduldig.
Auch ich musste "meine" Bank (rotes Logo, Sitz am Niederrhein) dieses Jahr trotz wirklich glasklarer Rechtslage erst verklagen, bevor die dann - erst drei Tage vor dem ersten Gerichtstermin (!) - den Schwanz eingezogen haben und sich auch in meinem Fall an die durch den BGH längst (drei Jahre vorher!) geklärte Rechtslage halten wollten. Zuvor hatte ich monatelang geschrieben und telefoniert um die Sache mit denen zu klären - und bin stets behandelt worden wie ein Bettler oder Ahnungsloser. Im Nachhinein habe ich mich nur darüber geärgert, dass ich nicht schon nach dem ersten erfolglosen Versuch gleich geklagt habe. Das hätte mich viel Freizeit und Nerven gespart.
Aber auch das kann natürlich jeder halten, wie er es mag.

Gruß in die Runde

Patrick

Ich sehe es ganz genau so wie Du. Ich traue der Bank einfach alles zu. Sie sichern mir mit nem lappigen Brief zu das sie zahlen wollen, und freuen sich nen Kullerkeks wenn ich es dabei belasse. Deren Hinhaltetaktik wird bei mir nicht aufgehen. Mir ist bewusst, dass vermutlich alle Kunden die jetzt Forderungen an die Bank richten auf die "schwarze Liste" kommen. Aber zum Glück gibt es ja noch andere Banken.

Klar wollen die so kurz vor dem Jahresabschluss ihre Gelder zusammen halten um die Bilanzen für ihre Aktionäre und Anleger gut aussehen zu lassen. Aber das ist mir völlig egal. Die haben mich beschissen und ich will mein Geld zurück. BASTA!

Ich begrüße diesen Fred und finde richtig, dass auch solche Themen hier diskutiert werden.

@Dynamite
Kann ich dein schreiben auch für einen Kredit Abschluss im Jahr 2012 benutzen
Oder anderst gefragt, gilt das auch für Kredit Verträge die erst 2012 abgeschlossen wurden
Und das was ich bei der Zinsrechnung raus bekomme ist aber nicht viel Aber besser als nix
Mfg

Hallo @Dynamite

vielen Dank für den Hinweis. Habe gerade mal die Ordner gewälzt. Tatsächlich haben wir für einen der Kredite bei der KfW Bearbeitungsgebühr zahlen müssen. Ist zwar nicht die Welt, aber einen Versuch ist es allemal Wert. Bin mal gespannt, wie das ausgeht, die ausgebende Bank ist nämlich auch bei uns die Santander.

Hmm, ist ja interessant :-)

Ich habe mir mal meinen SWK Kredit angeschaut....ich habe gar keine Bearbeitungsgebührgezahlt. Komische Bank :-)

Das stimmt. Mittlerweile sind ja fast alle "Nebeneinnahmen" wie Kontoführungsgebühr für Darlehenskonten, Wertermittlungsgebühr für Immobiliensicherheiten, Bearbeitungsgebühr etc. durch eindeutige BGH-Entscheidungen im Bereich der Verbraucherkredite einkassiert worden.

Und natürlich werden die Banken die dadurch entstehenden Mindererträge versuchen, durch eine höhere Zinsmarge wieder zu kompensieren.

Trotzdem ist der Wegfall dieser "Nebenkosten" für die Verbraucher m. E. ein Erfolg. Denn zukünftig kann man dadurch die Konditionen der verschiedenen Institute leichter vergleichen. Es gibt in D zwar die Preisangabeverordnung, die die Angabe eines Effektivzins zwingend vorschreibt, nur sind dummerweise nicht alle Kostenarten, die sich die Banken so ausdenken, in dem Effektivzins aufzunehmen. So können die tatsächlichen Kosten eines Kredites trotz gleichem Effektivzins durchaus voneinander abweichen.

Aber das nur am Rande.

lg
andi

Ich hatte Anspruch für zwei kleine Kredite aus 12/2004 und 04/2008, das habe ich am 14.11. der Bank schriftlich mitgeteilt und jetzt Montag waren die Kosten inkl. Zinsen erstattet. Volksbank...also ging alles reibungslos.

@ Lizard King
Das freut mich zu hören. Scheint aber die absolute Ausnahme zu sein.
Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) zahlt auch schnell, ohne vorher erst noch zu schreiben, immerhin schon binnen zwei Wochen.
Auch hier werden aber, aber trotz vorheriger Aufforderung dazu , keine Zinsen bezahlt. Ich habe heute den ersten gerichtlichen Mahnbescheid deswegen beantragt. Auf 80,- € Bearbeitungsgebühr waren in dem Fall schon 29,01 € Zinsen angefallen, die sonst am 31.12. verjähren würden.