Zitat von Eswe Versteh ich das richtig? Der Verursacher hat sich verpisst?
Nicht ganz.
1. Ist der angesprochene Biker mit dem gelben Motorrad bestenfalls _mutmaßlich_ am Unfall beteiligt, da er den verunfallten Fahrer offenbar vor dem Sturz berührt haben soll. 2. Liegt die Vermutung nahe, dass der Fahrer nicht an den Folgen des Sturzes verstoben ist, sondern weil er von einem nachfolgenden Fahrer überrollt wurde. 3. Hat sich eben dieser Fahrer, nach Aussage der Zeitung, genau nicht vom Acker gemacht, sondern sich um den Verletzten gekümmert.
Es liegt somit absolut im Bereich des möglichen, dass sich der Fahrer der gelben Maschine bis zum heutigen Tag nicht mal bemerkt hat, dass er überhaupt einen Sturz verursacht haben soll...
So nen kleinen normalen Rempler auf der Strecke muss man nicht unbedingt mitbekommen. Ich bin ja selbst schon mal engagiert Supermoto gefahren und da gehört 'Feindberührung' zum Tagesgeschäft. Wer darauf eingestellt ist, hat damit kein Problem. Ungeübte oder mit solchen Situationen nicht vertraute Fahrer erschrecken da schon mal und packen sich aufs Brett. Sowas gehört zwar nicht zu solchen Sightseeing-Runden wie diesen Touristenfahrten, aber weisst ja, Deppen gibts überall.
Ich erinnere mich nur voller Grauen an mein allererstes Renntraining. Ich extra in die blutige Anfängergruppe rein und da auch immer im hinteren Feld unterwegs gewesen. Ich wollte ja was lernen. Linienführung und sowas hat mich mehr interessiert als gleich bei meinem ersten Training irgendwelche Deppen-Rekorde zu brechen. Diesen Anspruch hatten offenbar nicht alle. Selbst in Aufwärmrunden wurde da aggressiv geschnitten, ausgebremst - eben ganz verbissene Kampflinie gefahren. Ich vermute, dass da nicht nur das Gemächt einiger Fahrer zu klein war - offenbar waren auch andere Körperteile stark unterentwickelt.
Sei es drum. Mein Bedarf an 'Rennen' war gedeckt - fürs ganze Leben, wie ich meinte.
Bis ich dann mal in den Genuss kam, mit ambitionierten Hobby-Rennfahrern einige Runden drehen zu dürfen. Also Leute die ihr Hirn nicht im Fahrerlager in einer Bierflasche einsperren, sondern den scheinbaren Gewichtsnachteil nicht scheuen und das Teil mit auf die Strecke nehmen. Plötzlich hatte ich keine Angst mehr wenn Leute schneller waren (und das waren fast alle), weil ich wusste, die passen auf was sie tun. Dort hab ich erfahren dürfen, wie geil erregend es ist, Runde für Runde sich gegenseitig mit wenigen Zentimetern Abstand am Hinterrad zu kleben, weil man einfach weiß, der vor dir und der hinter die machen einfach keine Scheiße, solange du selbst auch keine machst... Vertrauen statt Angst!
Mit irgendwelchen hirnlosen Gaskranken würde ich nie im Leben auf dieselbe Rennstrecke klettern.
Zitat von Runkel Dort hab ich erfahren dürfen, wie geil erregend es ist, Runde für Runde sich gegenseitig mit wenigen Zentimetern Abstand am Hinterrad zu kleben, weil man einfach weiß, der vor dir und der hinter die machen einfach keine Scheiße, solange du selbst auch keine machst... Vertrauen statt Angst!
Mit irgendwelchen hirnlosen Gaskranken würde ich nie im Leben auf dieselbe Rennstrecke klettern.
schön geschrieben, volle zustimmung klar passiern kann immer was, aber die gruppe muss schon einigermasen auf dem gleichen level sein, dann machts auch fun.
300 Motorräder auf einmal auf der Strecke Solche Veranstalltungen gehören schlicht weg verboten.Ich wusste noch nicht einmal das es so etwas gibt. Jeder weis beim normalen Renntraining max 45 Teilnehmer pro Gruppe bei Sturz sofort Rote Lampen bzw Flaggen Abbruch. Seht Euch mal die Hockenheim Videos auf Youtube an.
Bei nem "Eintrittspreis" von 20 Euro pro Runde kannste dir ganz schnell ausrechnen, warum die das machen... Das Instructor-Team sparen die überdies auch noch. Das ganze Ding is quasi wie ne Lizenz zum Geld drucken.
Zitat von RunkelBei nem "Eintrittspreis" von 20 Euro pro Runde kannste dir ganz schnell ausrechnen, warum die das machen... Das Instructor-Team sparen die überdies auch noch. Das ganze Ding is quasi wie ne Lizenz zum Geld drucken.
10 Runden 200,- Euro Renntraining den ganzen Tag 170,- Euro. Ist Verantwortungslos, wenn man Pleite ist und auf kosten der Sicherheit irgendwie die Kohle reinholt.
Also diese Touristenfahrten hab ich mir einmal am Hocke angeschaut. Schlimm ist es dan wenn einer im Kisbett unter der Maschine am heißen Auspuff liegt und erstmal 15 vorbeifahren, bis sich mal einer von Bührufen der Zuschauerränge verpflichtet fühlt dem Kerl mal kurz zu helfen. Also ich würde sicher auch mal gerne auf´m Ring fahren aber dan erstmal in kleinen Gruppen unter Anleitung um Linienwahl und Bremspunkte zu lernen. Diese Touristenfahrten wären mir zu stressig.
hab mir auch ein paar dieser Touristenvideos angesehen. Ein Wunder, das da nicht mehr abfliegen. Früher (zu King Kennys seligen Zeiten) durfte man in Assen nach den Rennen auf die Strecke und ein paar Runden drehen. Wer den kranken und bierseligen Haufen live erlebt hat, ist von solchen Aktivitäten geheilt. (Oder er gehört eben dazu...) Zum Glück haben die Holländer das ganz schnell wieder abgeschafft.
Gruß René
Aus uns sind die geworden, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben
Ps. Die Versicherung zahlt bei solchen Veranstalltungen bzw. Renntrainings nicht einen Cent. Für die Veranstalltungen greifen die Punkte. A.1.5.2 ud A.2.9.2 der Allgemeinen Bedingungen für die KFZ Versicherung AKB.
Sowohl auf der NS als auch auf dem HHR als auch auf jeder Rennstrecke der Welt, die sogenannte Touristenfahrten veranstaltet, bezahlt die Versicherung, muss sogar.
Kenne von der NS mindestens 20 Leute persönlich, die alles bezahlt bekommen haben, Auto, Leitplanke, Abschlepper usw.
Die Versicherung bezahlt bei allen Veranstaltungen, die NICHT der Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten dienen, bzw. bei denen offiziell keine Zeitnahme erfolgt.
Die NS, wie auch der HHR gelten bei den Touriveranstaltungen als öffentliche (mautpflichtige) einspurige Kraftfahrstraße. Außerhalb eventuell beschränkter Abschnitte gilt eine Richtgeschwindigkeit von 130km/h. Biste drüber, kannste ne Teilschuld kriegen, biste drunter muss die Versicherung zahlen.
Einzig eine Hochstufung bei der SF-Klasse ist dir sicher.
In diesem Rahmen sind auch Fahrsicherheitstrainings auf Rennstrecken versichert.
Zitat Die Nürburgring Nordschleife gilt als öffentliche Bundeskraftfahrstraße im Sinne der Straßenverkehrsordnung (StVO) und Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO). Durch ihre Breite von mehr als 12 Metern gibt es keine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung. Durch den Status einer öffentliche Bundeskraftfahrstrasse und den Geltungsbereich der Straßenverkehrsordnung, besteht auf der Nordschleife im Touristenverkehr generell Versicherungsschutz. Dies bedeutet, daß deine Haftpflichtversicherung in der Regel für entstandene Schäden aufkommt. Hierzu zählen insbesondere Personenschäden, Schäden an anderen Fahrzeugen und am Eigentum der Nürburgring GmbH (z.B. Leitplanken), aber auch Nutzungsausfall bei Streckensperrung. Bei Vollkaskoversicherungen und Leihfahrzeugen sind die entsprechenden Versicherungsbedingungen genau zu beachten.
P.S.: Beide Paragraphen, die du genannt hast schließen einen Versicherungsschutz bei Veranstaltungen die der Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten dienen, aus. Dies ist aber im Touri-Verkehr verboten.
Zum Thema NS und Dosen und Bikes gleichzeitig auf der Strecke ist mir gestern, durch Zufall, auch nen Video aufgefallen - wer Bock hat schaue das mal ganz - irgendwo in der Mitte und zum hinteren Ende hin "spielt" der Blödmann (<--muss man so sagen) im 105PS Golf den motzenden, dicken Max und regt sich über die andern auf (die grösstenteils allesamt schneller sind als er).
Ganz ehrlich - wenn man sich da so Abstände hinter und neben den zwei Motorrädern anguckt (so ab min. 4.00 - 5.00!) - ich weiss nicht - und dann noch nen hupenden und lamentierenden Dosentreiber direkt am Endrohr... - das ist doch, Rennstrecke hin oder her oberübel?!!
Die Touristenfahrten in Hockenheim heissen übrigens nicht umsonst "TERRORISTENFAHRTEN" - da gibts ne Menge Kleinholz - tragisch, das auch dort jemand sterben musste - immerhin, und da gebe ich vollkommen recht - sind da Bikes unter sich und Situationen wie im obigen Video ausgeschlossen.
Zitiere einen relevanten Teil aus dem Antwortschreiben von der HUK Coburg vom 28.09.2010
Kein Versicherungsschutz Diese Auffasssung teilt auch der Bundesgerichtshof. Dieser hatte einen Fall zu entscheiden , in dem ein Porsche Club eine Gleichmäßigkeitsfahrt veranstalltete. Bei diesem kam es unfallbedingt zu einem erheblichen Fahrzeugschaden.Der BGH stellte in der Urteilsbegründung zutreffend darauf ab , das Übungsfahrten mit hoher Geschwindigkeit mit einem erheblichen Unfallrisiko verbunden ist. So sind diese als Rennveranstalltung zu werten.
Wir bitten daher um Verständniss ,das wir keinen Versicherungsschutz übernehmen können.
Alles was mit Rennen und Benzin zu tun hat fassen die Versicherung nicht an. Dieses war vor 25 Jahren und heute so. Ich habe diese Erfahrung schon 1985 mit dem GSC Salzgitter gemacht als wir versucht hatten unsere Mitglieder zu versichern. Renntraining/ Touriveranstalltungen immer auf eigene Gefahr.
Tja, Nackedei675, dann hat Dir die HUK nur die für sie günstigste Lösung erzählt.
Hier mal der genaue Wortlaut des Urteils, aus dem die HUK dir zitiert hat:
Zitat von BGH Urteil Zitat:Keinen Versicherungsanspruch bei Autorennen
Gericht: BGH Karlsruhe Aktenzeichen: VI ZR 321/02
Bei sportlichen Veranstaltungen haben die Teilnehmer weder gegenseitigen Schadensanspruch, noch muss eine Haftpflichtversicherung eintreten. Auf diese Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe machen die Verkehrsanwälte (Arge Verkehrsrecht im DAV) aufmerksam. In dem zu Fall ging es um eine von einem Porsche Club veranstaltete "Gleichmäßigkeitsprüfung". Nach dem Reglement der Veranstaltung mussten die Teilnehmer innerhalb von 20 Minuten zwei beliebige Runden in der absolut gleichen Zeit zu fahren. Bei der Wertung wurde pro 1/100 Sekunde Abweichung ein Punkt abgezogen, bei Punktgleichheit entschied die höhere Anzahl der Runden und dann die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit. Zum Unfall kam es, als ein Fahrer versuchte, ein anderes Fahrzeug in einer Schikane links zu überholen. Dabei drehte er sich und beschädigte das andere Fahrzeug erheblich. Die Haftpflichtversicherung des Verursachers sollte nun 25.000 Euro zahlen und weigerte sich. Der BGH gab der Versicherung nun Recht. Es handelte sich bei der Veranstaltung um ein "Rennen", weil der Erfolg des einzelnen Teilnehmers darauf ausgerichtet war, Höchstgeschwindigkeiten zu erzielen. Die Klage gegen den Haftpflichtversicherer war deshalb schon unbegründet, weil er sich auf einen sogenannten Risikoausschluss in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) berufen kann. Der BGH betonte, dass Teilnehmer an einem sportlichen Kampfspiel, wie etwa einem Fußballspiel, grundsätzlich Verletzungen in Kauf nehmen, die auch bei regelgerechtem Spiel nicht zu vermeiden sind. Es verstößt gegen das Verbot des treuwidrigen Selbstwiderspruchs, wenn der Geschädigte den Mitspieler in Anspruch nimmt, obschon er in dieselbe Lage hätte kommen können. Anderes gilt nur, wenn der Mitspieler in erheblicher Weise gegen die Regeln des Wettkampfs verstoßen hat. Diese Grundsätze gelten allgemein für alle Wettkämpfe mit nicht unerheblichem Gefahrenpotential gelten, so der BGH weiter. Auch für Rennveranstaltungen.
Dieser Fall steht aber nicht im Zusammenhang mit einer Touristenfahrt und ist somit auch nicht für diese gültig!!!
Dazu hier ein Urteil, das genau auf den Fall passt.
Autoversicherung zahlt auch bei Touristenfahrten auf Rennstrecken
Die Kfz-Haftpflichtversicherung und die Kaskoversicherung sind dazu verpflichtet, auch für Schäden von Unfällen aufzukommen, die auf Rennstrecken passiert sind. Das kommt aus einem aktuellen Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe (Az. 12 U 107/07) hervor. Die Richter machen aber ausdrücklich klar, dass wenn man sich diese Regelung zunutze machen will, muss der Unfall weder bei einem Rennen noch bei einem Training passiert sein.
Im konkreten Fall war ein Autofahrer bei einer „Touristenfahrt“ auf dem Hockenheimring mit seinem Audi 90 auf einen anderen Wagen aufgefahren. Die Versicherung weigerte sich dabei für die Reparaturen zu zahlen und berief sich auf die Regelung, dass Rennveranstaltungen vom Versicherungsschutz ausgeschlossen seien. Die Richter entschieden aber anders: Kommt es bei einer Veranstaltung auf die Geschwindigkeit gar nicht an, handelt es sich nicht um ein Rennen. Eine „Touristenfahrt“ diene zudem der Verbesserung des Fahrkönnens und müsse auch deshalb von der Autoversicherung abgedeckt werden. Nun bekommt der Fahrer den Schaden am eigenen Fahrzeug ersetzt, und seine Kfz-Haftpflichtversicherung zahlt 20.000 Euro für den Totalschaden am Wagen des Unfallgegners.
Haftung der Kfz-Versicherung für Unfallschaden bei "Touristenfahrt" auf Rennstrecke OLG Karlsruhe, Urteil vom 06.09.2007, Az. 12 U 107/07
Schließt eine Versicherung in den Versicherungsbedingungen (AKB) eine Haftung für Unfallschäden bei "Rennen" aus, so haftet sie dennoch für Schäden, die im Rahmen einer "Touristenfahrt" auf einer Rennstrecke passieren. Risikoausschlussklauseln sind eng auszulegen, denn der durchschnittliche Versicherungsnehmer braucht nicht damit zu rechnen, dass er Lücken im Versicherungsschutz hat, ohne dass ihm diese hinreichend verdeutlicht werden. Der Ausschluss in § 2 b Abs. 3 AKB betrifft insoweit nur Fahrten im Rahmen einer Veranstaltung, deren Charakter dadurch geprägt wird, dass eine möglichst hohe Geschwindigkeit erreicht wird und danach eine Platzierung der Teilnehmer erfolgt. (spa)
Es sind Prüf- und Einstellfahrten - kein Renntraining! Keinerlei Rennen, Bewertung, Zeitnahme, Wettbewerb, keine Schulung !!!
Der Sinn der P+E liegt in der Erprobung, Einstellung und Optimierung der Motorräder sowie in der Verbesserung der Konzentration und Kondition der Teilnehmer sowie Verbesserung der Streckenkenntnis außerhalb des Straßenverkehrs!
Ich persöhnlich würde niemals an solch einer fragwürdigen Veranstalltung teilnehmen auch wenn es die Vers. tausend mal bezahlen würde. Eines steht doch fest, ein Toter, Polizei ermittelt, und bei diesem Chaos versuche mal einen Verursacher ausfindig und haftbar zu machen.
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27.09.2010 18:31
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Solche Veranstalltungen gehören schlicht weg verboten.
Aus uns sind die geworden, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben
- das ist doch, Rennstrecke hin oder her oberübel?!!
